Sein Wille geschehe (German Edition)
die Grenze überschritten. Noch nie hatte sie ihn derart unbeherrscht erlebt. Wie durch einem Schleier nahm sie wahr, dass er sich mit einem Aufstöhnen neben sie kniete und die Hand nach ihr ausstreckte. Instinktiv wollte sie vor ihm zurückweichen, aber es fehlte ihr an Kraft.
» Bitte, Jamie, i ch habe verstanden , was ich nun bin « , wimmerte sie daher nur leise . » I ch tue alles, was du sagst und gebe dir ganz bestimmt nie wieder Grund zur Verärgerung. Von jetzt an werde ich alles so machen , wie du es erwartest . Aber b itte, bitte lass mich leben !« In banger Erwartung seiner Reaktion und unfähig zu jeder anderen Bewegung presste sie die Stirn in einer verzweifelten Geste ihrer Unterwürfigkeit auf die Dielen des Holzb odens. Das Herz schlug ihr hart gegen die Brust, als s ie begriff , dass Henry nicht gelogen hatte. Wenn er es als nötig erachtete, würde Jamie seiner Rolle als Kopf der Real Lords offenbar tatsächlich gerecht werden. Das bezweifelte sie nun keine Sekunde länger und fuhr erschrocken zusammen, als er hinüber zu dem antiken Sekretär ging , auf dessen herunter gelassener Schreibplatte eine Flasche Whisky und eine mit Eiswürfeln gefüllte Kristallschale stan den. Jamie nahm sie und kniete sich wieder neben sie . Bebend hob er die Hand, um eine der Striemen zu berühren, die er ihr beigebracht hatte, doch sie zuckte verängstigt vor ihm zurück.
»Bitte, tu mir nicht s … «, flüsterte sie erneut .
Jamie rieb sich bitter über die Stirn. » Bei meiner Seele , Lena, i ch wollte dich nicht verletzen. Nicht so « , murmelte er reuig und löste mit wenigen Handgriffen ihre Fesseln . Er senkte sein Gesicht hinab in ihren Nacken. » Dieser verfluchte Hunter! Ich habe es einfach nicht ertragen, wie er dich angesehen hat …« Seine Lip pen streiften ihren Hals. »Ihn hätte ich verprügeln sol len, nicht dich. Und jetzt sag mir mal eins: Warum, um Himmelswillen, sollte ich wollen, da ss du stirbst?«
» Weil ich immer alles falschmache und du ständig wütend auf mich bist «, antwortete sie matt . » Ich habe gehört, wie David dir geraten hat , mich ein zu schläfern. Aber ich will nicht sterben , Jamie . I ch kann lernen . Ganz bestimmt. Ich habe endlich verstanden, dass ich nun für immer eine Sklavin bin und werde alles tun, damit du zufrieden mit mir bist . «
So behutsam wie möglich zog Jamie sie in seine Arme und streichelte ihre geschundene Haut. »Ich bin zufrieden mit dir, Lena. Mehr als zufrieden. Du gibst mit alles, was ich mir jemals erträumt habe, und genau dafür lie be ich dich und zwar so sehr, dass ich mir d ieses Gefühl von niemandem wieder neh men lassen werde . « E r griff nach einem der Eiswürfel und glitt sacht über die länglichen roten Male, die er auf ihrer Haut hinterlas sen hatte. Anschließend wischte er sanft ihre Tränen fort . Dieses Mal zuckte sie nicht vor seinen Berührungen zurück und ließ es widerstandslos geschehen. Als sie sich sicher war, dass er ihr tatsächlich nichts tun würde, wurde sie langsam ruhiger.
» Darf … darf ich dir eine Frage stellen ?«
»Natürlich darfst du.« Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.
»Was war so schlimm daran , dass ich Damian angesehen habe? Es war doch bloß ein Blick . «
»Für dich vielleicht. Für Hunter nicht. Sein Verlangen, dich in die Finger zu bekommen , wird ihn vom heutigen Tag an immer wieder in deine Nähe treiben, und genau aus diesem Grund würde ich ihn am liebsten umbrin gen!«
Lenas Mund öffnete sich einen Spaltbreit. » Du würdest für mich tö ten ?« , stellte sie perplex fest. Niemals hätte sie auch nur annähernd vermutet, dass Jamies Gefühle für sie derart stark waren, und sie wurde unwillkürlich von einer Gänsehaut erfasst.
» Für dich würde ich noch weit mehr tun als zu töten« , erwiderte Jamie zärtlich und führte ihre Hand zu einem weiteren Kuss an sei nen Mund, »wenn du mir nur meinen Jähzorn verzeihst . Ich habe mein Versprechen gebrochen, dir ein guter Herr zu sein . «
Zitternd strichen L ena s Finger über seine stoppelige Wan ge. » Hör nie auf, mich so zu lieben wie in diesem Mo ment « , wisperte sie, » dann tust du vermutlich genau das, was einen guten Herrn ausmacht . «
32
» Ich sollte jeden Morgen bei dir frühstücken« , bemerkte Thomas und schob seine Tasse auff ordernd an den Rand des Tisches, » a uch wenn das Gespräch mit meiner Katze sich weitaus lohnender gestaltet als ei nes mit dir .« Er zwinkerte
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