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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Handflächen, und er glaubte zu spüren, wie sie ihn flirtend ein wenig mit dem Nagel kratzte. Dabei lächelte sie ihn breit und verführerisch an, ehe sich ein Vorhang aus seidigem braunem Haar vor ihren Augen senkte.
    »Vielleicht könnten Sie es so einrichten, dass DS Lewis ein Team mit DC Mulholland bildet. So starten wir mit unseren jungen Hübschen eine Charme-Offensive auf die Presse.«
    »Hier scheint ja alles ziemlich stressfrei abzulaufen«, sagte Kate Lewis zu Colin.
    »Es ist eben eine kleine Wache«, antwortete er. Abermals bemerkte er eine Unterströmung, sah jedoch nicht, wo sie entlangfloss.
    »Es ist vielleicht eine kleine Wache, und trotzdem ist sie so groß, dass DS Costello hier irgendwo verloren gegangen ist«, sagte Quinn zu Lewis, die mit ihren großen Augen und ihren langen Beinen an ein junges Fohlen erinnerte. »DI Anderson, könnten Sie wohl, während Sie nach Costello Ausschau halten, gleichzeitig einen Schreibtisch für DS Lewis finden. Und« – Quinn machte eine Pause, um ihre Worte zu betonen – »alle – und zwar alle  – sollen sich um zwei Uhr versammeln. Lewis, treffen Sie die notwendigen Vorbereitungen für die Rekonstruktion. Dieser andere Siebenjährige, Troy McEwen, ist Gott weiß wohin gelaufen, während seine Mutter im Vollrausch war. Die Nachbarn werden befragt, und ich trommele die Suchmannschaft noch einmal zusammen. Und keine Nachlässigkeit diesmal, bitte! Die Sache wird streng nach Vorschrift erledigt.«
    »Wir haben streng nach Vorschrift …«, wollte Anderson widersprechen, doch er stockte, als sich Lewis bei ihm einhakte.
    »Na, wie wär’s, wollen Sie mich nicht dem Revier vorstellen?« Abermals traf ihn ihr Lächeln mit voller Wucht.
    »Sicher.« Anderson befreite sich von ihrem Arm unter dem Vorwand, ihr die Tür aufhalten zu wollen.
    Kate Lewis’ tiefe und rauchige Stimme hätte einer Pornodarstellerin alle Ehre gemacht und passte hundertprozentig zu ihrem Lächeln. »Ist DI Ihr Vorname?«, fragte sie und ging in das große Büro voraus.
    »Meine Frau nennt mich Colin.« Er hoffte, sie würde das Wort Frau nicht überhören, und dachte gleichzeitig, dass er es eigentlich genießen sollte, wenn ihn eine Frau wie Kate Lewis überhaupt wahrnahm. Costello hatte ihm einmal gesagt, das Verheiratetsein klebe an ihm wie ein Paar alter Pantoffeln. Zu dem Zeitpunkt hatte er das als Kompliment aufgefasst.
    Kate Lewis blieb vor dem Schreibtisch von DS John Littlewood stehen. »Und das ist …?«
    Der alte Detective blickte auf und zog den Bierbauch ein. Über sein verlebtes Gesicht kroch langsam wie Honig ein Lächeln. »Ach, hallo«, sagte er. »Sie können wir bestimmt gebrauchen, damit mal wieder ein bisschen Glanz in die gute Stube kommt. Detective Sergeant Littlewood – sagen Sie John zu mir.«
    »Sie haben ihn aber schwer beeindruckt; uns hat er nie angeboten, ihn John zu nennen«, murmelte Anderson laut genug, dass Littlewood es hören konnte. »Wir haben ja einige Namen für ihn, aber keinen so hübschen wie John.«
    »Hallo, John, wir werden uns bestimmt bestens verstehen.« Kate Lewis blinzelte ihm zu und holte ihr klingelndes Handy aus der Jackentasche. Es dudelte Tom Jones’ »Sex Bomb«. »Ist mein privates«, sagte sie zur Erklärung und ging davon, um das Gespräch anzunehmen, und Littlewood und Anderson blieb nichts anderes übrig, als den Schwung ihrer schmalen Hüften zu bewundern.
    Die Art, wie sie sich bewegte, der gerade Rücken und die langen Schritte, der kurze Rock und die hohen Absätze, das alles erinnerte Anderson an eine Pole-Tänzerin. Oder zumindest stellte er sich so eine Pole-Tänzerin vor. Eins war jedenfalls sicher: Frauen, die sich so bewegten, bedeuteten Ärger.
    Während sie durch den Raum schritt, schenkte sie jedem, an dem sie vorüberkam, ein Lächeln, und einige Männer lächelten zurück. DC Wyngate, der gerade telefonierte, vergaß weiterzusprechen; sein Mund stand offen, und er sah noch dümmer aus als gewöhnlich.
    »Wie Hasen im Sack, wie Hasen im Sack«, sagte Littlewood und starrte auf Lewis’ Hinterteil. »So, das ist also Kate Lewis.«
    »Aus der Aikenhead Road? Sie kennen sie?« Anderson beugte sich vor und sprach leise. »Na los, raus damit.«
    »DCI Quinn und DS Lewis. Die bekommt man nur im Doppelpack. Quinn hat sie sofort in der Pitt Street angefordert, als der Scott-Junge vermisst gemeldet wurde.«
    »Und woher wissen Sie das alles?«
    »Einen Hintern wie den da muss man einfach im Auge behalten«,

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