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Seitensprung ins Glück

Titel: Seitensprung ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary E Mitchell
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Brust abzustützen und ihn wegzuschieben.
    »Milton!«, sage ich. »Ich habe nicht versucht, dich zu küssen. Ich habe versucht, dich wach zu bekommen.«
    Milton schenkt mir ein erhitztes, überglückliches Lächeln und richtet sich auf dem Sitz auf. »Oh Miss Plow«, sagt er und zieht die Decke um sich, »aber ich habe versucht, Sie zu küssen.«
    Er strahlt mich voller Liebe für jedes einzelne Haar auf meinem Kopf an, für jeden einzelnen Makel meines Körpers, für jedes einzelne Kilo an mir. Auf seltsame Art wärmt es mir das Herz. Er ist der Richtige für mich, aber mit dem falschen Gehirn.
    »Nun komm schon, Milton«, sage ich. »Lass uns reingehen und auf deine Mutter warten.«
    Er klettert vom Rücksitz, und mit hinterherschleifender Decke gehen wir langsam durch die Reihen geparkter Wagen zu meiner Wohnung. Er geht ein bisschen nach vorn gebeugt und schlurft zum Fahrstuhl, als würde er jede Sekunde umkippen.
    »Wir sind fast da«, sage ich ihm, als wir den Aufzug betreten. Er kauert sich an der verspiegelten Wand zusammen.
    »Wo?«
    »In meiner Wohnung.«
    Der Fahrstuhl jault beim Hochfahren.
    »In Ihrer Wohnung?«
    »Ja.«
    »Ihrem Zuhause?«
    »Ja.«
    »Oh Miss Plow! Ich war noch nie bei Ihnen zu Hause!«
    »Ja, weißt du, Milton, deine Mutter ist gerade nicht da …«
    »Sie macht mir immer Toast. Machen Sie mir auch Toast?« Er reibt sich die Arme unter der Decke, entweder, weil er friert, oder weil er so aufgeregt ist.
    »Ich mache dir auch Toast«, verspreche ich ihm, »und dann kannst du dich hinlegen.«
    Die Fahrstuhltür geht in meinem Stockwerk auf. Bevor wir heraustreten können, dringt eine Männerstimme über den Gang zu uns. »Können Sie die kurz aufhalten, bitte?« Miltons Finger drückt automatisch auf den Halteknopf, doch ich erstarre.
    Ich kenne diese Stimme.
    Ich luge zur Fahrstuhltür hinaus, und da kommt er. Vor sich her rollt er seinen braunen Ledersessel.
    Überrascht trifft Teddys Gesichtsausdruck nicht ganz, als er Milton und mich erblickt. Der schwer beladene Sessel poltert auf uns zu in den Fahrstuhl.
    »Tun Sie uns nicht weh!«, ruft Milton, als er ihn erblickt. Milton schlägt die Hände vors Gesicht, und die rosa Decke fällt zu Boden.
    Ich hebe die Decke auf. »Was machst du hier?«, frage ich Teddy. Dabei ist es offensichtlich, was er hier macht. Er holt Sachen aus unserer Wohnung und entfernt alles, was er als sein Eigentum betrachtet. Er macht es auf die heimliche Tour: kein Anruf vorab, keine Absprachen mit seiner Frau. Er hat den überraschten Ausdruck niedergerungen und gegen einen unterwürfigen eingetauscht, und jetzt übernimmt der kühle Anwaltsblick. Er trägt ein Flanellhemd, nicht unähnlich dem, das er bei Ingas Weihnachtsparty anhatte. Das Hemd hat er in zu enge Levis gesteckt, als wäre er ein Teenager, als wäre er auf dem Weg zur örtlichen Highschool, um den Mädels seinen Hintern zu präsentieren. Das hat die außereheliche Liebe aus ihm gemacht. Im Gesicht hat er ein bisschen zugelegt, vielleicht zu viele Almost-Kekse, aber sein Hintern sieht immer noch gut aus in der Jeans. Den hat er uns jetzt zugewandt, während er versucht, den Chefsessel in den Fahrstuhl zu manövrieren. Er hat nicht mal gewartet, bis Milton und ich ausgestiegen sind. Als wären wir die Fahrstuhldiener, eine Frau in einem Faltenrock und ein Mann in einer rosa Decke. Es macht mich fertig, wie gut sein Hintern aussieht. Gäbe es einen Gott, würde sein Hinterteil für Inga zerstört werden. Etwas würde zerstört werden, irgendetwas anderes als ich.
    Ich wedele mit der flachen Hand in Richtung Stuhl und schlage die Luft, wie ich ihn gern schlagen würde. »Wirst du ihn auch abbezahlen, jetzt, wo du ihn mitnimmst?«
    Milton hat sich hinter mich zurückgezogen und pustet Viren auf meinen Kopf, die mich sanft im Haar kitzeln.
    »Wer ist denn der?«, fragt Teddy, und ich spüre, wie Miltons Gewicht sich ein winziges bisschen verlagert.
    »Das ist Milton Beyer, und er hat die Grippe.«
    Teddy verzieht das Gesicht.
    »Also bringst du jetzt kranke Männer mit in deine Wohnung?«
    Er grinst hinter dem Sessel, der nach ihm riecht. Er glaubt tatsächlich, er habe einen guten Witz gemacht. Deshalb schnellt meine Hand vor und versetzt ihm einen Schlag. Handfläche trifft auf Flanell. Doch es liegt an seiner eigenen Schwäche, dass er taumelt und dann gegen die geschlossene Tür poltert, bis er sich plötzlich auf dem Boden des Fahrstuhls wiederfindet, den Schritt eingeklemmt unter dem riesigen,

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