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Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel

Titel: Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Maeda
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mich mit der beständigen Angst um meinen Bruder und auch mich selbst leben zu lassen, ist vielleicht die schlimmere Qual.“
    Der Yakuza trank von dem roten, schweren Wein und stellte das Glas ruhig ab. „Ich denke, du belügst mich, Isabelle, und dich selbst ebenso.“
    „Wie bitte?“
    Er fixierte sie mit seinem Blick. „Du wusstest um das Risiko, das du eingingst, als du Shin gesucht hast. Du bist dennoch auf die Suche gegangen. Und was den Luxus angeht ...“ Er deutete auf ihre Kleid und ihre Handtasche. „Hast du bisher anders gelebt als ich? Deine Eltern sind reich, und beruflich bist du ebenfalls abgesichert. Du hattest niemals ein größeres Problem als die Frage, was du zu deiner nächsten Verabredung anziehen solltest.“
    Isabelle war nahe davor zu protestieren wie ein kleines Kind. Aber ganz Unrecht hatte Toshi nicht. Das war es, was seine Worte so schmerzhaft machten. In Deutschland hatte Isabelle in den Tag hineingelebt, und sie hatte dieses Leben genossen. Die Angst um Shin: Es war das erste Mal gewesen, dass Isabelle sich auf ein derartiges Wagnis eingelassen hatte.
    Sie senkte den Blick und legte das Besteck zur Seite. Der Appetit war ihr vergangen. „Hast du mich beobachten lassen?“
    „Eine äußerst arrogante Behauptung“, erwiderte Toshi. „Nein, ich hatte das Vergnügen, mit Shin zu sprechen, bevor er Mitglied unseres Clans wurde.“
    „Kennt ihr euch?“
    „Offensichtlich.“
    Isabelle ballte die Hände. „Geht es ihm gut? Wo ist er?“, platzte es aus ihr heraus.
    Toshi aß weiter. Isabelle schob ihren Stuhl zurück und verließ den Tisch. Sie wollte nur noch hier heraus. Die Blicke der anderen Restaurantbesucher oder die Toshis kümmerten sie nicht. Aber ihre Gefühle schnürten ihr die Luft ab.
    Sie hatte den Raum zur Hälfte durchquert, als das Spielzeug zwischen ihren Beinen aktiviert wurde. Es war kein sanftes Tasten oder lustvolles Vibrieren – es war Stimulans, so heftig, dass Isabelle fast zusammengebrochen wäre. Sie keuchte, stützte sich an der Wand ab und schaffte es mit Mühe und Not zur Damentoilette. In dem weiß und schwarz gekachelten Raum lehnte sie zitternd an der Wand und presste die Hände zwischen die Beine. Die Seide des Seils rieb über ihre Haut, zwischen ihre Pobacken, und dieses verfluchte Ei ließ einfach nicht von ihr ab. Isabelle spürte Tränen ihre Wangen hinab rinnen und verfluchte Toshi dafür, dass er mit ihrem Körper und ihren Emotionen spielte, wie es ihm passte.
    Die Tür klapperte, und als Isabelle aufsah, stand der Yakuza neben ihr, das Jackett geöffnet, die Hände versteckt in den Taschen seiner Hose. Dort befand sich mit Sicherheit auch die Fernbedienung. Isabelle wandte den Kopf ab, um ihm nicht die Genugtuung zu geben, sie weinen zu sehen.
    Seine Hände legten sich auf das weiße Porzellan der Kacheln neben Isabelles Kopf. Sie konnte seinem Blick nicht mehr ausweichen, denn sein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter vor ihrem. „Du kannst es beenden, Isabelle“, sagte er leise. „Jetzt und hier. Gib nach.“
    „Und dann? Tod für mich und Shin?“, fragte sie brüchig und löste ihre Hände von ihrer Scham.
    „Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht bin ich heute gewillt, gnädig zu sein.“
    Seine Worte passten nicht zu seiner Stimme. Sie war sanft, einladend. Sie sprach von Gnade ganz anderer Art. Von einem Mann, der sie beschützen würde, der sie auffing, wann immer sie fiel.
    Das Ei rieb sich immer heftiger gegen Isabelle, die kleinste Berührung durch den Stoff ihrer Kleidung ließ sie immer wieder den Hang zu ihrem Klimax erklimmen, ohne sie zu erlösen. Es erschwerte ihr Denken und ließ nur ihren Körper agieren. Und ihr Körper missachtete die Worte. Er wollte nur dieser Stimme folgen. Isabelle tastete nach Toshis Schultern. „Ich ...“, begann sie, als sie ihr Orgasmus wie ein Schlag ins Gesicht erreichte. Die Kraft war überwältigend und zu viel für Isabelle. Die grünen Augen ungläubig auf Toshis Gesicht gerichtet, fiel sie nach vorn. Schwärze hüllte sie ein und Isabelles letzter Gedanke war die Frage, ob sie dankbar oder undankbar darüber sein sollte.
    Sie erwachte durch einen haarfeinen Schmerz in ihrer Vagina. Isabelle blinzelte und hob den Kopf. Sie lag in ihrem Bett im Sakura View und war nackt. Ihre Beine waren leicht gespreizt, und Toshi kniete dazwischen. Erschrocken wollte Isabelle sie schließen, aber der Yakuza hielt ihre Knie fest und gespreizt. „Halt still“, brummte er, und

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