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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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durch das Krankenhaus eine Verbindung haben. Die Mutter des einen wird wegen Alkoholabhängigkeit behandelt, die andere ist manisch-depressiv und was weiß ich noch alles. Das wäre also eine Spur, der man nachgehen könnte. Colin, war Ihre Frau irgendwann in diesem Krankenhaus – im Western?«
    Anderson schüttelte den Kopf. »Wir gehen immer ins Southern.«
    »Claire?«, fragte Costello.
    »Nein, die war auch im Southern.«
    »Und diese Miss Cotter? Die ist in dem Krankenhaus mit ihren Empire-Biskuits unterwegs.« Das Krankenhaus war bislang nicht direkt in die Ermittlungen einbezogen worden. Littlewood nickte und notierte sich, in dieser Richtung weiterzuforschen.
    »Aber Peter – er unterscheidet sich vollkommen von den anderen. Wen kennt er so gut, dass er mit ihm einfach weggeht?« Da sie nur Micks Stimme hörten, trat sein Liverpooler Dialekt deutlicher hervor.
    »Aber er würde mit niemandem mitgehen.« Anderson schüttelte den Kopf. »Ich habe ihm das tausendmal gesagt«, murmelte er. »Und Peter geht mit niemandem weg.«
    »Colin, Sie brauchen einen klaren Kopf. Setzen Sie sich mit jemandem hin und gehen Sie alles durch, was Peter in den letzten sieben Tagen gemacht hat, und vor allem, mit wem. Erzählen nicht Sie, sondern lassen Sie die anderen fragen. Das Gleiche sollte Brenda tun – Sie haben beide etwas übersehen«, sagte Batten. »Sortieren Sie nicht automatisch die Menschen aus, denen Sie vertrauen. Je mehr Sie ihnen vertrauen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie etwas damit zu tun haben könnten. Hören Sie, diesem Bericht zufolge ist Ihr Sohn ein kluges, ausgeglichenes Kind; er kann sich ausdrücken und äußert frei seine Meinung …«
    »Leider allzu wahr.«
    »Dazu sind Sie Polizist. Peter dürfte sich daher mehr als die meisten Jungen seines Alters der unangenehmen Seiten der Welt bewusst sein. Und genau deshalb würde er sich eben wehren, wenn ihn jemand entführen will. Höflich, aber er würde sich verweigern. Er kann sich ausdrücken, er ist schlau, er kann argumentieren. So wurde er erzogen. Er kann also nur mit jemandem gegangen sein, dem er vertraut.«
    »Das sage ich doch die ganze Zeit. Ich bin es eine Million Mal durchgegangen. Es kann gar nicht passiert sein! Mein Sohn ist kein Dummkopf, verflucht. Wie oft muss ich es ihnen noch sagen? Mein Gott!«, fluchte Anderson, stieß seinen Stuhl zurück, verließ den Raum und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Soll ich hinter ihm her?«, fragte Littlewood und stand auf.
    Costello schüttelte den Kopf. »Haben Sie das gehört?«, fragte sie ins Telefon. »Das war Andersons Stuhl, der auf den Boden gekracht ist. Machen wir also weiter – sagen wir, ich kenne eine Frau, die erst kürzlich eine ihr sehr nahe stehende Person verloren hat, die keine Familie hat und niemals Kinder bekommen kann; sie kennt Peter, kauft ihm Geschenke, weiß, wie es bei den Bullen abläuft, und sie hat vielleicht sogar eine Uniform im Kleiderschrank. Und wenn die Gerüchte stimmen, ist sie auch häufiger im Krankenhaus. Wir wissen außerdem, dass Peter diese Frau getroffen hat, als er mit fremden Personen allein war. Reicht das?«
    Der Lautsprecher des Telefons schwieg einige Sekunden lang. »Über wen reden Sie da?«
    Costello und Littlewood wechselten einen Blick.
    »Über wen reden wir?«, wiederholte der Lautsprecher.
    »Na ja.« Costello wollte es nicht aussprechen: Es war Verrat an Alan.
    »Über wen wir reden?«, verlangte Batten abermals zu wissen. »Ich sollte der Experte sein.«
    Stille.
    »Wer?«, kam es aus dem Lautsprecher.
    »Helena McAlpine.«
    Das Schweigen hüllte sie ein wie Blei und hing endlos in der Luft.
    »Ach, verflucht«, sagte Mick Batten schließlich. »Mrs. McAlpine? Meinen Sie das ernst, dass sie verdächtig ist? Haben Sie nicht gesagt, sie geht ins Krankenhaus? Die leiht sich doch nicht einfach drei Kinder aus und gibt sie anschließend zurück. Warum sollte sie?«
    »Sie hat eine Menge durchgemacht; möglicherweise reagiert sie irrational.«
    »Da wäre sie nicht die Erste«, meinte Littlewood und starrte Costello an.
    Wieder folgte langes Schweigen, während Mick Batten nachdachte. Dann sagte er: »Eine Frage – oder nein, zwei. Sie hatten keine Kinder, Alan und sie?«
    »Nein.«
    »Und, Costello, hat Helena McAlpine irgendwo Bilder von Peter?«
    »Ja, das weiß ich ganz sicher, und zwar sogar im Wohnzimmer«, antwortete Costello. »Noch etwas – alles, wonach sie auf den Überwachungsbändern gesucht haben,

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