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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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hättest fallen lassen, wenn die Spur nicht direkt hier nach Kaalbringen geführt hätte.«
    Wieder überlegte Van Veeteren.
    »Wahrscheinlich nicht«, gab er zu. »Im Prinzip hätte ich Probleme gehabt, der Witterung zu widerstehen, ganz gleich, aus welcher Himmelsrichtung sie geweht hätte. Das ist so eine verflixte Geschichte, die einen nachts nicht schlafen lässt, wenn man nicht vorher unter jeden Stein geguckt hat.«
    »So etwas gibt’s«, bestätigte Bausen. »Bestimmte Dinge wird man einfach nicht los.«
    »Ich weiß, dass du das kennst«, sagte Van Veeteren.
    Sie prosteten sich zu und blieben eine Weile schweigend sitzen.
    »Nun gut«, nahm Bausen dann den Faden wieder auf, »dann lass uns doch morgen früh dem Polizeirevier einen Besuch abstatten. Aber jetzt schlage ich erst einmal eine Partie vor dem Essen vor. Und da du mein Gast bist, darfst du mit Weiß anfangen.«
    »Man dankt«, sagte Van Veeteren. »War es das Nimzo-Indische, das deine Schwäche war? Ich habe das noch so vage in Erinnerung.«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Bausen. »Aber mach dir keine Hoffnungen. Ich habe überhaupt keine schwachen Punkte mehr.«

31
    Bei näherem Nachdenken – und im klaren Morgenlicht eines so gut wie wolkenfreien Himmels – hatte Bausen doch keine größere Lust, Kaalbringens Polizeirevier am Kleinmarckt aufzusuchen. Er hatte seinen Fuß seit neun Jahren dort nicht mehr hineingesetzt, und nachdem er Van Veeteren seine Bedenken mitgeteilt hatte, beschränkte sich sein Einsatz auf einen telefonischen Kontakt, bei dem er die Wünsche des
Hauptkommissars
 überbrachte, ihnen einen Besuch abzustatten und gewisse Dinge zu diskutieren.
    Polizeichef deKlerk war an diesem Samstag an anderer Stelle beschäftigt, wie sich herausstellte, aber Inspektorin Moerk würde bis drei Uhr an Ort und Stelle sein, wie sie behauptete, und sie drückte auch gleich ihre große Begeisterung darüber aus, Van Veeteren nach all diesen Jahren wiederzusehen.
    Zumindest formulierte Bausen die Sache so, als er das Gespräch beendet und erklärt hatte, dass alles im Kasten sei.
    »Jetzt ist es zehn«, stellte er dann fest. »Wollen wir sagen, dass wir uns gegen ein Uhr in der Blauen Barke auf einen kleinen Mittagsimbiss treffen? Du weißt doch noch, wo die liegt?«
    »Ich erinnere mich noch an jede Gasse und jeden Laternenpfahl in diesem gottverlassenen Kaff«, versicherte Van Veeteren freundlich. »Dann sagen wir um eins.«
    Beate Moerk sah aus, als wäre sie in diesen neun Jahren um ungefähr neun Monate gealtert, hatte aber dennoch eine Art Grenze überschritten, wie ihm schien. Sie machte auch gar kein Geheimnis daraus, was hinter ihrem ach so zarten Veredelungsprozess lag.
    »Ich habe mich etabliert«, erklärte sie, nachdem sie Kaffee eingeschenkt und einen Teller mit Kopenhagenern aus Sylvies Luxusbäckerei hingestellt hatte, die immer noch direkt neben dem Polizeigebäude lag. »Ich bin verheiratet und habe inzwischen zwei Kinder. Man lebt nur einmal, deshalb hatte ich nichts dagegen.«
    »Nur zu verständlich«, stimmte Van Veeteren ihr zu. »Grüße deinen Mann und sage ihm meinen herzlichen Glückwunsch. Ich bin überzeugt davon, dass er auch der Meinung ist, das Große Los gezogen zu haben.«
    »Ach, hören Sie auf«, wehrte Inspektorin Moerk ab und errötete dabei sehr kleidsam. »Ich dachte, der Herr Hauptkommissar hätte etwas auf dem Herzen?«
    »Buchhändler«, korrigierte Van Veeteren. »Ich habe inzwischen ein Antiquariat. Und ich würde vorschlagen, dass wir uns wieder duzen.«
    »Hast du aufgehört?«, fragte sie verwundert. »Davon hat Bausen mir gar nichts erzählt.«
    »Vor fünfeinhalb Jahren. Aber jetzt habe ich doch noch etwas zu erledigen… einen Fall, der mich die ganzen Jahre hindurch verfolgt hat, das kann man wohl behaupten.«
    Sie schaute ihn plötzlich bekümmert an.
    »Ja, Bausen hat so etwas angedeutet. Und wenn wir irgendwie helfen können, dann tun wir natürlich alles, was in unserer Macht steht… und so weiter.«
    Van Veeteren nickte und fuhr sich mit der Hand über Wange und Kinn. Bemerkte, dass er sich nicht rasiert hatte.
    »Dafür wäre ich dankbar«, sagte er. »Ja, wenn ich dir die Geschichte in groben Zügen erzählt habe, dann könntet ihr vielleicht für mich ein paar Dinge herauskriegen. Es dürfte nicht schwer sein herauszufinden, ob ich auf der richtigen Spur bin oder nicht. In erster Linie geht es um eine gewisse Person namens Maarten Verlangen…«
    Es war das dritte Mal innerhalb

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