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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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war. Alle waren nass und gar nicht froh darüber.
    »Packt die Sachen aus«, befahl Jay.
    Hestler sah ihn an. »Wir fahren jetzt? «
    »Warum nicht?«
    »Es regnet in Strömen!«
    »Hestler, wir werden in einem Scheißboot sitzen. Wir würden selbst dann nass werden, wenn der Himmel so blau wie ein Morgen in South Carolina wäre. Ich wette, Sie sind der Typ, der aus dem Schwimmbecken steigt, wenn es anfängt zu regnen.«
    Damit erntete er weitere Lacher. Hestler schätzte es nicht, die Zielscheibe zu sein, aber er hörte auf, Jays Entscheidungen in Frage zu stellen.
    Jay wandte sich zu Jiminez. »Sieh nach, ob du Ölzeug findest.«
    Jiminez nickte und machte sich auf die Suche. Choa, Watts und Schlecht gaben Waffen aus. Jeder Mann hatte eine Maschinenpistole, entweder die MP5 oder eine Cobray M11. Zusätzlich bekamen sie auch je eine Pistole, Munition und einen Dolch. Jiminez lehnte den Dolch ab und blieb lieber bei seiner eigenen Klinge. Hestler und Jay waren – auf Jays Anordnung hin – die einzigen, die Handgranaten bekamen. Selbst wenn die anderen Profi-Baseballwerfer gewesen wären – eine Handgranate hätte er ihnen nicht anvertraut.
    »Die drei Taschen da nehmen wir mit«, sagte Jay mit einer Handbewegung. »Wenn ihr trockene Sachen dabei habt, packt sie in euren Rucksack.«
    Watts und Schlecht teilten die Rucksäcke aus. Es waren Spezialmodelle für einen Tagesmarsch, gerade groß genug für einen Satz frische Kleidung und etwas Proviant. Als Nächstes kamen Koppel und Holster. Creech traute seinen Augen nicht. Jetzt fühlte er sich nicht mehr so mies, dass er Reeve verpfiffen hatte. Schließlich hatte Reeve ihn nicht darauf vorbereitet, in was er da hineingeraten würde.
    Jetzt hoffte Creech lediglich, lebendig aus der Sache herauszukommen. Jiminez hatte ein paar wasserfeste Jacken gefunden, aber längst nicht genug für alle. Jay sah sich die zwei Boote an. Das eine hätte für sie alle schon gereicht, aber er entschied, dass sie beide nehmen sollten: Es war immer gut, etwas in Reserve zu haben.
    »Sind die fahrbereit?«, fragte er Creech.
    »Bisschen nachtanken vielleicht«, sagte Creech, bemüht, sich kooperativ zu zeigen.
    »Dann tun Sie’s. Hector, du behältst ihn im Auge. Benny und Carl, ihr fahrt die Autos weg, möglichst so, dass man sie von der Straße aus nicht sehen kann.«
    Die drei Brüder nickten. Jay wusste immer noch nicht, wer wer war. Er kaute nachdenklich an seiner Unterlippe. Der Einsatz kostete Kosigin eine Stange Geld; es durfte absolut nichts schiefgehen.
    »Hey, Hestler, schon mal ein Boot gesteuert?«
    »’n paar«, sagte Hestler. Es gab kaum etwas, das Hestler in seinem Leben noch nicht gemacht hatte – einer der Gründe für seine Brauchbarkeit.
    »Okay«, sagte Jay, »Sie nehmen den Außenborder. Sie können die drei Hiwis mitnehmen. Wir übrigen nehmen das größere Boot.« Er sah auf Creech hinunter, der gerade mit einem Benzinkanister die kurze Metall-Leiter hinunterstieg, die zu beiden Booten führte. »Sie steuern das größere Boot, Mr. Creech.«
    Creech brachte ein Nicken zustande. »Äh...«, sagte er. Dann schluckte er nur. Er hatte nach dem Mietpreis fragen wollen, aber als er in Jays Augen sah, war das Thema irgendwie nicht mehr so wichtig.
     
    Es war ein denkbar schlechter Tag zum Bootfahren. Der Minch war ohnehin berüchtigt, und der Tag war einer von der Sorte, die seinem Ruf nur noch mehr schaden konnte. Die zwei Boote standen in Funkkontakt, denn obwohl sie nur knapp zehn Meter voneinander entfernt waren, hätte man sich unmöglich durch Zuruf verständigen können, und selbst Handzeichen bereiteten Schwierigkeiten, da die meisten Männer sich mit beiden Händen festhielten, um nicht über Bord zu gehen.
    »Ich glaube, wir sollten umkehren!«, hörte Jay Hestler mehr als nur einmal sagen. Er hatte lediglich mit einem Kopfschütteln geantwortet, ohne sich darum zu kümmern, ob Hestler ihn überhaupt sah. Der Chicano, dessen Namen Jay vergessen hatte, kotzte, fast grün im Gesicht, über die Bordwand. Jiminez sah auch nicht ganz taufrisch aus, starrte aber stur geradeaus, nicht bereit, sich anmerken zu lassen, dass er irgendwelche Probleme haben könnte. Watts und Schlecht waren schon vorher auf See gewesen, »aber nie ohne Dope«. Choa starrte die See an, als könnte er sie mit seinem Zorn bezwingen, so wie er das mit Menschen machte. Er lernte gerade etwas Wichtiges dazu.
    »Was passiert, wenn wir kentern?«, kreischte der Chicano und wischte sich mit dem

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