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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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fragen Sie?«
    »Sie frischt ständig ihr Make-up auf oder telefoniert mit ihrem blöden Stuart, ohne den Scotland Yard zusammenbrechen würde. Dumme Kuh.«
    »Costello, streng genommen sind Sie noch im Dienst«, warnte Quinn sie.
    »Ich bin schon in der Umkleide.« Costello rieb sich den Kopf. »Außerdem habe ich eine Gehirnerschütterung und bin deshalb streng genommen gar nicht für das verantwortlich, was ich so rede. Was machen Sie hier unten?«
    »Ich denke, ich habe endlich begriffen, wie Sie hier eigentlich arbeiten – wie Sie in kleinen Grüppchen Tratsch und Informationen austauschen«, sagte Quinn und lehnte sich an die Wand. »Und da wollte ich mich mal einem Grüppchen anschließen. Außerdem wollte ich Ihnen etwas mitteilen. Am liebsten würde ich Sie beide vom Dienst suspendieren, doch eigentlich vertraue ich Ihnen.« Sie sah zur Tür, als würde sie sie mit Blicken herausfordern, sich zu öffnen. Anderson trat vom Fenster weg und lehnte sich beiläufig an die Tür, damit niemand hereinplatzen konnte.
    Quinn lächelte kurz, als würde sie darin endlich ein Zeichen der Anerkennung sehen, jedoch wirkte sie ohne ihr Make-up faltig und erschöpft; sogar der Lippenstift fehlte. Sie war eindeutig besorgt.
    »Ich habe keine Ahnung, wie das zusammenpasst – oder ob es überhaupt passt«, flüsterte sie eindringlich. »Gerade habe ich mich lange mit Irvine unterhalten. Sie denken, wir haben es definitiv mit einem Mordkomplott zu tun?« Quinn sah Costello mit hochgezogenen Augenbrauen an, und Costello nahm dies als Aufforderung, mit ihrem Bericht fortzufahren. Während sie Anderson alles erklärte, rutschte der DI langsam an der Tür nach unten, bis er auf dem Boden saß.
    »Okay, denken Sie mal über Folgendes nach«, übernahm Quinn wieder. »Wir erfahren aus O’Hares Obduktionsbericht, dass es vier weitere Tote gibt, die an Zyanid gestorben sind, und dass sich darunter einer befindet, der absichtlich ermordet wurde. Ich warte, dass mir mein Kopf ein Argument vorbringt, warum das nicht sein kann. Nur kommt keines.«
    Quinn beugte sich vor.
    »Aber wie bringt mich das alles meinem Sohn näher?«
    »Ich habe keine Ahnung, Colin«, sagte Quinn sanft. »Tut mir leid. Und wir haben Peter nirgendwo auf den Überwachungsbändern der Außengebäude gesichtet, wo PC Smith oder Smythe eine Suche vorschlagen.« Quinn streckte die Hand aus und legte sie Anderson auf den Arm. »Sie wissen genau, ich müsste unsere Leute eigentlich auf den Giftmischer ansetzen, wenn es sich dabei tatsächlich um einen Mord handelt. Wir müssen uns jedes der Opfer genauestens ansehen.«
    »Das ist doch Bullshit, wenn dieses Zeug nicht mehr in den Regalen liegt und niemand mehr in Gefahr ist«, fauchte Costello.
    »Möglicherweise trifft das sogar zu, mal ganz inoffiziell gesprochen, aber ich bin immer noch Ihr Chef.« Quinn zögerte, Costello hielt den Mund. »Allerdings stimme ich Ihnen von ganzem Herzen zu. Wir schicken die Suchmannschaften wieder raus, wir führen weitere Hausbefragungen durch, und wir schauen unter jedem Stein nach. Es ist der Samstagnachmittag vor Weihnachten, die Leute sind zu Hause. Wir brauchen weitere Zeugenaussagen, wir müssen lückenlos klären, wer dort wohnt oder arbeitet. Die Teams sollten jetzt überall Zugang erhalten. Holen Sie sich eine gute Taschenlampe und ein paar Beweismittelbeutel, ziehen Sie durch die Gasse hinter der Stelle, wo Peter entführt wurde, und suchen Sie nach allem, wo man einen Wagen verstecken könnte. Dann knöpfen Sie sich die Gasse auf der anderen Seite vor. Wenn die Peter von der Byres Road weggeholt haben, konnten die binnen einer Minute die Highburgh Road erreichen und verschwinden. Das gleicht haargenau dem Szenario, von dem wir auch bei Luca ausgehen.«
    Anderson erhob sich, öffnete seinen Spind und griff nach seinem Anorak, während Quinn hinter ihn trat und Costello ein Zeichen gab, dass sie Anderson nicht mehr dabeihaben wollte.

26
     
    Costello holte sich ihre Jacke aus der Umkleide und entschied, auf die Toilette zu gehen, solange sie hier unten war. Eine der Kabinentüren war geschlossen, und das Geraschel von Kleidung ließ vermuten, dass Lewis sich umzog. Durch den Spalt unten war ihre große Louis-Vuitton-Tasche zu sehen, und die strenge Note ihres Lou-Lou-Parfüms machte das Atmen fast unmöglich.
    Costello trottete durch den Gang, die Treppe hinauf und ins Hauptbüro. Sie sah Anderson, der gerade wieder einmal die Tafel checkte: keine Änderungen. »Also, ich

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