Sei mein Stern
lusttrunkenem Blick und entdeckte neben unbändiger Leidenschaft einen Anflug des Erstaunens. Anscheinend konnte sie kaum fassen, was sich da gerade gefühlsmäßig zwischen ihnen abspielte. Und ihm ging es nicht anders. Mit jedem seiner Stöße verlor er sich einen Hauch mehr in dieser fantastischen Frau.
Mit rauer Stimme stammelte sie eins ums andere Mal seinen Namen, immer lauter, bis sie erneut mit einem leisen Schrei kam. Und um ein Haar hätte sie ihn mitgerissen. Fest biss er die Zähne zusammen und rang um Beherrschung. Nein, dieser himmlische Sex sollte nicht schon zum Ende kommen.
Doch die Anspannung in Janas Körper war immer noch greifbar. Und eine Sache sah Simon glasklar: Selbst wenn er ihr fünf weitere Orgasmen bescherte, wäre sie nicht fähig, loszulassen. Nicht, dass er heute auch nur annähernd dazu in der Lage gewesen wäre.
„Jana, Süße, sieh mich an“, forderte er sie auf.
Überrascht flogen ihre Augen auf, und er schaute in ein Paar Pupillen, die vor Lust schwarz waren wie die Sünde.
„Ja, so ist es gut“, flüsterte er, während er immer wieder in sie hineinstieß, und dabei den Versuch unternahm, die Kontrolle über ihren Geist zu erlangen. Was ihm unsagbar schwerfiel, denn ihr heißer Körper brachte sein Blut zum Kochen, und Konzentration aufzubauen, war in diesem Zustand kein Kinderspiel. So hielt er kurz inne, was sie mit einem verzweifelten Aufstöhnen quittierte, und blickte ihr eindringlich in die Augen.
In diesem Moment stürzte Jana in einen tiefen Krater des Vergessens. All die schrecklichen Erlebnisse der letzten Tage fielen von ihr ab, flogen davon wie Blätter im Wind. Und dann – endlich – lockerten sich ihre angespannten Glieder. Für kurze Zeit gab es nur das Hier und Jetzt. Nur noch ihrer beider Körper, die sich in einer kaum zu bändigenden Leidenschaft bewegten. Alles andere verblasste.
Sie fiel weiter, immer tiefer, schien ins Bodenlose zu stürzen. Und als der nächste Orgasmus über sie hinwegjagte und in ihrem Inneren ein Feuerwerk der Ekstase explodierte, verlor sie gänzlich die Fassung. Ihre Fingernägel bohrten sich in Simons Rücken, als ob sie damit den Sturz abbremsen könnte. Und hätte er sie jetzt noch einmal gefragt, hätte sie unumwunden zugestimmt, ihn bis ans Ende dieser Welt zu begleiten, ein so allumfassendes Glücksgefühl hatte derweil von ihr Besitz ergriffen.
Doch er tat nichts dergleichen. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, bohrte er sich unermüdlich in sie hinein. Zuerst mit unglaublicher Zärtlichkeit, bis er an einem Punkt angelangt zu sein schien, an dem sein Körper die Kontrolle übernahm. Seine Stöße wurden fester und härter, sein Atem beschleunigte sich.
„Gott, Jana!“, keuchte er, dann explodierte auch er in einem überwältigenden Orgasmus. Und die Art, wie er ihren Namen flüsterte, verzauberte sie endgültig. Zufrieden und gelöst schlummerte sie in seinen Armen ein, keine Sekunde, nachdem er sich von ihr heruntergerollt hatte.
Doch als sie wieder zu sich kam, war Simon verschwunden.
Kapitel 16
Schon als Jana den Schlüssel in das Schloss ihrer Wohnungstür steckte, war ihr bewusst, dass Gefahr im Verzug war. Jemand hatte sich an der Tür zu schaffen gemacht.
Sie verharrte einen Moment wie festgefroren, dann förderte sie ihre Pistole zutage. Kalte Angst lief ihr den Rücken hinunter, als sie auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer schlich. Verärgert ließ sie die Waffe sinken, als sie sich dem Mann gegenübersah, der vollkommen willkürlich immer wieder in ihr Leben trat.
„Carsten. Was zum Henker hast du hier zu suchen? Das kann doch einfach nicht wahr sein, dass du dir fortwährend unerlaubten Zugang zu meiner Wohnung verschaffst. Und lass verdammt noch mal die Finger von meinem Computer!“ Sie stiefelte auf ihn zu und riss ihm den Laptop aus den Händen.
Er seufzte theatralisch. „Jana, Baby, ich freue mich auch, dich zu sehen. Habe ich dir nicht schon tausendmal gesagt, dass es ein Kinderspiel ist, deine Passwörter zu knacken?“ Argwöhnisch beäugte er sie von oben bis unten. Seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, als sie auf ihren wundgeküssten Lippen hängen blieben. „Wo zur Hölle warst du?“
Flugs brachte sie einen gebührenden Sicherheitsabstand zwischen sich und den Sessel, in dem er hockte. Allein durch seine Anwesenheit schien er die komplette Wohnung zu beherrschen. „Bei einer Freundin.“
„Seit wann hast du denn Freundinnen?“
„Seit wann bin ich dir
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