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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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sich weiterhin über Frances und Stuart unterhielten; der eine hatte noch keine SMS bekommen, die andere erhielt dauernd nur SMS. Ihr unaufhörliches Geplapper fiel Costello langsam auf die Nerven.
    Sie fächerte ihr Buch mit dem Daumen auf und lauschte dem Knistern des Papiers. »Wir haben eine Verbindung, aber zwischen den beiden Ermittlungen, und zwar in beide Richtungen. Munro zum Zyanid und McCorkindale zu den Entführungen. Es ist nicht … Ach, verdammt …«
    Lewis’ Handy begann lautstark zu piepen; sie nahm es, las die Nachricht und lachte kokett, ehe sie begann, mit dem Daumen eine Antwort zu tippen.
    Costello stand auf, ging hinüber zu Lewis’ Schreibtisch, nahm ihr das Handy aus der Hand, warf es in ihre Schublade und schob die Schublade mit Wucht zu.
    »Sie können mit der Arbeit anfangen, wann immer Sie wollen. Kommen Sie, Irvine.«
    Schweigend beobachteten die Kollegen, wie sie hinausgingen.
    »Wollen Sie sich mit der Sache an Quinn wenden?«
    »Ich glaube, wir können Quinn vertrauen«, erwiderte Costello.
    »Sie glauben es? Sie ist die DCI«, gab Irvine zurück.
    »Es gibt nur einen DCI, dem ich voll und ganz vertraut habe, und wir müssen schon an einer Seance teilnehmen, um mit ihm zu reden. Mist!«, sagte Costello. »Na ja, Quinn muss vorerst genügen. Sie ist eine sture Kuh, aber sie ist auch nicht dumm.«

25
     
    Anderson zuckte zusammen, als Costellos Telefon klingelte. Automatisch griff er nach dem Hörer und fauchte: »Hallo?«
    »Klingt gar nicht wie Costello.«
    »Da haben Sie recht. Hier spricht DI Anderson.«
    »Colin, ich bin es, Mick Batten. Schrecklich, diese Geschichte mit Peter. Haben Sie einen Moment Zeit?«
    »Für Sie habe ich alle Zeit der Welt.« Andersons Stimme schnappte über. Bitte, Gott, hoffentlich hat er etwas.
    »Costello hat mir ein paar Unterlagen geschickt …«
    Anderson hielt den Atem an. Sein Herz klopfte. »Konnten Sie damit was anfangen?«
    Costello kam wieder herein, eine Dose Cola light in der Hand. Anderson winkte Littlewood und sie zu sich und stellte den Lautsprecher an, damit alle drei mithören konnten.
    »Ich habe mir diese entführten Kinder angeschaut …«
    Die drei griffen nach ihren Notizbüchern. »Und …«
    »Zwei der Kinder sind es gewohnt, herumgeschubst zu werden, niemand fühlt sich so richtig für sie verantwortlich.«
    Costello erinnerte sich an ihre eigene Kindheit, an dieses Wechselspiel von Aufmerksamkeit und Nichtbeachtung. Mick hatte recht. Luca Scott und Troy McEwen wären froh mit jedem gegangen, der sie nur mitnähme; sie hätten sich bestimmt nicht großartig den Kopf deswegen zerbrochen, vor allem, wenn man ihnen einen Anreiz geboten hatte. Aber Peter … »Peter wäre nicht mit irgendeinem Fremden mitgegangen«, sagte sie.
    »Genau das meine ich. Wenn er entführt worden wäre, hätte er sich gewehrt, er hätte geschrien. Und niemand hat seine Gegenwehr beobachtet oder seine Schreie gehört.«
    »Es sei denn, sie hätten ihn einfach für ein Kind mit einem Trotzanfall gehalten. Wir sind das schon durchgegangen.«
    »Aber nachdem die Nachricht von der Entführung durch die Nachrichten ging, hätte es bei dem einen oder anderen klick gemacht – Sie hätten eine Schlange von Zeugen gehabt, Menschen mit Schuldgefühlen, weil sie nicht eingegriffen haben. Peter ist hingegen einfach weggegangen, mit wem auch immer. Gegangen.«
    »Das würde er niemals machen«, erwiderte Anderson verzweifelt. »Nicht nach dem, was ich ihm eingebläut habe. Niemals.« Ihm standen die Tränen in den Augen, als er sich daran erinnerte, wie er Peter ins Bett gebracht hatte, wie er auf seinen nackten Bauch geprustet hatte, dass es wie ein Furzen klang, wie Peter nach Cheeky Chips gekreischt hatte. Sein kleiner Peter.
    »Peter ist ein Junge aus einer intakten Familie, dem viel Liebe zuteilwird«, fuhr Mick fort. »Wie viele Menschen gibt es in seinem unmittelbaren sozialen Umfeld?«
    »Doch so einige. Ich bin die Liste hundertmal durchgegangen«, sagte Anderson. »Die Schule, der Spielplatz, ich, Claire, Brenda, Brendas Mutter. Ich habe eine Schwester im Süden. Und wir haben einen Babysitter.«
    »Wen?«
    »Das Mädchen von nebenan.«
    »Und angesichts dessen, wie Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen, ist dieser Kreis enger als gewöhnlich. Mit den anderen Jungen verbindet ihn jedoch nur jemand, den er kennt, würde ich behaupten. Also, wer ist neu in seinem Leben?«
    Costello kritzelte einen Namen, während Mick fortfuhr. »Die anderen beiden könnten

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