Seilschaft (German Edition)
er kam. Jasons Muskeln erhielten gerade ein härteres Training, als jedes Work-out oder sogar der Aufstieg zum Gipfel ihnen je gegeben hatte.
Na los, du Bastard, fleh mich an.
Jetzt starrte Jason ihn hasserfüllt an, sah wieder zur Seite und fluchte etwas zu sich selbst. Nico beobachtete ihn voller Faszination, als er endlich sprach, äußerste Spannung in jedem Wort: «Bitte, Nico. Fass mich an.» Es klang immer noch mehr wie ein Spruch von John Wayne aus einem Western: Verpiss dich, Drecksack, und schönen Tag. Wie auch immer, die Worte waren heraus, und nur das zählte. Jason war ein Schauspieler, er konnte leicht ein bisschen an seiner Diktion arbeiten, zumal sein Yorkshire-Akzent immer schwerer wurde, je wütender er war.
«Gut, Jason, gut ...» Nico küsste wieder seinen Hals und bemerkte, dass der Mann nicht mehr zurückzuckte.
«Jetzt brauche ich das nur noch ein kleines bisschen überzeugender.»
«Fuck you», schnarrte Jason.
«Hast du, Liebster. Und jetzt bin ich dran.» Er küsste Jason, atmete seinen Geruch ein und widerstand dem erwachenden Verlangen, schon wieder über ihn herzufallen. «Sag es noch einmal.»
Jason warf den Kopf hoch, aber er kämpfte mit sich, ein letztes Mal.
«Fass mich an», sagte er, sehr viel weicher, das Betteln, das beim ersten Versuch völlig gefehlt hatte, wurde wirklich hörbar. «Bitte, Nic.»
Nico spürte die Verzweiflung, die bis zu ihm herüberschwappte, ein Flehen, das nun Jasons ganzen Körper zu erfassen schien.
Er liebkoste ihn mit aufwallender Zuneigung, bevor er mit der Hand tiefer tauchte und den Mann unter ihm fachgerecht bearbeitete.
«Guter Junge», lobte er, aber Jason hörte ihn ganz sicher nicht. Sein Körper verhärtete sich, er krümmte sich, seiner Kehle entrang sich qualvolles Stöhnen. Nico sah ihm gebannt zu, während er sich auf ihn einstellte, ihm genau die Reibung gab, die er brauchte.
Jason gab einen leisen Schrei von sich und kam in Nicos Hand, sein Kopf schnellte zurück, als er seine Erlösung fand. Nico ließ ihm kurz Zeit zur Erholung, dann hielt er ihm wortlos seine Hand hin, und Jason schloss die Augen, als er sie zu lecken begann, nun zu erschöpft und zu besiegt, um noch Widerstand zu leisten. Er leckte seinen Samen ab, bis er nur noch Nicos raue Hand schmeckte.
Nico stand auf.
«Du kannst schlafen, wenn du willst. Oder noch etwas essen. Wir müssen deine Kräfte ein bisschen aufsparen.»
Nico drehte sich um, als er Jasons entsetzten Blick auf sich fühlte. «Für den Abstieg, Jason. Oder was dachtest du?»
Jason murrte kurz, dann wandte er sich seinen Sachen und seinem Schlafsack zu. Nicos Blick driftete hinunter zu Jasons misshandeltem Hintern, wo drei lange rote Kratzspuren deutlich sichtbar waren, genau wie die Abdrücke von Nicos hartem Griff an seinen Hüften. Es juckte ihn, zur Kamera zu greifen, aber er bezweifelte, dass der Blonde das jetzt noch durchstehen würde.
Sie hatten einen schweren Abstieg vor sich. Besser, Jason wenigstens lose bei der Stange zu halten.
Oder, falls er darin versagte, unter Kontrolle.
In der Nacht grübelte Nico und stellte fest, dass er trotz einiger neuer Entdeckungen in der Beantwortung der Frage, warum Jason sich wie ein Arschloch verhielt, nicht weitergekommen war. Am Morgen hatte er noch angenommen, dass Jason jungfräulich gewesen war, sich in einem Zustand der Verwirrung verführen ließ und am nächsten Tag von dem Vorfall schockiert war. Jason machte ganz den Eindruck, als habe er zuvor nie an Sex mit Männern gedacht und als sei ihm der Gedanke an ein zweites Mal zutiefst zuwider. Diese erste Hypothese war inzwischen klar widerlegt. Jason hatte nachweislich Erfahrung mit Männern, und trotz seiner Anstrengungen, es zu leugnen, erregte ihn der Sex mit Nico, sogar in seiner härteren Gangart. Warum zum Teufel stritt er das so vehement ab? Warum?
Nico zermarterte sich den Kopf, fand aber keinen plausiblen Grund. Er war Jason körperlich so nahe gekommen, wie er nie zu hoffen gewagt hatte, aber zum ersten Mal hatte er keine blasse Ahnung, was in seinem Inneren vorging, und er hatte sich in Jasons Begleitung noch nie so traurig und einsam gefühlt.
Nico studierte die Karte, als Jason schließlich aufwachte, sein Haar überall verwuschelt, mit schläfrigen grünen Augen, die erstaunt schienen, dass Nico so weit weg saß. Nico zeigte mit dem Daumen auf den kleinen Ofen, ohne aufzublicken. «Tee ist fertig, wenn du willst, Jason.» Nico hielt seine Stimme neutral und ruhig, er
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