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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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wir loslegen, darf ich zuerst sagen, dass Kate Lewis eine Kuh ist?«, fragte Irvine. »Eine echte Kuh.«
    »Okay, ich verspreche, ihr kein Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Was haben Sie für mich?«
    Unter Irvines Arm klemmten eine Reihe DIN-A4-Blätter, von denen manche offensichtlich aus einem Faxgerät stammten. Sie schob sich am Heizkörper entlang. »Ich habe viel mehr herausgefunden, als ich dachte, und zwar in ziemlich kurzer Zeit. Wir haben einige Spuren, denen wir folgen können. Drei in Anführungszeichen ungeklärte Todesfälle und einen Beinahetod. Das Ganze wäre uns beinahe entgangen.«
    Costello regte sich einen Moment lang nicht. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Anderson und sie hatten sich kurz draußen vor dem Verhörraum Nr. 2 unterhalten: Er würde sich weiter mit den vermissten Kindern beschäftigen und sie sich mit dem Zyanid, und er würde Quinn anschließend beides präsentieren.
    »Ich möchte an der Sache dranbleiben«, sagte Irvine, in deren Stimme ein Unterton mitschwang, den Costello nicht recht einordnen konnte.
    »Warum auch nicht?«
    »Also, es ist so, ich habe es satt, immer für die Fehler meiner Vorgesetzten angeschissen zu werden.«
    »Ist das auf mich gemünzt?«, fragte Costello.
    »Nein.«
    »Dann machen wir erst einmal weiter. Haben Sie tatsächlich etwas herausgefunden?«
    »Ja, und zwar etwas Großes. Aber ich werde dafür nicht einmal einen warmen Händedruck bekommen. Sie und DI Anderson machen Karriere, und ich soll mich auf einem siffigen Teppich wälzen und die Tipparbeit für Sie erledigen. Und Lewis stolziert herum wie die Königin höchstpersönlich. Die ist dermaßen eingebildet.«
    Plötzlich begriff Costello, was man ihr hier mit der Feinfühligkeit eines Schmiedehammers zu verstehen gab. »Aber, Gail, natürlich, ich sorge dafür, dass Sie die Lorbeeren ernten, wofür auch immer. Ich werde es DI Anderson bringen; Sie wissen, er ist fair.«
    Gail Irvines Miene fiel in sich zusammen. Wenn Anderson von dem Zwischenfall mit Peter erfuhr …
    »Na los, Gail. Spucken Sie es schon aus.«
    »John Campbell wurde vergiftet, ehe er verbrannte. Seine Tochter wurde ebenfalls vergiftet, jedoch nicht tödlich.«
    »Sie liegt immer noch im Krankenhaus«, sagte Costello. »Was haben Sie sonst?«
    »Na ja, eine Frau namens Nessie Faulkner, 62, ist letzten Mittwoch im Bowling Club an der Hyndland Road zusammengebrochen und gestorben. Man hielt es für einen Herzinfarkt, aber bei der Obduktion wurden keine Hinweise darauf gefunden. Die Todesursache wurde mit unbekannt angegeben, doch jetzt wird sie auf Anraten der Toxikologie neu untersucht. Die meinen, es könnte eine ganze Kette von …«
    Sie wurden unterbrochen durch das Rauschen einer Toilettenspülung. Irvine riss entgeistert die Augen auf, und Costello tippte sich ans Ohr, um anzudeuten, dass die Person auf dem Klo alles mitgehört haben musste. Es überraschte sie nicht, als das Klappern der Kabinentür vom Klackern hoher Absätze begleitet wurde und Kate Lewis breit grinsend wie eine Katze herauskam. »Ob der knackige DI das alles schon weiß?«, fragte sie verschwörerisch flüsternd.
    »Wer?«, antwortete Costello freundlich, drehte sich um und wusch sich die Hände.
    »DI Anderson – Colin, nicht wahr? Er wirkt so abwesend; ich glaube, seine Frau und er haben ein paar Probleme. Zu schade, dabei ist er so süß. Weiß er das schon mit dem Zyanid? Und Sie beide sind an etwas Großem dran?«
    Sie hatte also gelauscht – und war nicht so dumm, es zu leugnen.
    »Wir haben ein paar ungeklärte Todesfälle, mit denen wir uns befassen«, sagte Irvine und widersetzte sich dem Druck, den der höhere Dienstrang ausübte.
    »Wir wissen noch nichts Definitives, und DI Anderson erfährt umgehend alles, was wir ermittelt haben.« Costello wollte das Thema wechseln. »Und wer hat denn nicht manchmal Probleme zu Hause? Bei der Stundenzahl, die wir gegenwärtig arbeiten müssen, werden seine beiden Kinder vom Weihnachtsmann mehr sehen als von ihm.«
    »Ich habe ja solches Glück mit Stuart. Er hat so viel Verständnis dafür, wie das ist.« Lewis prüfte ihr Make-up im Spiegel und war die Blasiertheit in Person.
    »Wenn man fünfhundert Meilen weit auseinander arbeitet, ist das vermutlich nicht so schwierig.«
    »Nun, ich denke, DI Anderson sollte zu Hause sein und brav im Bett liegen. Was für ein Gedanke!« Lewis fuhr sich mit den nassen Fingern durchs Haar, und sofort bekamen ihre braunen Locken neue Spannkraft und legten sich

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