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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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einfach den Namen und die Stellung irgendeines Assistenzarztes zunutze gemacht. Gesetzt den Fall, wir hätten ihren sogenannten Dr. Holoman kontrollieren wollen, dann hätten wir über seinen Status, seine Examina, seine augenblickliche Adresse jede gewünschte Auskunft erhalten. Daß wir auf die Idee kämen, ihn im Krankenhaus persönlich in Augenschein zu nehmen, haben sie nicht erwartet.«
    »Damit entsteht natürlich die Frage, wer der Knabe war, der den Dr. Holoman gespielt hat«, bemerkte ich.
    »Sandras Freund wahrscheinlich«, antwortete sie. »Wo so viel Rauch ist, da ist auch das Feuer nicht weit.«
    Eine Weile fuhren wir schweigend weiter. »Eins möchte ich Ihnen nur noch einschärfen, Donald«, sagte sie schließlich, »machen Sie mir hier keine Dummheiten!«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie sind schon halb und halb in diese Hunter verliebt.«
    »Sagen wir ruhig, zu zwei Drittel, wenn Sie es schon in Bruchteilen ausdrücken wollen«, unterbrach ich sie.
    »Meinetwegen zwei Drittel also. Das ist mir an sich völlig schnuppe. Sagen Sie von mir aus auch hundert Prozent. Das Mädchen sitzt in der Klemme, und Sie wollen ihr natürlich gern helfen. Bleiben Sie aber kühl dabei, und verlieren Sie nicht den Kopf. Was diese Schießerei betrifft, so hat sie Ihnen die Hucke voll gelogen.«
    »Dessen bin ich mir gar nicht so sicher.«
    »Natürlich nicht«, entgegnete Mrs. Cool trocken.
    Wieder herrschte Schweigen.
    »Haben Sie einen festen Plan?« erkundigte ich mich.
    »Ja.«
    »Nämlich?«
    »Wir werden den Mord einfach Bleatie anhängen«, sagte sie.
    »Wissen Sie. nichts Besseres?« widersprach ich. »Wir haben ja eben erst festgestellt, daß es gar keinen Bleatie gibt.«
    »Das ist ja gerade der Witz«, erwiderte sie, »da muß sich die Polizei mal ein bißchen anstrengen. Wie die Sache jetzt liegt, waren zwei Personen im Spiel, dieser Bleatie und Morgan Birks, Wir sind die einzigen Außenstehenden, die wissen, daß Morgan Birks und Bleatie ein und dieselbe Person waren. Morgan Birks ist tot, also ist Bleatie ebenfalls tot. Von Bleaties Tod weiß aber niemand was. Beweisen könnte man ihn sowieso nicht, einfach, weil man niemals seine Leiche finden wird. Wir werden also alles Bleatie anhängen, falls Sandra uns genug zahlt. Gehen Sie jetzt aber zur Polizei und geben Sie dort alles preis, was Sie wissen, dann heißt es: >Sehr klug von Ihnen, Sie sind ein tüchtiger Junge, aber wir waren gerade dabei, selber auf den Trichter zu kommen, in einer halben Stunde höchstens hätten wir das auch ’rausgekriegt.< Nee, wir machen das ganz anders. Wir gehen hin und fragen, wo Bleatie steckt, und dann dauert’s gar nicht lange, bis so ein Polyp auf die Idee kommt, daß Bleatie der Mörder ist. Auf die Art kann man aus der Sache Kapital schlagen.«
    »Aber wie kann der dümmste Polizist auf die Idee kommen, Bleatie wäre der Schuldige, wenn Alma Hunter eingesteht, daß sie den Revolver genommen und abgedrückt hat?«
    »Da müssen wir dann zeigen, was wir können«, antwortete Bertha. »Wenn Sandra Alma Hunter von dem Verdacht reinigen will, was sie meiner Ansicht nach tun wird, und genug bezahlt, was sie hoffentlich auch tun wird, dann zerren wir Bleatie mit allen Schikanen herbei. Alma Hunter war hysterisch, sie war furchtbar aufgeregt und weiß überhaupt nicht richtig, was Tiun eigentlich los war. Sie hat einen Schuß gehört und geglaubt, er wäre aus ihrer Pistole gekommen. In Wirklichkeit war das gar nicht der Fall. Vielmehr hat Bleatie ihn abgefeuert, der in ihrem Zimmer versteckt war.«
    »Und was wollte er dort?«
    »Er wartet auf die Elektrische.«
    »Und Alma hatte davon keine Ahnung?«
    »Nein.«
    »Und Alma hat überhaupt nicht geschossen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Gesetzt den Fall, die Pistole auf dem Boden gehörte ihr?«
    »Sie gehört ihr nicht. Sie hat geschrien, ihre Pistole fallen lassen und ist aus dem Zimmer gerast. Bleatie hat sie aufgehoben, die andere, mit der er Morgan erschossen hat, dagelassen und ist ’raus in die Nacht.«
    »Wenn sie das nur schlucken«, bemerkte ich.
    »Wir können das ganz glaubwürdig darstellen.«
    »Mir gefällt Ihre Idee nicht recht. Meine gefällt mir viel besser. Und der Polizei wird Ihre auch nicht gefallen.«
    »Die Polizisten haben genau solche Augen, Ohren, Nasen, Arme und Beine wie wir. Sie können sich die Tatsachen genauso zusammenreimen und ihre Schlüsse daraus ziehen wie wir. Es ist gar nicht unsere Sache, zu beweisen, daß das Mädchen unschuldig ist,

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