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Seidene Küsse

Seidene Küsse

Titel: Seidene Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Leheta
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tun.
    York nahm ihre Hand und zupfte leicht daran. »Komm schon.« Und als sie immer noch unschlüssig dastand, blickte er sie an wie ein Golden Retriever, der genau wusste, dass er mit einem solchen Blick alles von seinem Herrchen bekam. Er setzte sich so hin, dass sie auf seinen Oberschenkeln Platz nehmen konnte. Um das Gleichgewicht zu halten, schlang sie einen Arm um seinen Hals. Dabei berührten ihre Fingerspitzen kurz sein volles Haar.
    Überrascht fühlte sie seine Härte an ihrem Po. Schnell versuchte sie eine andere Position einzunehmen. Dabei machte sie es nur schlimmer, und ehe sie sich versah, drehte er ihren Kopf, und seine Lippen legten sich federleicht auf ihre. Kurz erschrak sie, aber seine Lippen waren fest und weich zugleich. Er sah ihr direkt in die Augen, Fiona schloss ihre. Und er streichelte mit seiner Zunge über ihre Lippen, ganz zart. York neckte sie, ehe er einen Weg in ihren Mund fand, intim, intensiv. Als sie die Augen öffnete, zuckte ein Blitz über das Firmament, und sie spiegelte sich gleichzeitig in der Glasscheibe. Er roch nach edlen Hölzern.
    Wie war es nur zu diesem Kuss gekommen? Nein, sie würde es nicht unterbrechen. Es war schön, so wie es war. Immer tiefer kostete er ihren Mund. Träge, langsam, genussvoll. Yorks Hand lag warm auf ihrem Bein. Waren es Minuten oder Stunden, sie wusste es nicht.
    Plötzlich klopfte jemand an die Tür. Erschrocken wollte sie von ihm ablassen, aber er hielt sie fest und gab ihr noch einen zarten Kuss auf die Lippen. Ein Mann öffnete die Tür.
    »Haben Sie denn kein Zuhause? Ja, wo sind wir denn!«
    Fiona stand auf und zog York mit hoch, ehe beide zu lachen anfingen. Es hatte aufgehört zu regnen, nur noch in weiter Ferne grollte ein Donner.
    »Kann ich jetzt endlich telefonieren?«
    Fiona hob ihre Handtasche auf. Wann war sie ihr heruntergefallen? Sie erinnerte sich nicht daran.
    Beide verließen die Telefonzelle und ließen den Grantler hinein.
    »Ich hole dich ab. Wo wohnst du?«
    »In der Agnesstraße.« Sie nannte ihm noch die Hausnummer und hängte ihre Tasche um.
    »Passt dir achtzehn Uhr dreißig?« Er hielt ihre Hand und sah ihr bittend in die Augen.
    Sollte sie? Sollte sie nicht? »Ja, klar.« »Bis später.«
    »Du solltest vielleicht noch wissen, wo du klingeln musst.« Fiona lächelte.
    »Gute Idee. Und verrätst du es mir?«
    »Probier‘s doch bei Schön.«
    Das schwere Gewitter hatte das schwüle Wetter hinweggefegt. Alles roch frisch, und der Himmel war wieder klar und blau, gerade so, als wären nie pechschwarze Wolken da gewesen.
    Wohin er sie wohl zum Essen ausführen würde? In Fionas Magen flatterten Schmetterlinge. Ihre Türglocke schlug an, und ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass er auf die Minute pünktlich war. Sie war eindeutig nervös, obwohl man es ihr nicht ansah, wie sie mit einem letzten Blick in den Spiegel feststellte. Vorsichtshalber hatte sie ein Sweatshirt mit Kapuze angezogen, denn im August wurden die Nächte doch schon frisch. Darunter trug sie ein rückenfreies hellgrünes Top, das auch ein Stück ihres Bauches freiließ. Dazu Jeans und Pumps, passend zum Oberteil.
    Im Auto wollte York ihr nicht verraten, wo sie essen würden. Mit seinem blauen Z3 Cabrio holte er sie ab und fuhr mit ihr in Richtung Stadtzentrum. Den ganzen Weg über erklärte er ihr, wo sie waren, und zeigte ihr die wichtigsten Gebäude, das Theater, das Opernhaus und die Shopping-Meile. Schließlich parkte er den Wagen vor einem einladend aussehenden Restaurant.
    Gemeinsam schlenderten sie in den Innenhof; ein Springbrunnen sprudelte fröhlich vor sich hin, einige Stufen führten hinab. Fiona wollte draußen sitzen. Als sie Platz genommen hatten, kam sofort ein Kellner; er brachte die Karten und entfernte sich diskret.
    Fiona sah sich um. »Ein schönes Plätzchen hast du ausgesucht.« Dann warf sie einen Blick in die Speisekarte.
    Eine Weile suchten sie schweigend das Essen aus. Erst als Fiona ihre Karte beiseite gelegt hatte, begann York zu sprechen.
    »In diesem Restaurant bin ich öfter. Es ist auch innen schön eingerichtet. Mit hohen Decken, und man kann zusehen, wie das Essen auf riesigen Grills zubereitet wird. Aber du kannst es dir gern später noch ansehen.«
    »Mache ich.«
    Sie bestellten einen Chardonnay.
    Der Wein würde ihr über die Nervosität hinweghelfen. Ihre Hand lag auf dem Tisch, und sie spielte mit der Blumenvase. York griff nach ihrer Hand und betrachtete sie. »Du hast wunderschöne Hände, das ist mir schon

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