Sein Wille geschehe (German Edition)
macht ihn so gefährlich. Wenn in unseren Breitengraden das Thema Sklavenhaltung jemals wieder an Aktualität gewänne , stünde er sicher sofort an der Spitze derer, die sie aus tiefstem Herzen befürworten und vorantreiben würden . Er liebt das Spiel mit der Ohnmacht anderer. Er brennt darauf, Leute wie dich in die Finger zu bekommen , um sie nach seinen Wünschen abrichten und gefügig machen zu können . Er will bestimmen , wann du schläfst oder wann du iss t und will derjenige sein, der dich aufgrund dessen, was er dir antut, Tränen vergie ßen läss t. Er genießt es , die Angst in deinen Augen zu sehen , wenn du bereits weißt, was dir bevorsteht. Mich hat er bereits da, wo er mich haben wollte. Jetzt bist du dran . « Er schlug sich die Handflächen auf die Oberschenkel und stand auf . » Und jetzt ist Schluss mit Plaudern. Hier, nimm .« Er drückte Lena einen Eimer in die Hand.
Sie schaute ihn verdutzt an. »Was soll ich damit ?«
» Hast du in deinem Zimmer zufällig ein Bad m it fließend Wasser vorgefunden ?«
»Zu meinem Leidwesen nicht.«
» In den Gemächern unseres Herrn gibt es ebenfalls keins, was ihn in seiner sadistischen Liebenswürdigkeit auch dazu veranlasst, uns nun Eimer für Eimer zu ihm hochschleppen zu lassen«, erklärte Henry. » Diese verdammte Ruine steht nur noch zu einem Zweck: Damit man sie endlich abreißen kann .« Er zog eine Grimasse.
Noch immer über das grübelnd, was er ihr gerade erzählt hatte, nahm Lena Henry den Eimer ab. » O.k. , dann also los. Wenn wir ihn zufrieden stellen können, gewährt er uns statt Demütigung en ja vielleicht auch mal eine Belohnung .«
Henry maß sie mit verständnislosem Blick und erwiderte: » Wenn wir ihn so zufrie den stellen, wie er es erwa rtet, ist genau das unsere Belohnung !«
23
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie die längliche Wanne mit Dackelbeinen, die in einem winzigen Raum neben Jamies Schlafzimmer stand, annähernd zur Hälfte gefüllt hatten. Obwohl Henry weit mehr Eimer als sie geschleppt hatte, wurde Lena das Gefühl nicht los, ihre Arme wären um einen halben Meter länger als zuvor.
»Zeit für eine Revanche« , keuchte Henry, wischte sich die nassen Hände an einem Küchenhandtuch ab und rollte seine aufgekrempelten Hemdsärmel ordn ungsgemäß wieder hinunter. » Du gehst und sagst unserem Master, dass sein Bad dampft. Aber beeile dich, sonst tut es das nicht mehr besonders lange.«
Lena fühlte sich sichtlich unwohl bei dem Gedanken, Jamie heute nochmals unter die Augen treten zu müssen.
» Was, wenn mi r wieder ein Fehler unterläuft?«
» Dann machst d u ihn vermutlich sehr glücklich« , feixte Hen ry spöttisch . » Ich gehe eh davon aus, dass er dich heute noch anfunken wird. Zwar bin ich erst seit einem guten Jahr bei ihm, aber soweit ich weiß, hat er schon eine ganze Weile keine Frau mehr im Bett gehabt, die seine Bedürfnis se wirklich befriedigen konnte. Dementsprechend groß ist sein Nachholbedarf .«
*
Lena fand Jamie mit hinter dem Kopf verschränkten Händen und geschlossenen Augen auf der Couch sitzend im Saal vor . Für einen Augenblick überlegte sie, ob sie ihn ansprechen sollte, entschied sich dann aber dagegen und wandte sich in der Annahme, er schliefe, zum G ehen.
» Bleib«, hörte sie in diesem Moment den tiefen Klang seiner Stimme hinter sich und drehte sich zu ihm um.
»Dein Bad ist bereit, Herr.«
Er öffnete die Augen und reckte sich. » Sehr schön. Wenn ich eins hasse, dann sind es Tage, an den en ich mich nicht gründlich duschen kann.» Er durchquerte den Saal und schritt an ihr vor bei hinaus in den kalten Korridor . »Worauf wartest du ?« , rief er ihr zu. »Du hast doch nicht etwa geglaubt, ich woll e auf deine Dienste verzichten ?«
Mit etwas Abstand folgte Lena ihm ins an sein Schlafzimmer grenzende Bad. Jamie zog sich aus und ließ sich mit katzenhafter Geschmeidig keit ins warme Wasser gleiten.
» Ahh , das tut gut !« , seufzte er genussvoll und tauchte kurz mit dem Kopf unter. Lena beobachtete verstohlen das Spiel seiner festen Muskeln, als er sich das nasse Haar nach hinten strich. Silbrig schimmernde Wassertropfen perlten von seinen dichten Wimpern . »Na, los«, forderte er sie auf, »raus aus den Klamotten und rein mit dir .«
D as dampfende Wasser erwärmte ihre klammen Glieder recht schnell , aber es löste nicht ihre Anspannung. D er Gedan ke, Jamie auf irgend eine Weise erneut verärgern zu könn e n , beängstigte
Weitere Kostenlose Bücher