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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Patientinnen heraus. Die im Krankenhaus in Kanada.«
    »Was war mit denen?«
    »Preece hatte sich eine Zeitlang für eine Art sexuelle Schocktherapie ausgesprochen. Sex als Mittel, das Bewusstsein zu fokussieren, es in die Wirklichkeit zurückzuholen.«
    Gordon Reeve schluckte. »Wollen Sie damit sagen, dass er Patientinnen vergewaltigt hat?«
    »Er hatte mit einigen von ihnen Sex. Es war... es war eine experimentelle Behandlung. Er hat, wie man sich vorstellen kann, nie etwas darüber veröffentlicht. Trotzdem war es nicht gerade das bestgehütete Geheimnis. Diese Patientinnen waren unberechenbar. Es mussten immer Pfleger mit im Raum sein, die sie für Preece festhielten.«
    »Heiliger Herrgott.«
    »Die Sache wurde irgendwie in Psychiaterkreisen bekannt und sprach sich mit der Zeit so weit herum, dass selbst Außenstehende wie ich davon erfuhren.«
    »Und niemand hat Alarm geschlagen?«
    »Diese Patientinnen waren zwangseingewiesen. Sie konnten nach Belieben zu irgendwelchen Experimenten herangezogen werden.«
    »Und Kosigin hat also davon erfahren und die Information als Druckmittel verwendet?«
    »Ja. Er hat eine Detektei beauftragt, Preece’ Vergangenheit zu durchleuchten.«
    »Alliance Investigative?«
    »Ich weiß nicht...«
    »Einen Jeffrey Allerdyce?«
    »Der Name kommt mir bekannt vor.«
    Reeve dachte kurz nach. »Und mein Bruder wusste das alles?«
    »Ihr Bruder?«
    »Der Reporter.«
    »Ja, er wusste einen Teil davon.«
    »Wie konnte er davon wissen?«
    »Ich nehme an, er hat sich mit ein paar Leuten unterhalten. Wie gesagt, es war nicht gerade das bestgehütete Geheimnis. Wenn der Reporter Owens Vergangenheit unter die Lupe genommen hat, dann muss er darüber gestolpert sein. Ich meine, er muss von der Sache mit Owen und seinen Patientinnen erfahren haben.«
    Und dann hat er zwei und zwei zusammengezählt, dachte Reeve. Jim hatte nicht nur versucht, die Pestizid-Geschichte aufzudecken, er hatte die Sache persönlicher aufgezogen. Er hatte daraufhingearbeitet, Kosigin als Manipulanten und Erpresser zu entlarven. Kosigin schützte nicht CWC, er schützte sich selbst. Reeve drehte die Kamera herum, so dass sie jetzt auf ihn gerichtet war, und wartete, bis sich das Objektiv auf sein Gesicht scharfgestellt hatte. Dann sprach er.
    »Diese Aufzeichnung befindet sich an einem hübschen, sicheren Ort, weit weg von Ihnen«, sagte er. »Ich habe den Alten unter Drogen gesetzt, deswegen hat er geplaudert. Die Droge heißt burundanga ; kommt aus Kolumbien. Sie können das überprüfen. Vielleicht möchten Sie sogar Ihre Jungs von der Forschung und Entwicklung darauf ansetzen. Aber hören Sie mir genau zu: Wenn Sie Dr. Killin irgendetwas antun, werde ich davon erfahren, und dann wandert eine Kopie dieses Bandes schnurstracks zur Polizei. Und ich meine nicht das San Diego Police Department. Wie viele von der Bande nach Ihrer Pfeife tanzen, wissen wir inzwischen, Kosigin. Okay?«
    Reeve schaltete den Recorder aus, spulte das Band ein Stück zurück und drückte auf die Abspieltaste. Als er das Auge wieder an den Sucher legte, sah er sein eigenes Gesicht, etwas verschwommen, aber erkennbar. Aus dem kleinen eingebauten Lautsprecher kam seine Stimme.
    »Sie können das überprüfen. Vielleicht möchten Sie sogar Ihre Jungs von der Forschung und Entwicklung...«
    Zufrieden schaltete er die Kamera aus und legte sie auf den Beifahrersitz. »Dr. Killin«, sagte er, »ich bringe Sie jetzt wieder nach Haus.«
    Während der Fahrt schwiegen sie; Killin nickte im Fond ein, und sein Kopf rutschte immer tiefer nach unten. Reeve hielt drei Straßen von Killins Bungalow entfernt, öffnete die Beifahrertür und klappte die Lehne des Sitzes nach vorn. Dann schüttelte er Killin wach.
    »Steigen Sie aus, Doktor. Sie finden sich hier schon zurecht. Gehen Sie einfach nach Hause und legen Sie sich ins Bett. Schlafen Sie sich aus.«
    Killin torkelte aus dem Wagen, als sei er betrunken. Er stellte sich aufrecht hin, schwankte noch ein wenig und sah sich dann um, als sei er auf dem Mond.
    »Schauen Sie sich all die Sterne an«, sagte er. Es gab da oben jede Menge davon. »So viele«, sagte er, »man würde nie glauben, dass man sie alle vergiften könnte.« Er beugte sich hinunter und sah ins Wageninnere. »Aber man braucht uns nur die Chance zu geben, und wir werden es tun. Schon jetzt fliegen da oben Hunderte von Tonnen Weltraummüll herum. Nicht schlecht für den Anfang, meinen Sie nicht auch?«
    Reeve zog die Beifahrertür zu und fuhr

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