Seifenblasen kuesst man nicht
etwas durcheinandergebracht haben. Mal hü, mal hott â aber jetzt sind wir ja alle hier.«
»Hast du auch das richtige Bändchen?«, fragte David.
Sie hob ihr Handgelenk, als ob sie einen Verlobungsring präsentieren würde: Gold.
Thomas Rumer stieà einen ungeduldigen Seufzer aus, den nur Coralie mitbekam. »David, es reicht«, sagte er plötzlich. »Ich mache diese Faxen nicht mehr mit.«
Damit scherte Rumer aus der Schlange aus und rollte direkt vor den Tresen. Alle Leute machten ihm Platz, keiner murrte.
»Das macht er immer so«, knurrte David. »Auch als Rollstuhlfahrer könnte man ja ein bisschen rücksichtsvoll sein.«
Coralie hob nur vielsagend die Augenbrauen. Rücksichtnahme fordern und David Rumer sein, das passte nicht zusammen.
»Aber David.« Jasmins Stimme klang nach drei Kilo Kreide. »Er ist ein kranker, bemitleidenswerter Mann.«
»Ist er nicht.«
»Du musst ihn mehr unterstützen! Schau mal, er kommt gar nicht richtig an den Tresen heran!«
Rumer saà in seinem Rollstuhl und wirkte recht ent spannt. Die Servicekraft nahm gerade seine Bestellung auf.
»Ich kann das gar nicht mit ansehen!«
Jasmin lief zu Rumer, der erschrocken zusammenfuhr, als sie seinen Rollstuhl packte und einfach mal ungefragt neu arrangierte.
»Das sollte sie lieber lassen«, grummelte David.
Coralie sah auf ihre Uhr. Sie hatte Laura schon viel zu lange allein gelassen. Und allein mit David ⦠Sie sah ihn an und ihre Blicke trafen sich.
Der Ãrger aus seinem Gesicht verschwand.
»Was hast du gemacht?«, fragte er.
»Was ⦠Was meinst du?«
»Du siehst so anders aus.«
Es irritierte sie, dass ihm ihre Veränderung auffiel. Ehrlich gesagt hatte sie ganz vergessen, wie sorgfältig sie sich an diesem Abend auf Glamour gestylt hatte. Neben Jasmin kam sie sich zwar immer noch vor, als trüge sie einen Blaumann, aber in diesem Moment ⦠Etwas passierte gerade mit seinen Augen. Sie bekamen einen ganz anderen Glanz. Weicher, irgendwie. Ehrlich interessiert.
»Besser?«, fragte sie, und ihr Herz begann wieder, wie wild zu schlagen. Als ob es wichtig wäre, einem Typ wie David zu gefallen.
»Nein, anders. Ãlter.«
Rums. Das waren die Komplimente, von denen man mit siebzehn träumte.
»Na danke. Ãb mal lieber noch ein bisschen.«
Er grinste. »Ich dachte, du wärst noch in der Liga, die sich freut, wenn man sie an der Tanke für volljährig hält.«
Auch nicht besser.
»Du siehst klasse aus.« Sie merkte, dass sie rot wurde, und drehte schnell ihren Kopf weg, damit er das nicht mitbekam. »WeiÃt du, eigentlich bin ich froh, dass wir uns mal ohne Stress treffen.«
»Warum?«
Coralie erfuhr nicht, was er damit meinte, denn plötzlich tauchte ein Mann hinter David auf und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter.
» Hello ! Fantastisch, dass du hier bist. Wir müssen miteinander reden.« Er hatte einen amerikanischen Akzent, ein Nussknackergrinsen und dunkle, akkurat kurz geschnittene Haare. Nach dem Schulterschlag packte er David auf Barack-Obama-Art am Oberarm. »Ich möchte dich dem Chef des Marketings vorstellen. Hast du eine Minute?«
Sein Blick fiel auf Coralie. »Mein Name ist Allister Coy, Chestnut Productions.«
Das war eine der Major Filmcompanies der Welt. Coy reichte ihr die Hand und er drückte glücklicherweise nicht ganz so fest zu wie Thomas Rumer. »Dein Girlfriend?«
»Nein. Sicher nicht«, klärte sie den Irrtum auf. Warum hielt sie eigentlich jeder für Davids Freundin, nur weil sie ein paar Minuten zusammenstanden? Jeder auÃer Jasmin, die David gerade einen halb sehnsuchtsvollen, halb eifersüchtigen Blick zuwarf. »Coralie Mansur«, stellte sie sich vor.
»Oh, sie hat Humor!« Coy lachte dröhnend. David sah sie einen Moment lang irritiert an, doch schon schlug ihm der Nussknacker auf die Schulter. »Kommt mit.«
Coralie schüttelte den Kopf. Noch zehn Minuten, dann würde der Film losgehen. Und die Schlange war nicht kleiner geworden. Thomas Rumer gab wohl gerade eine GroÃfamilienbestellung auf, auch das dauerte. »Ãh, ich muss noch Popcorn und Cola für meine Freundin holen. Tut mir leid.«
»Die bekommst du. Es dauert nur eine Minute.«
»Sorry, aber sie wartet auf mich. Und dein Dad ist schon an der Reihe.«
Coy folgte ihrem Blick. » Wait a
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