Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sekunde der Wahrheit

Titel: Sekunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hayes Joseph
Vom Netzwerk:
draußen …« klang es vom Heuboden herunter. Ängstlich?
    »Hören Sie mal zu«, protestierte Clay, »ich will ebenso wie sie keine Zeit vergeuden, aber wenn Sie meinen, daß ich ohne Waffe da reinkomme …«
    Ein Schuß peitschte auf. Clay warf sich hin, erschrocken wollte das Pferd steigen, war aber zu kurz angebunden. Es tänzelte verstört hin und her und wieherte.
    »Wollte Ihnen nur zeigen, daß ich auch eine Knarre habe, ein Jagdgewehr mit Zielfernrohr. Und ich visiere genau das linke Auge von dem Gaul Starbright an. Klar, Mann?«
    Trotz seiner Wut überlegte Clay eiskalt, dann rief er: »Wenn Sie das Pferd umbringen, haben Sie nichts mehr in der Hand und kriegen von dem Geld keinen Pfifferling. Klar, Mann?«
    Nun war der andere am Überlegen und Clay wartete. Er schaute den Weg zurück, doch noch näherte sich kein Wagen.
    »Dann kommen Sie eben mit Revolver. Sie treffen mich mit dem Ding sowieso nicht. Bringen Sie das Geld, und ich sage Ihnen, wohin Sie es werfen sollen.«
    Wenn er reinging, bot er eine erstklassige Zielscheibe, während der Kerl hinter Heuballen versteckt blieb. »Gut, ich komme und bringe das Geld.« Er rannte um die Haube des Lieferwagens zur Scheunentür hin und blieb an der Seite stehen. »Hören Sie mich?«
    »Laut und deutlich, Mr. Chalmers.«
    »Wenn ich reinkomme und Sie beschließen sollten, mich abzuknallen, muß ich Sie warnen. Drei Menschen wissen genau, wo ich bin. Wenn Sie wegen hunderttausend Dollar einen Mord verüben wollen, dann ist das Ihre Angelegenheit. Aber die Polizei dürfte nicht weit sein. Also bewegen Sie sich und tun Sie, was Sie vorhaben.«
    Dann wartete er wieder.
    »Ich will niemanden erschießen«, kam es von oben.
    »Sie kriegen das Geld, sobald ich die tätowierte Nummer gesehen habe.«
    »Schauen Sie sich die verdammte Nummer an«, ertönte es widerwillig. »Und dann werfen Sie das Geld herauf.«
    Clay ging zu dem Pferd hin, das auf feuchter Einstreu stand und sich etwas beruhigt hatte. Er nahm zart den Kopf und schaute ihm in die erschrockenen Augen. Der Stern war unverkennbar. Er dachte an Pferde in Panik und legte Ruhe in seine Stimme. Eine Hand auf die Nüstern gelegt, schaute er nach der Nummer. Sie stimmte mit der, die er sich gemerkt hatte, überein.
    Es war Starbright. Clay war ziemlich sicher gewesen, aber jetzt hatte er Gewissheit.
    Er spähte hinauf, ob er vielleicht den Gewehrlauf entdecken konnte, und warf dann die Tasche mit dem Geld hinter die Heuballen auf den Heuboden.
    Jetzt war seine Chance. Der Bastard konnte nicht gleichzeitig Geld zählen und aufpassen und ihn sowie das Pferd im Visier behalten.
    Aber nachdem der nun das Geld hatte, konnte er ebensogut sie beide erschießen …
    Schnell steckte er den Revolver weg, holte ein Taschenmesser heraus und durchschnitt den Halfterstrick. Er packte den Backenriemen und zog das Pferd mit sich.
    Aber nicht schnell genug. Eine Kugel fuhr in den Boden vor seinen Füßen, und eine zweite streifte ihn an der Schulter. »Nicht so schnell«, schrie es von oben.
    Der Schmerz war nicht heftig, aber er blutete und konnte die Auswirkung der Wunde auf dem Arm spüren. Clay saß in der Falle. Der Hengst riß sich los, noch mehr verängstigt als zuvor. Da packte ihn die Wut. »Das Geld ist doch vollzählig vorhanden, oder? Sie haben das Geld, und ich habe das Pferd. Der Handel ist perfekt.«
    Doch auf die Wirkung seiner Worte konnte er sich nicht verlassen. Das Pferd war neben einem Seitengebäude zum Stillstand gekommen und graste. Es einzufangen, würde nicht allzu schwer sein. Doch wie kam er selbst aus der Klemme?
    »Wollen Sie wirklich warten, bis mein Bruder kommt?«
    Schweigen. Auf keinen Fall wollte der Mann gesehen werden. Mit einem gespielten Schmerzensschrei ließ Clay sich da auf den Boden fallen.
    Er blieb regungslos liegen, während sich das Stroh und Holzsplitter in die Wange bohrten.
    Er stöhnte, aber er bewegte sich nicht.
    Da vernahm er einen Laut von oben. Mit der Tasche in der Hand konnte der Kerl nicht die Leiter herunterklettern. Also warf er die Tasche nach unten. Dann stieg er die Leiter herab.
    Wie der Blitz war Clay bei der Leiter und riß den kleinen Mann – einen Ex-Jockey? – zu sich herunter. Nun hatte das Blatt sich gewendet. Aber wollte er sich wirklich an diesem Handlanger vergreifen und sich an ihm die Hände schmutzig machen?
    »Hauen Sie ab«, knurrte er. Daraufhin setzte sich der kleine Mann unsicher in Bewegung.
    »Haben Sie nicht was vergessen?«
    Der Mann

Weitere Kostenlose Bücher