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Seine Lordschaft lassen bitten

Titel: Seine Lordschaft lassen bitten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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aber jedem passieren. Sind Sie ein be geisterter Angler, Mr. Ferguson?«
    »Leidlich.«
    »Ich auch, wenn ich Gelegenheit habe. Was für eine Fliege nehmen Sie am liebsten für diese Gegend? Ich selbst bin sehr für Greenaways Gadget. Haben Sie die mal ausprobiert?«
    »Nein«, erwiderte Mr. Ferguson kurz ang ebunden.
    »Manche ziehen die Pink Sisket vor, wie man mir erzählt hat. Benutzen Sie die auch? Haben Sie Ihr Fliegenalbum hier?«
    »Nein«, sagte Mr. Ferguso n. »Ich habe es fallen lassen.«
    »Schade. Aber sagen Sie mir doch, was Sie von der Pink Sisket halten.«
    »Nicht übel«, meinte Mr. Ferguson. »Ich habe manchmal Forellen damit gefangen.«
    »Das überrascht mich aber«, sagte Wimsey nicht ganz grundlos, denn er hatte die Pink Sisket ohne Überlegung erfunden und kaum erwartet, daß seine Improvisation durchgehen würde. »Na, durch diesen unseligen Unfall ist es mit Ihrer sportlichen Betätigung wohl für diese Saison aus. Verdammtes Pech. Sonst hätten Sie uns helfen können, dem Patriarchen zu Leibe zu rücken.«
    »Was ist das? Eine Forelle?«
    »Ja – ein schrecklich listiger alter Fisch. Lungert im Fleet herum. Man weiß nie, wo er zu finden ist. Jeden Augenblick kann er an einer tiefen Stelle auftauchen. Ich gehe heute mit Mac los und werde mein Heil versuchen. Er ist ein richtiges Kleinod. Wir haben ihm einen Spitznamen verliehen. Er heißt bei uns Großonkel Joseph. He! Wackeln Sie nicht so – sonst wird Ihr Knie schmerzen. Kann ich etwas für Sie tun?«
    Wimsey grinste liebenswürdig und drehte sich um, als er jemanden auf der Treppe rufen hörte.
    »Hallo! Wimsey! Bist du das?«
    »Ich bin's. Wie ist es mit dem Sport?«
    Macpherson stürmte die Treppe hinauf und nahm vier Stufen auf einmal. Auf dem Treppenabsatz stieß er mit Wimsey zusammen, als dieser aus dem Schlafzimmer kam.
    »Weißt du auch, wer das ist? Es ist Robert.«
    »Ich weiß. Ich habe ihn in London gesehen. Kümmere dich nicht um ihn. Hast du den Großonkel gefunden?«
    »Nein, leider nicht. Was soll dieser mysteriöse Kram? Und was suchte Robert hier? Was meintest du eigentlich, als du schriebst, er sei der Einbrecher? Und warum ist Großonkel Joseph so wichtig?«
    »Eins nach dem anderen. Wollen erst einmal den alten Knaben finden. Was hast du inzwischen getan?«
    »Als ich deine merkwürdigen Botschaften bekam, dachte ich natürlich, du seiest durchgedreht.« (Wimsey stöhnte vor Ungeduld.) »Dann dachte ich, wie komisch, daß jemand sich die Mühe machen sollte, Großonkel Joseph zu stehlen, und kam zu dem Schluß, daß deine Faseleien doch Sinn und Verstand haben könnten.« (»Sehr gnädig von dir«, sagte Wimsey.) »Also bin ich hinausgegangen und habe ein wenig herumgestochert. Ich glaube zwar nicht, daß wir die geringste Chance haben, etwas zu finden, da der Fluß so geschwollen ist. Na, ich war nicht sehr weit gekommen – habe übrigens Jock mitgenommen. Der denkt bestimmt, ich sei verrückt. Nicht, daß er etwas sagt, diese Leute hier gehen nie aus sich heraus – «
    »Zum Teufel mit Jock! Erzähl weiter.«
    »Wie gesagt, ich war nicht sehr weit gekommen, da sahen wir einen Burschen mit Angelrute und Fischkorb im Fluß herumwaten. Ich achtete aber nicht besonders darauf, weil ich nämlich überlegte, was du wohl – na ja! Jock bemerkte ihn und sagte zu mir: ›Dahinten ist ein merkwürdiger Angler, wie mir scheint.‹ Also blickte ich hin und sah ebenfalls, wie er zwischen den Steinen herumstolperte und mit einem Fischhaken in den tiefen Stellen herumstocherte, während seine Fliege vor ihm den Fluß hinabtrieb. Ich rief ihn also an, und er drehte sich um. Dann legte er hastig den Fischhaken beiseite und begann seine Angelschnur aufzuwinden. Er konnte überhaupt nicht damit fertig werden – eine furchtbare Pfuscherei«, fügte Macpherson mit großem Verständnis für solche Dinge hinzu.
    »Das glaube ich gern«, meinte Wimsey. »Ein Mann, der zugibt, daß er Forellen mit einer Pink Sisket fängt, wird alles verpfuschen.«
    »Einer Pink – was?«
    »Nicht wichtig. Ich wollte damit nur sagen, daß Robert vom Angeln keine Ahnung hat. Weiter.«
    »Die Schnur hatte sich irgendwo festgehakt, und er zog und zerrte mit aller Gewalt und machte ein fürchterliches Geplansche. Dann löste sie sich ganz plötzlich, und er schwenkte sie wie wild in der Luft herum und angelte mir den Hut vom Kopf. Das ärgerte mich maßlos, und ich ging auf ihn los. Er sah sich nochmals um, und ich rief: ›Mein Gott, das ist ja

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