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Seidene Küsse

Seidene Küsse

Titel: Seidene Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leheta
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»Bäumchen-wechsle-dich-Spiel« ein Ende, indem er seine Jugendliebe Miriam zu einem sportlichen Wettstreit herausforderte. Beim Federballspiel war der Reifrock einfach störend, das Mieder sprichwörtlich atemberaubend. Schon die sinnliche, kontemplative Art, wie Miriam die vielen kleinen Haken ihres Oberteils löste, brachte Lothars Lebenssaft in Wallung. Als sie sich mit laszivem Hüftkreisen des schweren Brokatrocks entledigte, um wie ein Storch aus dem luftigen Reifrock zu steigen, stieg in ihm eine vergessen geglaubte Erinnerung auf.
    Dem aufmerksamen Betrachter wäre aufgefallen, dass die Aufforderung zum gemeinsamen Spiel mitnichten von Lothar, sondern von Miriams provokanten Blicken ausgegangen war. Jede Bewegung in ihrer unschuldig-verruchten Wäsche gab ihren Intimbereich aufs Schamloseste ihrer Umgebung preis. So schickte sie sich an, mit dem bemitleidenswerten Lothar ein Spiel zu beginnen, bei dem er nur verlieren konnte.
    Übersah Annabelle die offensichtlich zur Schau gestellte Lustbarkeit ihrer Vorgängerin großzügig? Keineswegs. Aus dem Augenwinkel beobachtete Lothars Frau die beiden Kontrahenten so genau, wie es ihr der dichte Weidenvorhang erlaubte. Dabei biss sie gedankenverloren von einer prachtvollen Weintraube gleich mehrere Früchte ab, sodass der süße Saft aus ihrem Mundwinkel spritzte und an ihrem Kinn hinab direkt auf das Tal zurann, das ihre niedlichen, in knisterndem Taft verpackten Hügelchen teilte. Richie, allen sinnlichen Genüssen über die Maßen aufgeschlossen, sah dem süßen Rinnsal gebannt zu. Nicht nur optisch ein vollendeter Gentleman, beugte er sich sogleich aufopferungsvoll vor und behob Annabelles Missgeschick, indem er den köstlichen Traubennektar von ihrer Haut leckte. Bald hatte er sie gesäubert, doch das hielt ihn keineswegs davon ab, seinen feuchten Waschlappen weiterhin konzentrierte Bahnen auf Annabelles sanften Rundungen ziehen zu lassen. Anfangs versucht, sich zu empören, ergriff Annabelle jedoch rasch die Gelegenheit, Lothar und Miriam ihr kleines Getändel heimzuzahlen, und ließ Richie bei seiner Dienstleistung gewähren.
    Wie gut, dass Pauline und Pit überaus beschäftigt damit waren, einander fürsorglich zu füttern.
    Es war an der Zeit für das Dessert, da waltete Lothar seines Amtes und rief zum ersten Spiel auf, das allen vom jugendlichen Flaschendrehen noch wohlbekannt war: In einer der sechs hübschen Götterspeisen-Gebäude hatte Annabelle ein Gummibär-chen versteckt.
    »Heute bin ich mal der Preis«, verkündete Annabelle keck. »Wer das Gummibärchen findet, bekommt einen Kuss von mir.«
    Da begann auch schon die wilde Schlacht. Vor Lachen prustend, schaufelten alle ihre giftgrün zitternden Puddingberge in sich hinein, bis Miriam aufschrie: »Ich hab’s!« Ausgerechnet sie.
    In hohem Bogen spuckte sie ein weich gelutscht glänzendes, gelbes Gummibärchen auf ihren Teller mit den unappetitlich vermanschten Wackelpud ding-Resten.
    »Knutschen! Knutschen! Knutschen!«, feuerten die Männer Miriam an.
    Wieso pochte Annabelle das Herz plötzlich bis zum Hals? Sie hatte das Gefühl, dass ihr die Schamesröte den Hals hochkroch und ihr Gesicht zum Glühen brachte. Ihre blauen Augen suchten scheu die von Lothar, doch der Schuft nickte ihr nur ermutigend zu.
    War das etwa eine seiner geheimen Fantasien?
    Und als sie sich Miriam zuwandte, sah es so aus, als hätte die schon lange auf solch einen Moment gewartet. Ein dramatisches Beethoven-Crescendo verstärkte die spannungsgeladene Atmosphäre. Ungeniert griff Miriam nach Annabelles festen Puppenbrüs ten, die, von einem schwarzen Mieder mit niedlichen roten Schleifen nur unzureichend verhüllt, wie zart schmelzende Valentinstag-Pralinen aussahen. An ihren kleinen, feinen Schokoknöpfchen zog Miriam ihre Freundin mit dieser sanften Gewalt, zu der nur eine Frau fähig ist, zu sich heran, um ihre ungeheuer weichen Lippen langsam, unglaublich langsam und federleicht auf Annabelles zu legen.
    Wie das kitzelte.
    Ein lustvoller Seufzer entfuhr Annabelles Lippen und öffnete sie für das kleine, extrem wendige Reptil, das nun in sie hineinglitt, um neugierig jede Nische, jede Wölbung, jede Furche ihrer feuchten Mundhöhle aufs Systematischste zu erforschen. Während Annabelles Zunge in eine Totenstarre verfiel, nahm die Armee ihrer Nervenzäpfchen in höchster Alarmbereitschaft jede Regung des Eindringlings auf, alle verstörenden Informationen an ihre Einsatzzentrale sen dend.
    Die sich deutlich

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