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SEK – ein Insiderbericht

SEK – ein Insiderbericht

Titel: SEK – ein Insiderbericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schulz
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durchsuchen. Ossi und Hannes schließen sich diesen Kollegen an. Ich spreche den Gruppenführer über Funk an: »Ist in dem linken Gang schon jemand von euch?« Während er seinen behelmten Kopf schüttelt, ergänze ich: »Wir machen das …« Sein Daumen geht nach oben, und schon sind Michael und ich in dem Gang, der von dem Atrium wegführt und in dem offenbar noch keiner von uns operiert. Offensichtlich sind die Schüler und Lehrer schon zu Teilen oder auch allesamt aus dem Gebäude evakuiert worden, denn bisher haben wir noch niemanden zu Gesicht bekommen. Michael und ich wenden bei unserem weiteren Vorgehen die von uns entwickelte Taktik an, die es uns unter anderem ermöglicht, zusammen einen 360°-Radius zu überblicken, und die so auch garantiert, dass wir einen möglichen Täter erkennen und bekämpfen können, auch wenn er sich beispielsweise in unserem Rücken bewegt. Im Funkkanal, den alle im Gebäude tätigen Kollegen benutzen, damit alle immer auf dem gleichen Stand sind und sich auch absprechen können, herrscht rege Aktivität. Die Beamten, die sich im Erdgeschoss auf der Suche nach dem Täter durch die Klassenräume bewegen, kommen zügig voran. Anders sieht es da bei denen aus, die sich mit schwerem Atemschutz, wie man ihn auch von der Feuerwehr her kennt, langsam durch das völlig verqualmte Treppenhaus vorwärtsbewegen. Hier ist ein schneller Raumgewinn illusorisch, da die Kollegen auf jeden ihrer Schritte achten müssen, denn der Täter scheint ja über irgendeine Art von Explosivmitteln zu verfügen.
    Am Ende unseres Ganges treffen Michael und ich auf eine Verbindungstür, die in die Sporthalle der Schule und deren Umkleideräume führt. Noch immer sind wir keiner Menschenseele begegnet. Über Funk frage ich die Befehlsstelle: »Hier Peter. Bin mit einem Kollegen im Bereich der Turnhalle, sind dort schon eigene Kräfte?«
    Die Befehlsstelle antwortet prompt: »Negativ. Soweit wir wissen, seid ihr die Ersten dort …«
    Ich wechsele einen kurzen Blick mit Michael, der nur kurz die Schultern zuckt, und antworte: »Ok, wir gehen jetzt in die Turnhalle rein und suchen dort.«
    Die Befehlsstelle quittiert das mit einem Doppelklick. Michael stößt daraufhin die Tür auf. In der Turnhalle herrscht ein dämmriges Zwielicht, obwohl es ja Tag ist. Die Oberlichter der Halle reichen nicht aus, um genügend Tageslicht hineinzulassen. Uns umgibt ein gespenstisches Schweigen, und wie wir schnell sehen können, befindet sich in der Halle selbst niemand. Von der einen Hallenseite gehen wiederum die Zugänge zu den Umkleide- und den Duschräumen ab. Michael und ich öffnen vorsichtig eine Tür nach der anderen und suchen in unserem bewährten System in erstaunlicher Geschwindigkeit den gesamten Bereich ab, obwohl wir nur zu zweit sind.
    Mitten in unsere Aktion platzt die Funkmeldung, dass die Kollegen, die sich durch das Treppenhaus in die oberen Etagen vorgearbeitet haben, den Täter entdeckt haben, der sich, möglicherweise unter dem Eindruck des massiven Polizeieinsatzes, offensichtlich selbst erschossen hat. Doch das bedeutet für uns nicht das Ende unseres Einsatzes. Solange wir nicht alle Bereiche des Schulgebäudes abgesucht haben und sicher sein können, dass es sich tatsächlich um einen Einzeltäter gehandelt hat, arbeiten alle Teams konzentriert weiter. Michael und ich beenden schließlich im Mädchenduschraum unsere Durchsuchung, ohne dass wir auf eine Person gestoßen wären.
    Über Funk melde ich an die Befehlsstelle: »Turnhallenbereich inklusive Umkleiden sicher, niemanden angetroffen.« Gleich darauf hören wir, wie die Kollegen, die den Täter gefunden haben, Entschärfer anfordern. Offensichtlich sind an dem toten Täter diverse Eigenlaborate gefunden worden, die es notwendig machen, dass sich ein Experte der Sache annimmt, bevor die Leiche weiter untersucht werden kann.
    Ich frage bei der Befehlsstelle nach, wo Michael und ich als Nächstes hinsollen, aber uns wird mitgeteilt, dass alle Bereiche des Gebäudes bereits unter Kontrolle seien und die Suchmaßnahmen nach möglichen weiteren Tatverdächtigen kurz vor dem Abschluss stünden. Wir ziehen uns daraufhin zum Eingangsbereich zurück und treffen dort auf Hannes und Ossi, deren Arbeit im Erdgeschoss ebenfalls bereits beendet ist.
    Vor der Tür sammeln sich immer mehr SEK-Kollegen verschiedener Dienststellen, die ihre Helme und Sturmhauben abnehmen und ihre verschwitzten Gesichter zum Vorschein bringen. Überall wird aufgeregt diskutiert

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