Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seidel, S: Elfenzeit 16: Bestie von Lyonesse

Seidel, S: Elfenzeit 16: Bestie von Lyonesse

Titel: Seidel, S: Elfenzeit 16: Bestie von Lyonesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Bulldogge
– Alebin hatte keine Ahnung, wen er damit meinte – niemals an die Wände käme. Und wenn doch, dann höchstens als Dartscheibe.
    Jasper erzählte auch, was es mit den braunen Knochen im Glaskasten auf sich hatte. Sie stammten von einer Moorleiche. Ein Torfstecher des Dorfes war bei der Arbeit buchstäblich auf sie gestoßen und hatte seinen Fund – wenigstens einen Teil davon – mit nach Hause gebracht. Das Gold, das an dem mumifizierten Handgelenk hing, sei jedoch auf dem Weg in den Glaskasten irgendwie verloren gegangen, berichtete Foggerty mit einem Augenzwinkern.
    »Vorsicht!«, warnte Nathan Pine. Doch es war schon zu spät.
    Alebin horchte auf. »Es gibt Gold im Moor?«
    Jasper trank noch einen Schluck, ehe er antwortete. »Ääh«, hob er an und musste eine Pause einlegen. Seine Zunge schien irgendwie an Gewicht gewonnen zu haben, hatte dafür aber ihre Bereitwilligkeit zu gehorchen aufgesteckt. Der Dorflehrer wischte unwillig mit der Hand durch die Luft.
    »Gold!«, erinnerte ihn Alebin.
    »Gold. Genau.« Jasper schwankte ein wenig und griff nach seinem Glas, um sich festzuhalten. »Früher gab’s jede Menge Gold im Moor! Die Strandpiraten hamm ihre Beute … Kennt Ihr die Strandpiraten von Cornwall, Mister O’Gill?«
    »Nein.«
    »Geht auch nicht. Sinn ja schon lange tot. Hähähä!«
    Alebin beugte sich vor. »Haben sie Gold ins Moor gebracht?«
    »Jawoll.« Jasper nickte, wenn auch langsam. »Das waren wilde Kerle, sage ich Euch! Die sinn nachts immer los und hamm die Leuchtfeuer ausgemacht.« Er verstummte selig lächelnd. Mit glasigen Augen starrte er ins Leere. Manchmal lachte er auf.
    Mistress Braxton schüttelte nur den Kopf. Dann wandte sie sich Alebin zu, um das Geheimnis der Strandpiraten zu lüften. »Die Zeiten waren schlecht damals und die Leute sehr arm. Aus der Not heraus sind kornische Fischer auf die Idee gekommen, vorbeifahrende Schiffe zu überfallen und deren Ladung zu plündern. Es gibt gefährliche Riffe im Wasser entlang der Küste, deshalb hat man früher Leuchtfeuer aufgestellt, am Strand und auf den Hügeln. So wussten die Kapitäne, wie weit sie von den Klippen entfernt waren, und konnten bei Bedarf ihren Kurs korrigieren.«
    »Lasst mich raten«, bat Alebin.
    »Sie haben die Feuer gelöscht und an anderer Stelle ihre eigenen entzündet – weiter landeinwärts«, fuhr Mistress Braxton ungerührt fort. »Viele große Segelschiffe sind aufgelaufen, draußen vor der Brandung. Sie steckten fest, mit zersplittertem Bauch, und ihre Besatzungen gaben sie auf. Sobald sich alle an Land gerettet hatten, kamen die Strandpiraten.«
    »Genau! Das wolltich auch sagen!«, lallte Jasper. Er deutete mit seinem Glas auf Alebin. »Was man essen konnte, hamm sie behalten. Aber da war auch Gold innen Schiffen unn Edelsteine unn so. Das hamm die Strandpiraten alles ins Moor geschmuggelt« Er grinste Alebin an.
    »Und dann haben sie das Gold im Moor versenkt?«
    »Neiiiiin.« Jasper winkte ab. »Seid Ihr noch bei Trost? Da würden sie es doch nie wiederfinden. Sie hamm das Gold in die T… Tavernen gebracht. Über die alten Schmugglerpfade. Zum Scha… Jamaica Inn unn so.«
    »Auch hier hin?«, fragte Alebin lauernd.
    »Das ist lange her«, mischte sich die Witwe ein. Sie griff nach der Flasche. »Ein Glas noch, dann ist Schluss für heute.«
    Alebin tat, als hätte er nichts gehört. Er fragte Jasper, wie das abgeschiedene Whispering Willows eigentlich überleben konnte.
    »Wir z… züchten Schafe.«
    »Schön, aber ihr werdet doch wohl noch was anderes essen. Und wo kommt der Whisky her, das Bier, eure Kleidung?«
    Einen Moment lang sahen sich Jasper und Nathan überrascht an. Dann verzogen sich ihre Gesichter, und die beiden begannen zu prusten.
    Nathan holte aus und klopfte Alebin auf den Rücken, langsam und schwer. »Ihr seid ein Witzbold, Schotte! Wo kommt der Whisky her … Ellie, schenk noch was nach!«
    Eleanor Braxton tat ihm den Gefallen, sagte aber mit wissendem Lächeln: »Morgen wirst du das bereuen, Nathan!«
    »Morgen iss morgen, unn heute wird gesoffen!« Ein Schluck, und das Glas war leer. Nathan wandte sich an Alebin. Er schwankte leise. »Sonss noch Fragen, Highlander?«
    »Ja.« Alebin sah sich um. »Hier waren den ganzen Abend nur Männer. Wo sind eigentlich eure Frauen?«
    Nathan versank in düsteres Brüten, während sein Freund mit der flachen Hand auf die Tischplatte schlug. »Ha! Ihr seid wirklich ein Witzbold, Mister O’Gill.«
    »Darby.«
    »Komm, lass

Weitere Kostenlose Bücher