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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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wurde lauter.
    »Nein«, sagte er ruhig. »Doch ich hatte den Eindruck, dass die Sache für dich endgültig sei. Ja, dass du sogar froh bist, dich nun voll und ganz auf deinen Lover zu konzentrieren.« Es klang spöttisch. »Was hat er denn gesagt? Habt ihr die Trennung groß gefeiert?«
    »Würdest du diese Art bitte lassen? Es verletzt mich, wenn du so sprichst.«
    »Ach, sieh an.« Falko hatte etwas Gefährliches in der Stimme. »Die Dame des Hauses fühlt sich verletzt.« Er sprang von seinem Stuhl auf, ging zum Fenster hinüber und sah hinaus, während er weitersprach. »Du vögelst den Erstbesten, der dir über den Weg läuft, aber es verletzt dich, wenn ich auf eine bestimmte Weise darüber rede.« Er drehte sich zu ihr um. »Aber dass es mich eventuell auch ein klitzekleines bisschen«, er zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen minimalen Abstand an, »verletzen könnte, was du so treibst, das interessiert nicht, oder wie?«
    »Ich weiß«, sagte sie kleinlaut und sah zu Boden. »Es tut mir sehr leid. Ich wollte das nicht.«
    »Was? Was wolltest du nicht?«
    »Ich wollte dir niemals wehtun.«
    »Dann hättest du möglicherweise gut daran getan, deine Beine zusammenzuhalten.« Er schnaubte vor Wut.
    »Also war’s das?«
    »Soll das eine Frage sein?« Er kam langsam wieder an den Tisch, musste sich zusammennehmen, um sich zu setzen.
    »Ja. Das soll eine Frage sein.« Sie sah ihm in die Augen.
    »Ich verstehe dich wirklich nicht.« Er schüttelte den Kopf.
    »Dann willst du alles wegwerfen, was wir über so viele Jahre hatten?«
    »Was? Ich?« Seine Stimme klang schrill. »Hallo, hörst du dich eigentlich selbst reden? Du warst es, die mich betrogen hat, nicht andersherum.«
    »Ich habe dich mit einem Mann betrogen, und du hast mich mit deiner Arbeit betrogen«, schnauzte sie zurück.
    »Jetzt komm mir bloß nicht so, Heike. Das ist nicht das Gleiche, und es ist armselig, dass du diesen Vergleich ziehst.«
    »Womöglich hast du recht – es ist nicht das Gleiche. Doch hast du dich mal gefragt, wie oft du mich wegen deiner Arbeit versetzt, Pläne umgeworfen, Verabredungen abgesagt hast?«
    »Entschuldige bitte, dass ich mir nicht aussuchen kann, wann die Mörder ihre Leichen abzulegen gedenken.«
    »Dein Ehrgeiz ist zur Besessenheit geworden, Falko. Du fasst jeden Mord als persönliche Herausforderung auf. So, als ob die Leute nur töten würden, weil sie unbedingt von dir geschnappt werden wollen und du den Beweis antreten willst, dass du es auch schaffst.«
    »Du redest einen absoluten Blödsinn daher, Heike.«
    »Ach ja?«
    »Ja«, stellte er klar. Er war ruhiger geworden, blickte sie lange an. Die Frau, die noch immer seinen Ring am Finger trug, schien ihm auf irgendeine Weise fremd geworden zu sein. Er trank einen Schluck. »Es ist mein Beruf, Menschen, die anderen etwas Schreckliches angetan haben, zu fassen. Das hast du immer gewusst. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dich zu bitten, eine Reanimation abzubrechen, damit wir pünktlich im Theater sind.«
    »Zieh es bloß nicht ins Lächerliche.«
    »Aber genau das ist es. Du bist frustriert und auf irgendeine Art nicht mehr zufrieden mit deinem Leben, brichst aus unserer Ehe aus und versuchst jetzt krampfhaft, dein Verhalten vor dir selbst zu rechtfertigen. Mach das meinetwegen. Doch lass mich da raus.«
    »Hör gefälligst auf, ein Profil über mich zu erstellen.« Sie kniff wütend die Lippen zusammen.
    »Das muss ich nicht, um dir zu sagen, dass dein Leben aus den Fugen geraten ist.«
    »Ach ja? Und wer ist schuld daran?«
    »Niemand«, antwortete er ruhig. »Solche Dinge passieren einfach. Was nicht einfach passiert, ist, dass zwei Menschen miteinander ins Bett gehen. Das war deine bewusste Entscheidung. Und nun musst du damit leben.«
    »Soll das heißen, du kannst es wirklich? Du kannst mich einfach so gehen lassen? Liebst du mich denn nicht mehr?«
    »Doch, das tue ich. Aber ich kenne dich nicht mehr. Noch vor drei Tagen hätte ich die Hand für dich ins Feuer gelegt. Jetzt weiß ich nicht, wie oft du mich schon belogen hast.«
    »Es war das erste Mal.«
    »Ach ja? Und wann hättest du es mir sagen wollen? Nächste Woche, übernächste, oder vielleicht gar nicht. Wie wäre es weitergegangen, wenn ich dich nicht erwischt hätte?«
    »Ich hätte es dir gesagt.«
    »Siehst du. Das ist es, was ich meine. Du sagst es, und ich glaube es dir nicht.«
    »Aber wegen eines Ausrutschers kann doch nicht alles zwischen uns vorbei sein.«
    Falko hörte die

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