Sein Schmerz - Extrem (German Edition)
habe.«
»Keine Sorge, Süßer. Ich halte mehr aus als das.«
In dem kleinen Zimmer war es furchtbar heiß. Die Klimaanlage schien die heiße Luft nur durch den Raum zu wirbeln. Es gab ein winziges Doppelbett mit zwei Nachttischen, einen Schrank, ein kleines Bad mit Dusche und einen Fernseher, der auf einem Aufkleber an der Seite 24-Stunden-Hardcore-Pornos anpries.
Mit einer einzigen geschickten Bewegung warf Katie ihre Tasche auf den Boden, ließ sich auf das Bett fallen und griff nach der Fernbedienung für den Fernseher.
»Willst du dir ’nen Porno anschauen? Hier läuft im Fernsehen nichts anderes.«
»Ich hab noch nie ferngesehen.«
Katie hob eine Augenbraue und verzog misstrauisch den Mund.
»Woher kommst du noch mal, hast du gesagt?«
»Genau da, wo du mich gefunden hast. Nur ein paar Blocks weiter.«
»Und du hast noch nie ferngesehen?«
»Der Lärm hat mir immer … wehgetan. Und das Licht hat mir Kopfschmerzen verursacht.«
»Ernsthaft? Was bist du eigentlich für einer?«
Jason setzte sich neben sie aufs Bett und begann, ihr alles über sich zu erzählen. Davon, wie er in dem Vakuumsack geschlafen hatte, ohne Licht, Geräusche oder Empfindungen, völlig mit Schmerzmitteln zugedröhnt. Davon, wie er immer geschrien hatte, wenn seine Mutter ihn berühren oder mit ihm sprechen wollte. Davon, dass er vor dem heutigen Tag noch nie draußen gewesen war, noch nie Musik gehört hatte, in einem Auto gefahren war oder ferngesehen hatte.
»Dann warst du auch noch nie mit einem Mädchen zusammen?«
»Na ja, vor heute nicht. Meine Mutter hat diesen Mönch ausfindig gemacht, einen Yogi. Er hat mir beigebracht, den Schmerz zu beherrschen. Er hat mir heute eine Frau gebracht. Es war sein letzter Schritt meiner Heilung. Es hat funktioniert.«
»Er hat dich mit Sex geheilt? Wow. Das ist echt verrückt. Dann hat er dir einfach eine Hure gekauft? Wie soll das denn gehen?«
»Ich weiß es nicht. Er hat mir einfach nur eine Frau gebracht, als ich wegen der abgesetzten Schmerzmittel auf Entzug war, und sie hat mir gezeigt, wie ich jemanden anfassen und angefasst werden kann, ohne Schmerzen zu empfinden. Und dann hat auf einmal alles, was der Yogi mir beizubringen versucht hatte, Sinn ergeben … und ich konnte ganz alleine rausgehen.«
»Und dann bist du weggelaufen? Das ist echt total tiefgründig. So was hab ich noch nie vorher gehört. Als ich dich vorhin an der Bushaltestelle berührt hab, hat das wehgetan?«
»Ja und nein. Es hat sich gut angefühlt, aber es war trotzdem schmerzhaft, wie dein Zungenpiercing, schätze ich. So fühlt sich jetzt alles an. Alles erregt mich.«
»Und wie war dann der Sex, wenn du Schmerzen hast, wenn man dich berührt?«
»Ich hatte solche Schmerzen, dass ich am liebsten bis in alle Ewigkeit geschrien hätte, aber es hat sich auch so gut angefühlt, dass ich nicht wollte, dass es je wieder aufhört.«
»Klingt genau wie damals, als ich mir meine Klitoris hab piercen lassen. Kann ich dich mal berühren?«
»Sicher.«
Katie streckte eine Hand aus und strich über Jasons Gesicht. Sie spürte, wie er unter ihrer Berührung am ganzen Körper zitterte. Sie sah, wie er die Zähne gegen die Schmerzen zusammenbiss und beobachtete, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten.
»Das ist echt abgefahren! Was würde passieren, wenn ich dich schlagen würde?«
»Früher hätte mich das fast umgebracht. Aber jetzt würde es mich erregen, schätze ich.«
Katie holte mit ihrer Hand aus, so als wolle sie ihm eine Ohrfeige mit ihrem Handrücken verpassen. Jason streckte einen Arm aus und packte sie mit überraschend festem Griff am Handgelenk.
»Ich glaube nicht, dass ich im Moment erregt sein sollte.«
»Du hast recht. Wir haben uns gerade erst kennengelernt und ich sollte ein bisschen schlafen. Ich muss morgen arbeiten. Okay, dann gute Nacht. Morgen musst du
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