Sein Wille geschehe (German Edition)
hat.«
» Würden Sie denn gerne bl eiben ?«
Lena hob den Kopf und fing seinen durchdringenden Blick auf, der
sie angenehm erschaudern ließ.
»Ich … ich weiß nicht« , stammelte sie be fangen. »Eigentlich schon, ja. Aber -«
»Kein Aber« , unterbrach MacAlister sie und beugte sich zu seinem
Chauf feur hinüber. »Thomas - ein Gespräch zu Berger.«
»Sehr wohl, Sir.« Thomas wählte die gesuchte Nummer. Ein Tuten signali sierte den Verbindungsaufbau. Lena war mit einem Schlag hellwach und setzte sich kerzengerade auf.
» Sie wollen doch nicht wirklich bei Herrn Berger persönlich anrufen, um ihm mitzuteilen, das s ich morgen nicht kommen kann?«
» Ich wüsste nicht , was mich daran hindern sollte« , entgegnete MacAlister trocken.
»Berger?« , ertönte in diesem Moment auch schon die Stimme von Lenas Chef über die Sprechanlage . Lena zuckte unwillkürlich zusammen und drückte sich in die hinterste Ecke des Autositzes.
»Herr Berger, hier MacAlister.«
»Mr. MacAlister … « , lie ß Berger überrascht verlauten. » Was kann ich für Sie tun? Es i st doch alles in Ordnung, oder?«
Lena versteckte ihre Augen beschämt hinter der rechten Hand. Das war dann wohl das Ende ihres Arbeitsverhältnisses in dieser Firma!
»Nun , ich hätte da eine kleine Bitte« , hörte sie MacAlister sagen .
» Immer rau s damit . «
» In Ihrer Firma arbeitet eine junge Schreibkraft namens Lena Stein.«
»Ja …« , tönte es zögernd von der anderen Seite, »… gibt es ir gendwelche Probleme mit ihr?«
In Lena tauchte spontan die Erinnerung an ihre erste Begegnung mit James Kendrick MacAlister auf, und sie wurde das beklemmende Gefühl nicht los, ihm gerade auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein.
»Tun Sie das bitte nicht«, murmelte sie kaum hörbar, » das wird mich mi t Sicherheit meinen Job kosten!«
Doch MacAlister ignorierte ihr Flehen und fuhr unbeirrt fort: » In gewisser Weise - ja.«
» Das tut mir außerorden tlich leid. Worum geht es denn genau?«
» Nun, Frau Stein wird morgen vermutlich nicht zur Arbeit erschei nen.«
Der kurze Moment des Schweigens am anderen Ende der Leitung drückte deutlich Bergers stetig wachsendes Unbehagen aus.
» Sie müssen entschuldigen, Mr. MacAlister, ich verstehe noch immer nicht ganz, worauf Sie hinauswollen.«
» Ich fürchte, Sie werden für eine Weile ohne Frau Stein auskommen müssen. Ich habe mir er laubt, sie auszuleihen.«
»Sie auszuleihen? A ber was … wozu ?« , fragte Berger verdutzt.
» Sagen wir einfach, es gibt gewisse Qualifikationen, die mich von ihrer Arbeit überzeugt haben. Und da unsere Konzerne innerhalb eines Jointventures arbeiten, wird es Ihnen sicher keine Schwierigkeiten bereiten, Frau Stein für ein paar Tage von ihren Verpflichtungen in der Firma zu entbinden und si e mir zur Verfügung zu stellen.«
» Ich … n un ja, ich … nein. Sicher nicht« , stammelte Berger ganz entge gen seiner sonstigen Eloquenz. » Von meiner Seite aus ginge da s selbstverständlich in Ordnung. I ch kann das natürlich auf keinen Fall über Frau Stein s Kopf hinweg entscheiden. Da müsste ich erst Rücksprache mit der jungen Dame hal ten.«
MacAlister sah auffordernd zu Lena hinüber und neigte erwartungsvoll seinen Kopf in ihre Richtung. Lenas Hände wurden feucht, und sie schluckte nervös.
»Herr Berger? Lena Stein hier.«
»Frau Stein?« Nun war Berger vollkommen perplex. »Wo sind Sie ?«
In Lenas Bauch begann es, vor Aufregung zu kribbeln.
»In London.«
» In London? Ja, aber wie so - ?« Er stockte. » Hat Mr. MacAlister den n schon mit Ihnen gesprochen?«
MacAlister ließ ein breites Grinsen sehen, enthielt sich aber jeglichen Kommentars und bedeutete Lena anhand einer Geste, eine plausible Erklärung abzugeben. Lena räusperte sich kurz, bevor sie zu einer Antwort ansetzte.
» Sozusagen. Jedenfalls wäre es sehr nett von Ihnen, wenn Sie mir gestatten würden, ein paar Tage für Mr. MacAlister zu arbeiten.«
Berger atmete hörbar auf, und seine Anspannung löste sich allmäh lich.
» Erlaubnis erteilt. Ach, und - auch auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt unbeliebt bei Ihnen mache: In welcher Abteilung unse res Hauses sind Sie denn tätig ?«
» Sagen Sie einfach Frau Gärling Besch eid. Ich glaube, das reicht aus« , erwiderte Lena und bedauerte zutiefst, dass sie das dumme Gesicht von Bergers Chefsekretärin nicht sehen würde, wenn er ihr mitteilte, wo sich der Steinsche Tipsenarsch im Augenblick befand.
» In
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