Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
bestimmten Stellen im Körper oder ganz allgemein. Die Umwandlung und Bewegung der Flüssigkeiten im Körper hängt von Nieren, Milz und
Lunge ab. Der Körperbereich, in dem sich Ödeme befinden, ist ein Hinweis darauf, welches Organ beteiligt ist: Ödeme im Gesicht und am Oberkörper spiegeln das Unvermögen der Lunge wider, die Flüssigkeiten zu verteilen; Ödeme im Bauch sind Anzeichen für eine Milzschwäche; und Ödeme in den Beinen wie beispielsweise geschwollene Fußgelenke deuten auf eine Nierenstörung hin. Lungenödeme sind ein Hinweis auf eine schwere Störung des Nieren-Yangs.
Da das Krankheitsbild innerer Nässe meist eine Yang-Störung und eine Qi-Schwäche von Milz, Lunge und Nieren beinhaltet, empfiehlt es sich, weitere Informationen in den entsprechenden Abschnitten einzuholen. Nässe verbindet sich übrigens leicht mit Kälte oder Hitze.
Wie kommt es zu Nässe?
Nässe bildet sich, weil es dem Körper nicht gelingt, Feuchtigkeit umzuwandeln oder zu verbrennen. Eine sitzende Lebensweise und übermäßige Nahrungszufuhr sind die Hauptursachen. Auch Nahrung, die hastig hinuntergeschlungen, schlecht zerkaut und infolgedessen schlecht verdaut wurde, trägt zur Nässeansammlung bei. Überernährung, vor allem mit fetten, stärkehaltigen und klebrigen Speisen und Zuckerzeug, überlastet das System, und wenn es unter dieser Last zusammenbricht, entsteht ein Überhang von unverarbeiteter Nahrung. Das ist deutlich bei Säuglingen und Kleinkindern zu erkennen, wo Nässe bildende Nahrung schnell Katarrh, Mittelohrentzündung oder Augentränen auslöst, Symptome, die in der chinesischen Medizin unter dem Begriff »Akkumulationsstörung« zusammengefasst werden.
Nässe ist eine Form von Stauung, die häufig durch die Unfähigkeit begründet ist, Essen und Trinken richtig zu verarbeiten. Viele Menschen mit einer schwachen Verdauung und zu wenig Verdauungsfeuer sind anfällig dafür, Nässe anzusammeln. Das Zauberwort heißt »Transformation«. Ein kraftvolles Verdauungssystem kann die meiste Nahrung aufschlüsseln und umwandeln, vorausgesetzt, dass nicht ständig zu viel gegessen wird. Schuld ist oft auch eine schlechte Speisenzusammenstellung. Dadurch kann eine Mahlzeit entweder zu schwer und zu komplex geraten, oder es können sich durch die Kombination von Speisen Gärungsgase bilden. Üppige Mahlzeiten spätabends zu verzehren führt ebenfalls leicht zu Verstopfung; und wer zum Essen zu viel trinkt, die Nahrung also »verwässert«, unterstützt damit eine Neigung zur Nässeakkumulation. Auch Nahrung schlechter Qualität wie solche aus chemisch gedüngten und behandelten oder industriell weiterverarbeiteten Produkten und Zutaten sowie abgestandene, zu lange gekochte bzw. alte, mehrmals wiederaufgewärmte Speisen leisten anhaltender Nässe Vorschub.
Manchmal ist Nässe allerdings nicht ernährungsbedingt, sondern wird durch Krankheitserreger verursacht. Ein einfaches Beispiel dafür ist eine Infektion der Verdauungswege, begleitet von den »Nässe«-Symptomen Erbrechen und Schweregefühl. Infektiöse Hepatitis ist ein Beispiel für eine schwere Erkrankung, bei der ein Erreger die Leber angreift und eine »nasse« Reaktion auslöst (oft als Nässe-Hitze-Störung mit Einfluss auf Milz oder Gallenblase beschrieben). In diesen Fällen ist es wichtig, die Krankheitserreger zu vertreiben, da noch ernstere Erkrankungen entstehen können, wenn die äußere Nässe zur inneren Störung wird. Manchen Formen der Enzephalitis (Gehirnhautentzündung) zum Beispiel geht oft ein Nässe-Krankheitserreger voraus, der sich lange unbemerkt im System halten konnte.
Manchmal ist die westliche Medizin für chronische Nässesymptome in unserem System verantwortlich. Zu häufige Einnahme von Antibiotika führt oft zu einer Verpilzung des Darmtrakts, mitunter bis zu einem Grad, dass Diätmaßnahmen allein keine Abhilfe mehr schaffen können. Kortisonsalben zur Behandlung von nässenden Ekzemen treiben im Allgemeinen die Nässe noch tiefer in den Körper hinein, ebenso wie Antihistamine zur Asthmabekämpfung. Antibabypillen, die durch Ovulationshemmung die Menstruation verhindern, können den Abtransport von Nässe aus dem Fortpflanzungssystem erschweren und dadurch die Akkumulation von Nässe in Form von Zysten fördern.
Es gibt auch ein emotionales Klima, das für Nässe sorgt. Quälende Scham- und Schuldgefühle oder Selbsthass sind häufige Begleiterscheinungen physischer Nässesymptome besonders des Magen-Darm-Trakts. Auch
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