Seifenblasen kuesst man nicht
moment «, bat er sie und lief zu Thomas Rumer. David kniff die Augen zusammen und schob die Hände in die Taschen seiner Jeans. Er sah unsicher aus. So kannte sie ihn gar nicht.
»Wer ist das?«
»Das ist einer der wichtigsten Männer im Filmgeschäft und jetzt auch im Rennsport. Chestnut Productions steigen in die Formel 1 ein. Sie hätten meine Teilnahme am Challenge Cup bezahlt. Wenn â¦Â« Er brach ab und sah zu Boden.
»Wenn was?«, fragte Coralie. Selten genug, dass man mit David mal vernünftig reden konnte.
»Wenn ich keine ScheiÃe gebaut hätte«, presste er schlieÃlich hervor. »Und wenn mir mein eigener Vater nicht in den Rücken gefallen wäre. Er hat Coy davor gewarnt, sich auf mich einzulassen.«
»Was?«, entfuhr es Coralie. »Das glaube ich nicht.«
»Dann frag ihn doch! Frag ihn, ob er wirklich glaubt, dass ich Rennfahrer werden kann.«
»Frag dich das lieber selbst. Oder ist dir die Meinung deines Vaters so wichtig?«
»Ja. Das ist sie. Ohne seine Unterstützung schaffe ich das nicht. Die Formel 1 ist das härteste Ding, das man durchziehen kann. Dagegen war alles andere, was ich bisher gemacht habe, Kinderkram. Das geht nur, wenn wirklich alle hinter einem stehen. Und mein Vater tut das nicht.«
»Warum nicht?«
David wies mit dem Kopf Richtung Tresen, wo Coy sich gerade zu Thomas Rumer hinunterbeugte und auf ihn einsprach. Jasmin stand daneben und sah überflüssig aus. Sie merkte das und schoss einen ärgerlichen Blick auf Coy ab, der dafür aber keinerlei Antennen hatte. Thomas schüttelte immer wieder unwillig den Kopf. Er sah kurz in ihre Richtung.
»Sie reden über mich. Mein Vater glaubt, dass mir dasselbe passieren kann wie ihm. Aber ich werde nicht denselben Fehler machen. Warum kapiert er das nicht?«
»Vielleicht, weil du andere Fehler immer wieder machst?«
Ungläubig drehte sich David zu ihr um. »Wovon redest du? Wer ⦠Asta. Ich fass es nicht. Was hat Asta über mich erzählt? Dass ich der Sunnyboy bin, der nichts richtig auf die Reihe kriegt?«
»Na ja, ganz unschuldig bist du an diesem Eindruck wohl nicht.«
Er holte tief Luft, wollte etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. »Ja, es stimmt. Ich hab letztes Jahr irgendwie die Peilung verloren. Alles krachte zusammen. Mein Vater ⦠Er hatte immer noch Hoffnung, eines Tages wieder laufen zu können. Doch dann kam die endgültige Diagnose. Das hat ihn verändert. Immer war er stolz auf mich gewesen. Und auf einmal ⦠Auf einmal wollte er, dass ich aufhöre. Warum?, hab ich ihn gefragt. Ich bin gut! Du hast es doch selbst immer wieder gesagt! Aber er wollte es nicht mehr hören. Es wurde immer schlimmer. Und ich war wohl auch kein Ausbund an Geduld.«
»Das tut mir leid.« Zum ersten Mal redete David davon, wie es wirklich in ihm aussah.
»Ich wurde schlechter. Unkonzentrierter. Nichts klappte mehr richtig. Und aus Frust habe ich ein paar Dummheiten gemacht.«
Jasmin faltete gerade den Barkeeper zusammen, weil es nicht schnell genug ging. Zwischendurch drehte sie sich immer wieder um und warf einen nervösen Blick zu David. Ganz offensichtlich gefiel es ihr nicht, dass sie sich ins Abseits manövriert hatte. Am liebsten hätte Coralie gesagt: Beruhige dich. Dein David ist der Letzte, der mich interessiert. Doch seine Worte hatten gar nicht so selbstsicher geklungen, wie sie das von ihm gewohnt war. Sie drehte sich zu ihm um â und bemerkte, dass er sie die ganze Zeit angesehen haben musste.
»Du bist schön«, sagte er, als hätte er in diesem Moment festgestellt, dass etwas anders schmeckte, als es aussah. »Nur mal so. Du solltest öfter mal ⦠na ja â¦Â«
»Was?«, fragte Coralie, und ein gefährliches Glitzern trat in ihre Augen. »Mein Neandertaler-Fell zu Hause lassen?«
»Was hast du eigentlich? Jedes Mal, wenn ich dir was Nettes sage, haust du mir verbal eins auf die Nase!«
»Weil das, was du nett nennst, immer wie eine Beleidigung klingt?«
»Das stimmt nicht. Du siehst wirklich klasse aus. Das sagt man dir nicht oft, stimmtâs? Sonst würdest du anders reagieren.«
»Wie denn?«, giftete sie.
» Vielleicht mit einem Lächeln? Einem Danke? Einem ⦠«
Er kam näher zu ihr. Wieder hatte sich dieses gefährliche kleine unwiderstehliche Lächeln in seine Mundwinkel
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