Seidenfessel - Maeda, K: Seidenfessel
wurde sie nicht überfallen, was die Intensität der Erregung, die darauf folgte, aber nicht minderte. Isabelle grub ihre Finger fester in Toshis Anzug und bemühte sich, keinen Laut von sich zu geben. Sie starrte noch immer auf das Bild. Der Künstler hatte selbst das Glänzen des Safts aus ihrer Scham auf den Schwanz gemalt, und Isabelle biss die Zähne zusammen. Sie senkte den Blick. Toshi tätschelte ihr den Arm, als wäre nichts geschehen, und führte sie weiter, zum nächsten Bild.
Es zeigte ein weiteres Paar, das fast vollständig bekleidet war. Sie befanden sich in einem Zimmer, dessen einziges Fenster mit Rollläden aus Bambus verschlossen war. Der Blick des Betrachters führte zwischen die Lamellen des Bambus und schuf so den verbotenen Hauch des heimlichen Beobachtens. Das Paar bemerkte von alledem nichts.
Die Frau hatte ihren Kimono auseinandergezogen und kniete über dem Unterleib des Mannes. Der hatte seinen steifen Penis zwar entblößt, begnügte sich aber damit, ihn selbst zu streicheln. Seine Geliebte durchbohrte er dabei mit einem Daumen. Dem Gesichtsausdruck der Dame nach zu urteilen, bereitete es ihr göttliches Vergnügen. Isabelle schauderte und warf Toshi einen Seitenblick zu. Mit gleichmütiger Miene betrachtete der den erotischen Druck und schlenderte weiter zum nächsten. Toshi erhöhte die Vibration, und Isabelles Beherrschung erhielt erste Risse. Sie gab einen Laut von sich, der ein Schluchzen oder ein unterdrücktes Stöhnen sein mochte, und presste ihr Gesicht gegen Toshis Oberarm.
„Geht es dir nicht gut?“, fragte der gespielt besorgt und strich ihr über das Haar.
„Ich glaube, ich muss an die frische Luft“, murmelte Isabelle, noch immer in den Stoff seines Anzugs vergraben. Toshi stellte das Spielzeug ab. „Gleich. Ich möchte noch ein wenig diese Kunstschätze genießen.“ Er wanderte mit ihr weiter an den Ausstellungsstücken entlang und blieb manchmal stehen, wenn er eine besonders raffinierte Stellung oder eine genaue Darstellung einer Scheide oder einer Erektion sah. Isabelle erdolchte ihn dabei jedes Mal mit Blicken, aber sobald sie das tat, erhielt sie die Züchtigung durch die Fernbedienung. Das und die erotischen Bilder sorgten bei Isabelle für eine anhaltende Erregung, die nicht abklingen konnte. Jeder Schritt bedeutete mittlerweile eine Qual für sie, weil ihre angeschwollene Klitoris und die überreizten Schamlippen sich immer wieder an dem Seil rieben. Aber sie kontrollierte sich, so gut es ging. Sie würde Toshi nicht den Triumph kosten lassen, sie hier einen Orgasmus erleben zu sehen.
„Das hier gefällt dir vielleicht“, sagte Toshi und deutete auf ein Bild, auf dem ein Mann seine Liebhaberin mit einer Maske befriedigte. Die Maske war rot und zeigte das Gesicht eines Mannes mit einer äußerst langen Nase. Sie war fast ganz im hungrigen Schoß der Frau verschwunden, und diese biss in den Ärmel ihres Kimono, um nicht laut zu schreien.
„Hätte ich vielleicht auch lieber eine solche Koboldmaske benutzen sollen, Isabelle?“, raunte Toshi an Isabelles Hals. Sie sah sich hastig um, aber niemand war da. Die anderen Besucher der Ausstellung waren hinter den weißen Trennwänden verborgen. „Würdest du dann für mich schreien?“
Auch wenn sie es nicht zugab, die Lust hatte sie fest in der Hand. Ihr Begehren konzentrierte sich zwischen ihren Beinen, wo jetzt wieder sanft der Vibrator summte. Isabelle atmete tief ein und bereitete sich darauf vor, aufgeben zu müssen. Die Hitze in ihr war zu groß, ihr Schoß zu nass …
Toshi ließ sie los und jegliche Stimulierung verschwand. Nur der leichte Druck des eiförmigen Vibrators war noch in ihr zu spüren. „Lass uns essen gehen. Ich habe Hunger.“
Sie fuhren in ein Restaurant auf Odaiba, einer künstlich aufgeschütteten Insel in der Bucht von Tokio. Während des Essens ließ Toshi Isabelle weitestgehend mit der Fernbedienung in Ruhe. Nur hin und wieder spürte sie es in ihrem Schoß aufflackern.
„Und das ist alles, was Yakuza den ganzen Tag über tun? Frauen quälen und sich im Luxus sonnen?“, fragte Isabelle nach dem Zwischengang. Sie erwartete, dass Toshi sie für diese Frage, wie schon am Morgen, bestrafen würde, aber er legte nur Messer und Gabel beiseite. „Empfindest du es als derartige Qual?“, stellte er ihr die Gegenfrage und griff nach dem langstieligen Weinglas.
Isabelle schob das letzte Stück ihrer Jakobsmuschel hin und her. „Es sind keine Schläge“, gestand sie ein. „Aber
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