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Seidig wie der Tod

Seidig wie der Tod

Titel: Seidig wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Ross
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miteinander erfahren hatten – oder vielleicht gerade deswegen – ließ sein Anblick ihren Atem stocken.
    Er setzte sich neben sie. „Ich möchte, dass es eine unvergleichliche Nacht wird.“ Das heisere Timbre seiner Stimme ließ sie erschauern. Als er mit dem Zeigefinger über ihre Lippen strich, öffneten sie sich einladend.
    „Eine Nacht ohne Hemmungen.“ Er befeuchtete seinen Finger und ließ ihn entnervend langsam über ihre Kehle gleiten, dann um ihre Brustspitzen. „Eine Nacht, in der ich dich in jeder Weise besitzen kann, die ich mir je erträumt habe, und dir nur Vergnügen schenken werde. Eine Nacht, in der du deine geheimsten Fantasien ausleben kannst, ohne Schuldbewusstsein zu empfinden.“
    „Oh ja!“ Als seine Zähne sich sanft um eine ihrer harten Knospen schlossen, hob sie sich ihm verlangend entgegen. „Ich bin mit allem einverstanden!“
    Noch nie war Roman so erregt gewesen, noch nie war er sich so sehr seiner Macht als Mann bewusst gewesen. Eine wilde, unbändige Begierde erfasste ihn, und abrupt beugte er sich vor und küsste Desiree. Sie versuchte, ihre Hände um seinen Nacken zu schlingen, bevor ihr wieder einfiel, dass sie gefesselt waren.
    Noch nie in ihrem Leben war sie sich so hilflos vorgekommen. Hilflos, Roman zu widerstehen. Hilflos, ihren eigenen lustvollen Trieben Einhalt zu gebieten. Ekstatische Gefühle beherrschten sie, heftiger und erotischer, als sie sie in ihren Träumen je erfahren hatte.
    Desiree begann zu zittern, nicht aus Angst, sondern aus Erwartung, und das Verlangen nach ihr loderte wie ein Buschfeuer in Roman auf. Er begehrte sie, wie er noch keine andere Frau begehrt hatte – mit einer Besessenheit, die schon fast bedrohlich war.
    Da er sich des kostbaren Geschenks ihres Vertrauens jedoch nur zu gut bewusst war, zwang Roman sich, das qualvolle Begehren, das in ihm wütete, zu beherrschen. Eine schier endlose Weile streichelte und verwöhnte er sie und entdeckte erogene Zonen, von deren Existenz Desiree bisher nichts gewusst hatte. Sie wand sich auf dem heißen, zerknüllten Laken, stöhnte und flehte ihn an, die süßen Qualen zu beenden. Sie vermochte kaum zu atmen, so heftig begehrte sie ihn. Doch er war unerbittlich und steigerte ihre Erregung bis an die Grenze des Erträglichen.
    Es fiel Roman schwer, sich zu beherrschen, während seine Lippen, seine Hände und seine Zunge über ihren Körper glitten. Ihre Haut glühte, ihr Gesicht war gerötet, sie war genauso hingebungsvoll, genauso hemmungslos, wie er sie sich bei ihrer ersten Begegnung vorgestellt hatte. Und sie gehörte ihm.
    „Weißt du überhaupt, wie wundervoll du bist? Wie ungeheuer sinnlich?“
    „Nur bei dir.“ Ihre Augen flehten; ihre Schenkel zitterten. Sie sehnte ihn herbei, wollte ihn berühren, wie er sie berührte, und ihn an den Rand des Wahnsinns treiben so, wie er ihr den Verstand raubte.
    „Du bist so warm“, murmelte er, ohne ihre flehentlichen Bitten zu beachten. Seine Finger berührten das weiche Haar zwischen ihren Schenkeln. „So feucht. So wunderbar.“
    Mit der Macht eines Eroberers, der fremdes Territorium erforscht, berührte er sie überall und betrachtete ihr Gesicht, während sie unter seinen Zärtlichkeiten dahinschmolz wie Wachs in der heißen Sommersonne.
    Ihre Augen verdunkelten sich; ihr Atem kam rau und stoßweise. „Bitte“, flüsterte sie heiser. „Ich will dich in mir spüren.“
    „Ich weiß.“ Er wollte sie mit Körper, Geist und Seele in Besitz nehmen, um sämtliche Erinnerungen an irgendeinen Mann, der sie vor ihm besessen hatte, für immer auszulöschen. Wollte sie so gründlich lieben, dass sie für immer an ihn gebunden war.
    Desiree stöhnte auf, als seine warme Zungenspitze wieder und wieder über das pulsierende Zentrum ihrer Begierde strich, das nach seiner Berührung lechzte. Sie hatte das Gefühl, bei lebendigem Leibe zu verbrennen. Ihr Blut war wie ein Lavastrom, der durch ihre Adern jagte.
    Sie schluchzte Romans Namen, als die Flammen über ihr zusammenschlugen. Bevor sie wieder atmen konnte, hatte er die Seidenschals gelöst und erlaubte ihr, ihn zu umarmen, während er mit einem heiseren Aufstöhnen in sie eindrang.
    Flüssiges Feuer hüllte ihn ein. Sie in Besitz zu nehmen, ist wie eine Heimkehr, schoss es ihm durch den Kopf …
    Später, als Desiree in wohliger Ermattung in Romans Armen lag, murmelte sie: „Ich dachte, ich wüsste, wie es wäre.“
    „Aber?“ Er zog sie noch näher an sich.
    Sie sah lächelnd zu ihm auf. „Es war

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