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Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Titel: Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianluigi Nuzzi
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dem Bischof Lefebvre und
die vier von ihm 1988 geweihten Bischöfe exkommuniziert wurden, sei er
einverstanden, dass der Präfekt der Kongregation für die Bischöfe auch das
Dekret zur Widerrufung der Strafe unterzeichne.
    Mit dem Thema
einer eventuellen Aufhebung der Exkommunikation auch für die Geistlichen der
Piusbruderschaft wurde sofort die Debatte eröffnet. Bischof Coccopalmerio
verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass mit der Rücknahme der Exkommunikation
die vier Bischöfe in die vollkommene Gemeinschaft mit der Kirche zurückgeführt
würden. Bei den Priestern und Diakonen gehe man davon aus, dass sie
ausdrücklich beantragen, in die vollkommene Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
Kard. Levada verwies auf den Fall Campos und betonte, wenn es stimme, dass die
Exkommunikation des Bischofs und des Klerus aufgehoben worden sei, habe es sich
um die Diözese und den Klerus gemeinsam gehandelt. Bezug nehmend auf das, was
S. E. Kardinal Rifan in einem unter den Teilnehmern verteilten Dokument
ausdrückte, betonte er, dass die vier Bischöfe verschiedentlich erklärt oder
schriftlich bekräftigt hätten, dass sie vor der eigentlichen Absolution eine
öffentliche Klärung oder zumindest eine Richtigstellung verlangen.
    Was die
Wiedereingliederung der Lefebvrianer von Campos, Brasilien, betrifft, so
erklärte Kard. Hummes, er habe immer vertreten, dass dies richtig gewesen sei,
trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten und Kritik. Es sei sehr wichtig,
so der Kardinal, dass der Prozess der Wiedereingliederung mit der ersten
Generation der Lefebvrianer vollzogen werde, da die zweite Generation bereits
weniger sensibel und einer möglichen Rückkehr in die Kirche ihres Ursprungs
gegenüber eher indifferent sei. Der Kardinal versicherte daher der Geste des
Papstes bei seiner Rücknahme der Exkommunikation der Lefebvre-Bischöfe der
Piusbruderschaft seine Unterstützung. Die Aufhebung der Exkommunikation sei
grundsätzlich eine Geste der Barmherzigkeit, und die noch offenen doktrinellen
Fragen schlössen eine solche Geste nicht aus. Danach, fuhr der Kardinal fort,
gebe es sicherlich einen Weg, die dogmatischen Fragen zu klären. Er schloss
seine Ausführungen und erklärte sich mit dem Vorschlag einverstanden, dem
Dekret über die Rücknahme der Exkommunikation eine erklärende Note beizufügen.
    Kard.
Castrillón seinerseits schilderte die »mens« des Heiligen Vaters, der mit
seiner Widerrufung der Exkommunikation der vier Bischöfe einen Gnadenakt
vollziehen wolle, um die Einheit wiederherzustellen. Insbesondere unterstrich
er, dass der Dialog über die noch offenen Fragen besser verlaufen werde, wenn
die Bischöfe das Gefühl hätten, innerhalb und nicht außerhalb der kirchlichen
Gemeinschaft zu stehen. Er betonte darüber hinaus, dass dieser erste Schritt
nicht bedeute, dass alle Probleme gelöst seien, und dass der Heilige Vater
selbst von einem graduellen »iter« bei der Lösung der Fragen gesprochen habe.
    Kard. Re
betonte, dass die Aufhebung der Exkommunikation noch nicht die vollkommene
Gemeinschaft bedeute, sondern eine Geste sei, die einen Weg zur Versöhnung
eröffnen wolle.
    Der Substitut
forderte sodann dazu auf, das Dekret zu lesen, um sich darüber auszutauschen,
ob einige Punkte nicht bereits im Dokument selbst angesprochen und geklärt
seien.
    Tatsächlich
beseitigte die Interpretation des Dekrets durch den Staatssekretär viele
Bedenken, und im Wesentlichen waren sich alle über den Wortlaut einig, trotz
einiger Formulierungen wie jene von der »vollkommenen Gemeinschaft« (vorletzter
Absatz), die S. E. Coccopalmerio lieber durch »vollkommene Versöhnung«
ersetzt sehen wollte. In der Annahme, dass das Dekret den Betroffenen bereits
zur Kenntnis gebracht wurde, hielt man es nicht für angebracht, es zu
überarbeiten: Die Formulierung könne man in der beiliegenden Note aufgreifen.
    Zur Frage, ob
auch die Exkommunikation der Priester aufgehoben werden sollte, ergab sich
Folgendes:
    1 .   Die Priester, die
sich aufgrund ihrer widerrechtlichen Weihe die vorgesehenen kanonischen Strafen
zugezogen haben, werden ihre Loyalität zum Heiligen Vater und zur Kirche in
irgendeiner Weise bekunden müssen; dies müsse unter Berücksichtigung der Zahl
der Priester und ihrer Identität geschehen. Das wird man mit den
Verantwortlichen der Bruderschaft absprechen können; der Generalobere könnte im
Namen aller Priester und Diakone darum bitten.
    2 .   Was den aktuellen Status besonders
hinsichtlich

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