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Seidene Küsse

Seidene Küsse

Titel: Seidene Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leheta
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in Rose mit zarten beigefarbenen Streifen entgegen.
    »O ja, das ist gut. Dann ziehe ich den Rock dazu an.« Yvonne zeigte ihr einen beigefarbenen, leicht ausgestellten Rock.
    »Perfekt. Was für Schuhe hast du dazu?«
    »Warte, ich hole sie schnell.« Verena eilte aus dem Schlafzimmer und brachte sie.
    »Die sind der Hammer.«
    Yvonne lachte. »Ja, ich weiß.« Vergnügt wirbelte sie herum.
    »Aber jetzt komm, das Mittagessen müsste fertig sein.« Sie legten die Kleidung auf ihr Messingbett mit der rosenbedruckten Bettwäsche.
    »Das duftet schon richtig lecker«, sagte Verena.
    Der Hausmeister hatte gestern das Gras im Hof gemäht, und nun zog der würzige Duft durch die geöffneten Fenster herein und wetteiferte mit dem Essensduft. Nicht die teuren Parfüms waren Yvonnes Lieblingsduft, nein, Heu und Wiesenblumen.
    Kein anderer Geruch hielt diesem Vergleich stand. Oder doch, Andre. Seinen Geruch liebte sie ebenso.
    »Soll ich dir was helfen, Yvonne?«
    »Nein.« Während sich Verena setzte, verteilte Yvonne den Kartoffelauflauf auf die Teller.
    »Wie hast du eigentlich Andre kennen gelernt?«
    Yvonne stellte die Teller auf den Tisch. »Das war ganz witzig. Vor einigen Monaten bin ich mit dem Rad in den Englischen Garten gefahren. Und er ist mir direkt ins Fahrrad gelaufen.« Sie holte den Salat.
    »Und wie hat er reagiert?« Gespannt sah Verena Yvonne an. Die schenkte gerade Cola in die Gläser. Beide begannen zu essen, im Hintergrund lief
Seal,
seine Stimme klang wie ge-schmolzenes Gold.
    Yvonne lachte. »Er war stinksauer. Denn er hatte seinen Büroanzug an, und auf dem waren der Radabdruck und Grasflecken zu sehen. Da er seine Mittagspause dort verbrachte und danach wieder ins Büro musste …«
    Verena deutete mit der Gabel auf das Essen. »Es schmeckt ganz fantastisch. Aber sag, wenn er so stinksauer war, wie hast du ihn rumbekommen?«
    Wieder lachte Yvonne. »Ich war schon etwas geknickt, denn ich hatte mich gerade umgedreht, um einem tollen Typen nachzusehen, und als ich mich wieder umdrehte, hatte ich Andre voll erwischt. Er fiel in mein Rad.«
    Verena fing an zu lachen.
    »Ja, er hing direkt über meiner Lenkstange, und als er aufsah, fiel er fast in mein Dekolletee und dann ins Gras. Da blieb ihm kurz die Luft weg, ehe er zu wettern anfing.«
    »Was hast du dann getan?« Verena aß weiter.
    »In meinem Job habe ich viel mit Reklamationen zu tun, wie du weißt.« Yvonne machte eine Bewegung, als wolle sie eine lästige Fliege vertreiben. »Man muss die Leute erst mal ausschimpfen lassen und dann einige begütigende Worte sagen, sodass sie sich verstanden fühlen.«
    »Und bei Andre hat das gewirkt?«
    »Klar, gerade bei Männern wirkt das besonders gut. Außerdem habe ich mit meiner Weiblichkeit nicht gerade gegeizt.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, lachte Verena. »Ich habe dich ja nicht mehr gesehen, seit ich vor acht Monaten nach Hamburg umgezogen bin. Du siehst fantastisch aus. Der Sex bekommt dir gut.«
    »Schon.«
    Beide lachten.
    In diesem Moment vibrierte Yvonnes Handy und kündigte eine SMS an. Sie öffnete sie und las.
    Ich wünsche mir so sehr, dass du am Abend kein Höschen anhast. Ziehe aber keinen zu kurzen Rock an. Ich möchte der Einzige sein, der es weiß. Bitte. A.
    Die verschiedensten Gedanken schossen ihr gleichzeitig durch den Kopf. Zuerst war sie entsetzt. Ohne Höschen! Das hatte sie ja noch nie getan, nicht einmal im Traum. Dann kam die Erregung. Oh Gott, wie geil er wäre und wie geil sie dieses Gefühl machen würde, zu wissen, dass er es wusste. Bestimmt würde Andre sie danach wieder nach Strich und Faden verwöhnen.
    Aber dann dachte sie daran, dass sie selbst einmal dabei gewesen war, als Frauen und Männer über eine Frau in der Disco geredet hatten, die kein Höschen getragen hatte. »Was für eine Schlampe«, hatten manche gesagt, andere hatten es ganz toll gefunden und wieder andere ihren Mut be wundert.
    Yvonne hatte zu den Letzteren gehört. Welch ein Selbstbe-wusstsein diese Frau haben musste!
    Ihr Gesicht schien wohl all ihre Gefühle ausgedrückt zu haben. Das wurde ihr klar, als Verena das Wort an sie richtete. »Du grinst so seltsam. Ist die SMS von Andre?«
    Yvonne nickte. »Ja, nur wegen heute Abend«, wiegelte sie ab.
    »Muss ja was Tolles gewesen sein.«
    »Ja. Aber frag nicht weiter.«
    »Du Schwein«, lachte Verena.
    Was er wohl heute mit ihr vorhatte?
    »Erzähl. Wie alt ist er? Wie sieht er aus?
    « »Bin gleich wieder da.« Yvonne holte ein Bild und

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