Seifenblasen kuesst man nicht

wollte dich sogar komplett raushalten. Aber dann wäre nur noch diese schreckliche Jasmin an seiner Seite gewesen. Ist sie der Grund?«
    Â»Wofür?«
    Â»Dass ihr euch getrennt habt?«
    Â»Wie bitte? Wir waren nie zusammen!« Coralie blitzte Allister wütend an. »Kapiert das hier endlich mal jemand? Ich habe mit David Rumer nichts zu tun! Ich trage Zeitungen aus in seinem Viertel. Das ist alles. Dabei habe ich seine Nachbarin kennengelernt und so kam eins zum anderen.«
    Â»Wow. Wow!« Allister starrte sie an. »Das ist … großartig. Dass … nun … ist einfach wunderbar. Zeitungen . Good job . Wirklich …Und das ist alles?«
    Â»Das ist alles«, antwortete Coralie und ignorierte den kleinen Stich in ihrem Herzen. Allister dachte kurz nach. »Aber ihr seid doch … friends ?«
    Â»Nein. Noch nicht mal das.« Mit einem Ego wie David kann man nicht befreundet sein, fügte sie im Stillen hinzu.
    Â»Letzte Frage: Ihr kennt euch. Seid euch schon mal begegnet?«
    Â»Ja.«
    Allister nahm von einem vorbeilaufenden Kellner ein Glas Wasser vom Tablett und stürzte es hinunter. Das dauerte keine drei Sekunden. »Du magst ihn.«
    Â»Im Gegenteil.«
    Â»Das sah aber ganz anders aus eben.«
    Â»Dinge sind manchmal nicht so, wie sie aussehen.«
    Â»Er mag dich.«
    Â»Nein!«
    Allister stelle das leere Glas auf einen der Stehtische. Die Leute um sie herum nahmen keine Notiz von ihnen. Er berührte sie am Arm. So, wie das amerikanische Präsidenten auf Staatsbesuch machten, wenn sie sich mit der Kanzlerin zum Foto arrangierten.
    Â»Doch. Hör zu. Willst du seine letzte Chance ruinieren?«
    Â»Ich? Was hab ich denn damit zu tun?«
    Â»Mir kannst du nichts vormachen. Da ist doch was zwischen euch beiden. – Nein, danke.«
    Eine junge Frau schwebte mit einem Tablett Lachstatar auf Crostinis vorbei. Coralie lief das Wasser im Mund zusammen. Bis auf eine halbe Handvoll Popcorn – mehr hatte ihr Laura nicht übrig gelassen – hatte sie noch nichts gegessen. Sehnsüchtig sah sie dem Tablett hinterher.
    Â»Da ist nichts, Allister. Wirklich nichts. David verachtet Leute wie mich. Leute, die arbeiten, um Geld zu verdienen.«
    Allister nickte. »Ihr kennt euch noch nicht sehr lange?«
    Â»Eigentlich gar nicht.«
    Â»David konnte früher Kart fahren als laufen. Wenn andere zum Fußball oder zum Rugby gingen, war er auf der Rennstrecke. Er hat Benzin im Blut. Vielleicht noch mehr als sein Vater. Er ist begabt. Er hat Talent. Teamchefs werden auf ihn aufmerksam. Er kommt in die Formel 3, das Sprungbrett für den GP 2. Er hätte schon im letzten Jahr dort landen sollen. Aber dann …«
    Â»Was dann?« Irgendwie interessierte sie die Geschichte vom Goldjungen, dem alles in den Schoß fiel und der dieses Geschenk voller Absicht zerdeppert hatte, doch. Ihr Ehrgeiz ähnelte sich. Aber sie würde Khaled niemals vor den Kopf stoßen.
    Â»Dann ist etwas passiert, und ich weiß nicht, was.«
    Er hat seinen Vater verloren, dachte Coralie. Das Vertrauen des einzigen Menschen, der ihm etwas bedeutete.
    Â»Weißt du, was passiert ist?«
    Coralie nutzte ihre Chance. Das nächste Tablett wurde vorbeigetragen – Garnelen auf Knoblauchbrot. Sie nahm sich ein Stück und steckte es sich in den Mund. »Keineahnungweißnich«, nuschelte sie.
    Allister musterte sie scharf, doch sie schnappte sich gleich noch eine Serviette und hielt sie sich vor den Mund. David hatte ihr in einem kurzen Moment offenbart, wie es in ihm aussah. Wenn er noch nicht mal mit Allister darüber gesprochen hatte – der es offenbar gut mit David meinte, das war ihr mittlerweile klar –, dann war es nicht ihr Job zu tratschen.
    Â»Okay . Look, Darling .« Er wies mit dem Kopf in Richtung Kronsaal, wo die Menschen mittlerweile dicht gedrängt beieinanderstanden und irgendwo Laura auf der verzweifelten Suche nach einem Autogramm von Casper Kendall herumschwirren musste. »Geh auf die Party und mach dir einen schönen Abend. Oder«, er wies mit dem Kopf in die andere Richtung, »sag dem Boss Guten Tag und steh zu David. Egal, was zwischen euch passiert ist oder nicht.«
    Â»Hat er Sie geschickt?«
    Â»Nein.« Allister lächelte. »Dazu wäre David viel zu stolz.«
    Â»Ich weiß nicht, warum ich plötzlich so wichtig bin! Ihr Chef checkt doch sofort, dass David und ich noch nicht