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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Freund. Morgan und Sandra haben sich auseinandergelebt. Morgan hat ihr von seiner Freundin erzählt, sie andererseits gab ihm ihr Verhältnis zu. So haben sie dann diesen Scheidungs-Schwindel ausgeheckt. Sie brauchten dafür einen Arzt, der die
    Maskerade vornahm. So kam dann Sandras Freund in die Geschichte hinein.«
    Das Taxi hielt vor Bertha Cools Wohnung. »Donald, mein Engel, was steht auf dem Zähler?«
    »Vier Dollar fünfzehn.«
    Sie reichte dem Fahrer eine Fünfdollarnote. »Geben Sie mir fünfundsiebzig Cent«, sagte sie, »der Rest ist für Sie.« Er gab ihr das Geld.
    Sie wandte sich wieder zu mir. »Donald«, sagte sie, »Sie sind wirklich ein Engel, Sie sind ein Goldjunge. Zu dieser Arbeit gehört eine Menge Verstand, und genau den haben Sie!«
    Sie legte mir ihren Arm um die Schulter und fuhr fort: »Donald, ich könnte Sie direkt abküssen. Sie haben alles ’rausbekommen. Und jetzt kommt Bertha Cool dran, ich werde einen gewaltigen Schritt an der Sache machen, und Sie, Donald, schulden mir fünfundneunzig Cent von dieser Fahrt. Ich werde das mit Ihrem Gehalt verrechnen.«
    Sie blieb auf dem Gehsteig stehen, nahm ein Notizbuch aus ihrer Tasche und notierte unter »Taxispesen« drei Dollar und dreißig Cent. Dann blätterte sie um und schrieb: D. L. Vorschuß für Taxi fünfundneunzig Cent.
    »Sie sind zu gütig, Mrs. Cool«, sagte ich, »nächstes Mal denke ich mir eine Sache aus, die mich einen runden Dollar kostet.«
    Sie klappte ihr Notizbuch zu und ließ es in ihrer Tasche verschwinden. Dann lächelte sie zu dem Taxifahrer hin und sagte zu mir: »Werden Sie nur nicht vorlaut, Donald!«
    Kaum war das Taxi aber außer Sicht, da packte sie mich am Arm und wirbelte mich herum. »Los, Donald, mein Guter, jetzt werden wir erst mal richtig kassieren gehen.«
    »Was, wollen Sie zu Sandra?«
    »Sandra? Unsinn«, erwiderte sie, »zu Doktor Holoman. Jetzt werden wir den erst mal ein bißchen tanzen lassen.«
     

10
     
    Es wurde Tag. Irgendwo in der Ferne über dem grauen, tristen Häusermeer hob sich ein Streifen dämmrigen Himmels ab, die Straße lag in fahlem grauem Licht. Schemenhaft und unwirklich wirkten die Häuser, nur gegen den Himmel hoben sie sich riesenhaft und massig ab. Wir mußten ein gutes Stück gehen, bis wir auf ein Taxi stießen. »Fahren Sie uns zum nächsten Telefon«, sagte ich zu dem Chauffeur, während Bertha Cool in den Wagen kletterte.
    Er gedachte, uns bis zum Hauptbahnhof zu verschleppen, aber Bertha Cool hatte bereits ein Restaurant entdeckt, das schon offen war. »Donald, mein Engel, schieben Sie doch mal eben die Glaswand zurück«, sagte sie zu mir, »ich will dem Lümmel da vorn mal Bescheid stoßen.«
    »He, wo wollen Sie eigentlich hin mit uns, zum Donnerwetter?« rief sie dem Fahrer zu. »Drehen Sie um, und fahren Sie uns da drüben zu dem Restaurant. Wenn wir sagen, das nächste Telefon, dann meinen wir das nächste Telefon.«
    Der Fahrer murmelte etwas von Augen auf der Straße haben und drehte. »Sehen Sie im Branchen-Fernsprechbuch nach, Donald, suchen Sie unter den Ärzten einen Dr. Holoman.«
    »Er wird noch gar nicht approbiert sein, er hat vermutlich noch keine eigene Praxis. Ich muß bei den Krankenhäusern anfragen. Ich brauche ein paar Münzen.«
    Sie seufzte und nahm einige Geldstücke aus ihrer Tasche.
    »Los, Donald, machen Sie schnell. Das hier geht nicht über Unkosten, es ist mein eigenes Risiko und kostet mein Geld.«
    Ich nahm die Münzen, ging ins Lokal und rief die Krankenhäuser an. Beim zweiten schon sagte die Telefonistin, sie hätten einen Dr. Holoman, der bei ihnen als Assistenzarzt arbeite. Ich bedankte mich, legte auf und gab dem mürrischen Taxifahrer die Adresse des Krankenhauses an, dann stieg ich wieder ein.
    Es war nicht weit, und der Fahrer war im Nu dort. »Wahrscheinlich hat er gerade keinen Dienst, Donald«, meinte Mrs. Cool, »lassen Sie sich seine Adresse geben, vielleicht wohnt er hier im Krankenhaus. Ich warte solange.«
    Ich sprang die Marmorstufen zum Krankenhaus hinauf. Draußen wurde es schnell heller. Eine übernächtigt aussehende Schwester hinter einem Pult schaute mich aus ihren müden Augen an. Das Licht der aufgehenden Sonne vermischte sich mit dem Schein der Lampe und gab ihrem Gesicht eine graue Leichenfarbe.
    »Ist hier ein Dr. Archie Holoman als Assistenzarzt tätig?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Ich würde ihn gern einen Augenblick sprechen.«
    »Er hat gerade Dienst, Augenblick mal, ich glaube, ich kann ihn ans Telefon

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