Sein Wille geschehe (German Edition)
kleinen Kanzlei in
Aachen beschäftigt .«
Jamies Kieferknochen zuckten angespannt. Lenas spießiger Lover! Was, zum Teufel, wollte denn der? Immer schön ruhig bleiben , James. »Und weiter?«
» Wie gesagt, es geht um Ihre Mitarbeiterin Frau Stein.«
» In Be zug auf – was?«
»Ich hab e erst kürzlich ein etwas seltsames Telefonat mit Frau Stein geführt , in dem sie mir mitteilte, dass sie sich im Augenblick in Großbritannien befindet und auf unbestimmte Zeit für Ihre Firma
ar beiten wird .«
Jamie stieß einen lautlosen Fluch aus und hätte sich dafür ohrfeigen können, Lenas Handy nicht das Klo heruntergespült zu haben. Er war bemüht, lässig zu klingen – ein Wesenszug, der ihm eigentlich nicht besonders schwerfiel , da er es durchaus gewohnt war , im Geschäftsleben mit harten Bandagen zu kämpfen und sich nicht so leicht aus der Fassung bringen zu lassen. Doch der zu vermutende Beweggrund dieses Anwalts, gerade ihn zu kontaktieren, löste in ihm ein unangenehmes Gefühl von Besorgnis aus, das sich beständig durch seine Ein geweide zu fressen begann. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss er di e Augen und atmete tief durch.
» Und worin genau besteht nun die Dringlichkeit Ihres Anrufs?«
» Ich hätte gern gewusst, mit welcher Funktion Sie Frau Stein be traut haben .«
Jamie horchte argwöhnisch auf. » Nun … als Sekretärin. Das lässt sich unschwer aus ihrer Stellen beschreibung ableiten.«
» Und dafür mussten Sie sie aus Deutschland einfliegen lassen? Gibt es im Vereinigten Königreich ke ine arbeitswilligen Schreibkräfte?«
» Frau Stein hat sich mir gegenüber als äußerst kompetent erwiesen. Da lag es nah, ihr anzubieten, eine Weile für mich zu arbeiten, um ihren Horizont zu erweitern.«
Markus schnaubte verächtlich. » Ich bitte Sie, Mr. MacAlister! Jetzt bleiben Sie mal realistisch. Sie wissen ebenso gut wie ich, dass Lena Stein nichts weiter als eine durchschnittliche Schreib kraft ohne irgendwelche Aufstiegschancen ist. Zu welchem Zweck also sollte jemand in Ihrer Position wo hl gerade diese Frau
benötigen ?«
Für h emmungs losen, quälend schönen Sex, durchzuckte es Jamie, und er mu sste unwillkürlich schmunzeln. » Wissen Sie, Herr Kirchner«, sagte er schließlich, » ehrlich gesagt gefällt mir die Art und Weise, wie Sie Frau Stein momentan diffamieren, überhaupt nicht. Demnach sehe ich auch wenig Sinn in einer Fortführung dieses aus meiner Sicht unnötig zeit raubenden Gesprächs.«
»Na gut, Freundchen«, ereiferte Markus sich kühl, » wenn es nötig ist, wird eben Tacheles geredet. Es ist mir schnurzpiepegal , wer Sie sind, wie viel Geld Sie besitzen und welche Macht Sie glauben, auf andere ausüben zu können. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Sie Lena - aus welchen Gründen auch immer - nach London gelockt haben und sie s ich nach wie vor dort befindet.«
»Und was sollte Ihrer Meinung nach daran verwerflich sein , sich in London aufzuhalten ?«
» Dass ich Lena, nachdem ich einmal mit ihr telefoniert habe, kein einziges Mal mehr erreichen konnte. Unter ihrem Name ist kein Hotel gebucht , und ihr Handy ist durchgehend ausgeschaltet – mal ganz abgesehen davon, dass man in Ihrer Firma den Namen Stein nicht mal vom Hörensagen geschweige d enn von der Gehaltsliste kennt.«
» Es ist nicht unüblich, dass private Assistenz außerhalb der gängige n Buchführung abgerechnet wird.«
» Das kann doch wohl nicht wahr sein!« , brauste Markus wütend auf. » Sie sind auch um keine Ausrede verlegen, was? Wie privat assistiert Frau Stein Ihnen denn so, wenn ich fragen darf? Lüftet sie morgens Ihr Schlafzimmer und bindet Ihnen mit einem frivolen Lächeln die Kra watte?«
» Ich wüsste zwar nicht, was Sie das angeht, aber eigentlich b inde ich meine Krawatten selber« , entgegnete Jamie. Nämlich um Lenas Handgelenke, fügte er in Gedanken hinzu. Wieder konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dieser spröde Anwalt war wirklich gut. Sehr intuitiv.
» Sie wissen ganz genau , wovon ich spreche, MacAlister« , knur rte Markus gereizt. » E s entspricht ganz und gar nicht Lenas Art, einfach spurlos zu verschwinden und sich bei niemandem zu melden. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie gegen ihren Willen in London fest gehalten wird , und s eien Sie sich sicher, ich werde herausfinden, warum .«
» Wenn es Ihnen Spaß macht .«
» Ich warne Sie, MacAlister, wenn Sie Lena auch nur ein Haar krümmen , bringe ich Sie hinter
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