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Sei mein Stern

Sei mein Stern

Titel: Sei mein Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
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auf der Stelle umstellen. Rafael hat bereits eine Vorratskammer mit Speisen von der Erde angelegt. Und sollte etwas fehlen, kann er es dir jederzeit herbeamen.“
    Jana blickte gedankenverloren drein. „Sag mal, Simon, was hast du vorhin eigentlich mit diesem Energieschub gemeint, den Zacharias mir verpasst haben soll?“
    „Je älter die Einwohner Sirias, desto ausgeprägter sind ihre medialen Fähigkeiten. Und Zacharias und Gregor sind die Ältesten. Gott allein kennt ihr wahres Alter, aber sie müssen weit über hundert sein. Die beiden können nicht nur Gedanken lesen und sie manipulieren, sondern auch Emotionen verstärken. Zacharias hat dir positive Energie gegeben, als er deine Furcht bemerkt hat. Was meinst du wohl, warum du momentan so seelenruhig bist? Allerdings habe ich keinen blassen Schimmer, wie lange diese Wirkung anhält.“
    Jana riss die Augen auf. „Ihr könnt Gedanken lesen? Du auch?“
    Simon schüttelte lächelnd den Kopf. „Glaubst du im Ernst, dann wäre ich blind wie ein Maulwurf in die Falle getappt, die du mir gestellt hast? Nein, das Einzige, was ich inzwischen aus dem Effeff beherrsche, ist Gedankenmanipulation. Funktioniert aber nur bei euch Menschen. Denn seit Jahren wird jedem Sirianer ein Chip in den Kopf implantiert, um fremde Mächte nicht in den Geist eindringen zu lassen. Ab und zu gibt es allerdings Fehlfunktionen – so hat Rafael einmal unbewusst dem Bestatter seiner Frau die Beulenpest an den Hals gewünscht. Und es hat tatsächlich funktioniert.“ Simon grinste. „Aber im Normalfall arbeiten die Chips zuverlässig. Tja, und so haben wir diese paranormalen Fähigkeiten schlichtweg verlernt.“
    Er zuckte leicht mit den Schultern. „Mein Bruder ist durch Zufall auf den Trichter gekommen, dass wir euch Menschen mit mentaler Kraft kontrollieren können, da euch logischerweise dieser Chip fehlt. Ich habe mich ausgiebig mit dieser Gabe beschäftigt und festgestellt, dass ich ziemlich talentiert bin.“
    Jana holte deutlich hörbar Luft, als ihr das Ausmaß von Simons Aussage bewusst wurde. „Das Baby im Biergarten, und der unangenehme Bayer!“, sinnierte sie.
    Simon nickte lächelnd.
    Doch da kam ihr eine andere, beklemmende Idee. „Hast du mich jemals manipuliert?“, erkundigte sie sich wie aus der Pistole geschossen.
    Simon starrte sie einen Moment lang nachdenklich an, dann nickte er. Anscheinend war auch er zu dem Entschluss gekommen, dass es höchste Zeit für die volle Wahrheit war. „Zweimal. Hattest du in den letzten Tagen eigentlich mit Albträumen zu kämpfen?“
    Verdutzt glotzte sie ihn an. „Nein, jetzt wo du es sagst …“
    „In der Nacht, als wir uns kennengelernt haben, warst du so verzweifelt, dass ich dir die immer wiederkehrenden Bilder von 9/11 durch einen Broadwayauftritt ersetzt habe. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel.“
    „Wohl kaum … und das zweite Mal?“
    Er blickte einen Moment zu Boden. „Als ich mit dir geschlafen habe.“
    Entgeistert riss sie Mund und Augen auf. „Nein. Sag, dass das nicht wahr ist.“
    „Doch. Du warst so angespannt. Alles, was ich wollte, war dich zu beruhigen.“
    „Oh Fuck!“, fluchte sie unbeherrscht los. „Und ich dumme Nuss habe mir eingebildet, der Sex mit dir wäre etwas ganz Besonderes gewesen.“
    Er stand auf, ging auf sie zu und rutschte neben sie auf die Sessellehne. Mit einem Finger hob er zärtlich ihr Kinn an, sodass sie ihm genau in die Augen schauen musste. „Jana, nur fürs Protokoll, ich habe keineswegs deine Gefühle beeinflusst. Ich ließ dich lediglich für kurze Zeit die ganzen verheerenden Umstände vergessen. Und glaube mir, der Sex war der Hammer! Und das lag sicherlich nicht daran, dass ich in dein Gehirn eingegriffen habe.“
    Sie riss sich von seinem einfühlsamen Blick los, der sie nur noch mehr verwirrte, und biss sich nachdenklich auf der Unterlippe herum. „Aber eins verstehe ich nicht. Hättest du mich nicht jederzeit dazu bewegen können, alles auszuplaudern, was ich vor dir geheim gehalten habe? Oder mich so zu manipulieren, dass ich dir bedenkenlos bis ans Ende des Universums gefolgt wäre?“
    Er nickte. „Wohl wahr.“
    „Warum hast du es nicht getan?“
    „Du weißt doch, ich liebe die Herausforderung. Ich will eine Frau, keine Marionette. Du solltest aus freien Stücken zu mir kommen, dich mir öffnen, mir vertrauen.“
    „Hätte ich dich jemals wieder gesehen, wenn ich dir nicht nachgereist wäre?“
    Simon fuhr sich nachdenklich durchs Haar. „Ja, ich

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