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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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daran?«
    Van Veeteren zuckte mit den Schultern.
    »Ich kann keinen sinnvollen Grund sehen, es auszuschließen. Das letzte Lebenszeichen war dieses Telefongespräch von hier vor drei Wochen.«
    Bausen runzelte die Stirn.
    »Ich verstehe. Und die Hypothese lautet also, dass er auf irgendeine Weise auf Jaan G. Hennan gestoßen ist?«
    »Nun ja, Hypothese ist vielleicht zu viel gesagt«, meinte Van Veeteren.
    »Hm. Was hat Hennan während dieser fünfzehn Jahre so getrieben? Weißt du etwas darüber?«
    »Weder ich noch sonst jemand. Er scheint im Herbst 1987 aus unserem Land verschwunden zu sein, und danach gibt es keine Angaben mehr über ihn. Das heißt, abgesehen von der kleinen Andeutung von Verlangen… die darauf hindeutet, dass er wohl zurückgekommen ist.«
    Bausen betrachtete die beiden Fotos noch eine Weile. Van Veeteren trank einen Schluck Dunkelbier und lehnte sich in dem knarrenden Stuhl zurück.
    »Es handelt sich natürlich von meiner Seite aus nur um eine fixe Idee«, erklärte er. »Wenn es nicht ausgerechnet Kaalbringen gewesen wäre, dann hätte ich es vermutlich auf sich beruhen lassen.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte Bausen mit einem Hauch von sanfter Ironie in der Stimme. »Nun ja, aber jetzt bist du hier, und warum auch nicht? Wenn wir nun deine fixe Idee mit ein paar anständigen Weinen und ein paar anständigen Schachpartien verbinden können, dann war es doch wohl der Mühe wert? So oder so.«
    »Genau so habe ich auch gedacht«, gab Van Veeteren zu. »Gibt es deinen Weinkeller noch?«
    »Und wie. Und die meisten Sorten haben durch die sieben Jahre unfreiwilliger Lagerung nur gewonnen, das kann ich dir versichern.«
    »Ausgezeichnet. Hast du heutzutage noch Kontakt zu der Polizeibehörde hier vor Ort? Es würde das Ganze ja erleichtern, wenn wir aus dieser Richtung ein wenig Hilfe bekämen.«
    »Nicht besonders viel«, musste Bausen zugeben. »Zu deiner Zeit waren es Kropke und Moerk, du erinnerst dich doch noch an sie?«
    »Aber sicher«, sagte Van Veeteren. »Sind die noch da?«
    »Inspektorin Moerk ist noch da. Kropke ist vor ein paar Jahren nach Groenstadt verschwunden. Wir haben einen neuen Amtsleiter, der deKlerk heißt, er scheint ganz gut zu sein, aber ich kenne ihn nicht näher…«
    »Aus natürlichen Gründen?«, wollte Van Veeteren wissen.
    »Aus natürlichen Gründen«, bestätigte Bausen glucksend. »Auf jeden Fall hat er ein halbes Jahr nach mir hier angefangen, es gab da wohl so gewisse Verzögerungen. Nun ja, ich denke nicht, dass sie uns direkt im Wege stehen würden, wenn wir einen vorsichtigen Vorstoß machen. Schließlich hat das hier ja auch etwas mit Polizeiarbeit zu tun, und ich gehe davon aus, dass sie zu dieser Jahreszeit nicht gerade in Arbeit ersticken. Die Touristensaison hat noch nicht angefangen. Wenn Verlangen hier in der Stadt war, dann muss er ja irgendwo gewohnt haben, zumindest dieses Detail herauszufinden, dürfte nicht besonders schwer sein.«
    »Hoffentlich nicht. Inspektorin Moerk…?
    »Ja?«
    »Sie war eine ziemlich fähige Person, wenn ich mich recht erinnere. Ich vermute, dass sie im Laufe der Jahre nicht schlechter geworden ist… wenn du mir erlaubst, so etwas zu sagen.«
    »Aber nicht doch«, wehrte Bausen ab und schaute ihn nachdenklich an. »Nein, sie ist sicher immer noch ein zuverlässiger Partner. Und die alte Rechnung, die wir miteinander offen stehen hatten, ist beglichen. Aber was diese Gestalt, diesen G. betrifft… verstehe ich dich da recht, dass du zu ihm eine etwas spezielle Beziehung hast?«
    Van Veeteren dachte ein paar Sekunden lang nach, bevor er antwortete.
    »Eine spezielle Beziehung?«, meinte er dann. »Ja, das ist wohl noch eine ziemlich vorsichtige Umschreibung. Ehrlich gesagt… ja, ehrlich gesagt, hat dieser Satan mich verfolgt, seit ich noch mit kurzen Hosen herumgelaufen bin. Wenn es auch nur einen Menschen gäbe, bei dem es mir ein Vergnügen wäre, ihn auf dem Richtblock zu sehen, dann ist er es. Danach könnte ich in Frieden und Würde alt werden.«
    Bausen verzog kurz den Mund.
    »Du warst die letzten Jahre nicht mehr im Dienst, stimmt das?«
    »Ja, das stimmt. Ich bin auf meine alten Tage Buchhändler geworden, wie ich schon gesagt habe. Für ein paar Ermittlungen bin ich noch ausgerückt, aber eigentlich ist es nur der Fall G., der mich wieder auf die Beine gebracht hat.«
    »Ach?« Bausen lehnte sich zurück und betrachtete ihn interessiert. »Dann stimmt deine Behauptung doch nicht so ganz, dass du alles

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