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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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    Reeve setzte sich in den Dart und fuhr auf einer Nebenstraße, die in nördlicher Richtung parallel zur I-5 zu verlaufen schien, jedoch näher am Pazifischen Ozean. Unmittelbar südlich von Del Mar bog er auf einen Parkplatz ein, der zur Straße hin abgeschirmt war, aber eine Aussicht auf den Ozean bot. Nicht, dass man bei der Dunkelheit viel gesehen hätte, aber durch das offene Fenster konnte Reeve die Brandung hören. Er stieg aus, öffnete den Kofferraum und holte die Videokamera und den Nachfolger von Lucky 13 heraus. Wieder im Auto, drehte er sich nach hinten zu Killin. Dann schaltete er die Innenbeleuchtung an. Er hatte mit Dulwater das Problem der Beleuchtung besprochen, aber diese Kamera hatte ein sehr empfindliches Objektiv und sogar einen kleinen eingebauten Scheinwerfer – dessen Benutzung allerdings die Akkus schnell erschöpft hätte. Reeve schaltete die Kamera ein, entfernte die Objektivkappe und legte das Auge an den Sucher. Er sah, wie sich der alte Mann rührte. Die Nadel im Sucher zeigte an, dass die Lichtverhältnisse schlecht, aber ausreichend waren. Reeve legte die Kamera wieder hin und nahm den Dolch in die Hand. Er war das Erste, was Dr. Killin sah, als er wieder zu sich kam.
    Er setzte sich mit entsetzter Miene auf. Reeve fragte sich kurz, ob der Dolch genügen würde, um die Wahrheit aus dem Mann herauszukitzeln.
    »Was ist hier los?«, fragte der Forscher mit zittriger Stimme. »Wo bin ich? Wer sind Sie?«
    »Dieses Messer«, sagte Reeve leise, »könnte Sie vom Schädeldach zum Schambein zerteilen und wäre dann noch immer so scharf wie neu.«
    Killin schluckte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Ich habe ein paar Fragen«, sagte Reeve. »Ich will Antworten dazu haben. Sie werden bewacht, Rund-um-die-Uhr-Schutz. Warum?«
    »Das ist absurd. Warum sollte mich jemand bewachen?«
    Reeve lächelte ohne eine Spur von Wärme. »Sie haben früher für Co-World Chemicals gearbeitet, richtig? Hatten Sie jemals mit Dr. Owen Preece zu tun?«
    »Es tut mir leid, ich möchte Ihnen gern helfen, aber der Name ist mir unbekannt.«
    Reeve bewegte den Dolch leicht, so dass die Klinge im Licht aufblinkte und Killin die Augen zusammenkniff. Wieder fuhr sich der alte Mann mit der Zunge über die trockenen Lippen.
    »Das ist so, wenn man Angst hat«, erklärte ihm Reeve. »Die Speicheldrüsen funktionieren auf einmal nicht mehr. Hier.« Er griff in seine linke Jacket-Tasche und reichte Killin eine kleine Plastikflasche Mineralwasser. Killin nahm die Flasche und starrte sie an. »Mit trockenem Mund kann man keine Fragen beantworten«, sagte Reeve. Er zog eine identische Flasche aus seiner rechten Tasche. »Und auch keine stellen.« Er brach die Versiegelung auf und schraubte den Deckel ab. Killin starrte ihn nach wie vor an. »Wollen Sie die nicht?«, fragte Reeve. »Wollen Sie lieber meine?«
    Killin dachte nach und schüttelte dann den Kopf, brach die Versiegelung auf und schraubte den Deckel ab. Er nippte an der Flasche, kostete prüfend das Wasser und nahm dann einen großen Schluck. Reeve legte seine eigene Flasche auf den Beifahrersitz und hob die Kamera auf. Dazu musste er den Dolch aus der Hand legen.
    »So«, sagte er. »Ich hoffe, es ist Ihnen aufgefallen, dass dieses Auto ein Zweitürer ist. Um hier rauszukommen, müssten Sie an mir vorbei, und ich nehme nicht an, dass Sie das probieren möchten.«
    »Hören Sie, ich werde Ihre Fragen beantworten, wenn ich kann, aber ich will erst wissen, was hier los ist.«
    Killin wurde entweder bockiger oder selbstsicherer – zuversichtlich, dass Reeve nicht der Typ war, der ihn töten würde.
    »Ich werd’s Ihnen sagen«, sagte Reeve. »Ich will etwas über Co-World Chemicals wissen. Ich will etwas über Dr. Owen Preece und seine Arbeit für CWC wissen. Ich will etwas über einen Mann namens Kosigin wissen, der die ganze Sache in Bewegung gesetzt hat. Ich will etwas über Pestizide wissen. Doktor, ich will wissen, was Sie wissen.«
    Killin ließ sich Zeit mit seiner Antwort. »Es stimmt«, sagte er schließlich und nahm, während er sprach, immer wieder kleine Schlucke aus der Flasche, »dass ich für CWC gearbeitet habe. Ich habe vier Jahre lang die Abteilung Forschung und Entwicklung geleitet, war aber davor schon fünfzehn Jahre bei der Firma. Es trifft zu, dass ein gewisser Kosigin gleichfalls bei CWC arbeitete, in was für einer Position könnte ich Ihnen allerdings nicht sagen. Es wäre möglich, dass er gar nicht mehr dabei ist; ich

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