Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
in der Blase
Nässe im Bereich der Blase ist oft mit Hitze oder Kälte verbunden. Die charakteristischen Symptome sind häufiges, mühsames Wasserlassen mit trübem Urin. Hitze- und Kälteeinwirkung können anhand der Farbe des Urins unterschieden werden, der bei Hitze dunkelgelb ist und bei Kälte eher blass. Das betreffende Krankeitsbild tritt oft nach einem Aufenthalt in kalter oder feuchter Umgebung auf. Die Ernährung sollte darauf ausgerichtet sein, die Nässe abzuleiten und Hitze oder Kälte aufzuheben.
Diuretisch wirkende Hülsenfrüchte wie Adzukibohnen oder Erbsen haben sich bei allen Erkrankungen der Blase als hilfreich erwiesen. Wenn Hitze beteiligt ist, sind vor allem kühlende Nahrungsmittel wie Sellerie, Kranbeeren (große Preiselbeeren), Seetang, Melone, Alfalfa, Adzuki- und Mungbohnen eine gute Wahl. Selleriesaat oder Maisfasern (das Faserbüschel an der Spitze des Maiskolbens) ergeben einen heilkräftigen Tee. Das klassische Heilmittel aber ist Gerstenschleim (siehe Rezeptteil). Bei Kälte sollten wärmende Gewürze wie Fenchelkörner, Bockshornkleesamen oder Ingwer beigegeben werden, um das Nieren-Yang zu unterstützen.
Nässesymptome in Form von Ödemen müssen durch Entwässerungsmittel behandelt werden; wirksame Kräuter sind unter anderem Löwenzahn (auch als Salat), Holunderblüten und ein Unkraut, das Gärtner verständlicherweise hassen: Quecke.
Schleim in der Lunge
Nässeansammlungen in der Lunge bilden Schleim. Ursache ist normalerweise das Unvermögen einer geschwächten Milz, Feuchtigkeit umzuwandeln, die sich dann in Verschleimung und Stauung äußert. Was die Ernährung betrifft, ist Beißendes und Bitteres zu bevorzugen, weil es den Schleim gezielt angreift, ihn löst und umwandelt. Schleim in der Lunge verbindet sich leicht mit Hitze oder Kälte, und dementsprechend sollte sich die Speisenauswahl nach der Temperatur richten.
Bei heißem Schleim sind kühlende, bittere und/oder scharfe Nahrungsmittel wie Rettich, Brunnenkresse und Seetang empfehlenswert.
Im Kältefall kommen wärmende Nahrungsmittel wie Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich, Senfblätter oder Kohlrabi infrage. Und eine Portion geriebene weiße Rübe hilft sowohl bei heißem wie bei kaltem Schleim.
Schleimlösende Kräuter wie Königskerze, Huflattich, Eukalyptus und Holunderblüten sind eine Wohltat bei Erkrankungen mit heißem Schleim. Ein heilsamer, angenehmer Tee kann aus Huflattich, Königskerze und Süßholz zu gleichen Teilen bereitet werden. Thymian, Ysop, Basilikum und Bergminze finden Verwendung, um kalten Schleim zu lösen, und Mandarinenschale ergibt einen wunderbaren Tee. Ein gutes Lungentonikum, das allen Verschleimungen entgegenwirkt, sind Nesseln.
Ausgleich bei Nässe bildenden Speisen
Um die natürliche Feuchtigkeit von Weizen zu vermindern, kann Weizenbrot getoastet werden, oder es werden Getreidesorten mit weniger Nässe verwendet, wie zum Beispiel Roggen. Wer selber Brot backt, kann Kümmel, Dillsamen und andere stauungslösende Kräuter und Gewürze beimischen. Zu Nudelgerichten sollte eine stauungslösende Sauce aus Pesto, Knoblauch, Paprika, Zwiebeln und Walnüssen gereicht werden. Pizza kann mit Anchovis, Knoblauch, Zwiebeln, Thunfisch, Zuckermaiskörnern und Oliven belegt und mit ableitenden Kräutern wie Basilikum und Thymian gewürzt werden; als Begleitung empfiehlt sich eine kleine Menge Bittersalat.
Gehören Milchprodukte zur gewohnten Kost, sollte man zu Schafs- und Ziegenkäse, gesäuerten Milchprodukten und Rohmilch überwechseln oder Sojamilch verwenden und sie mit Nässe ableitenden Kräutern kombinieren. Zu Hartkäse kann Apfel oder Zwiebel gegessen werden; Hüttenkäse, der bei Nässesymptomen eine bessere Wahl ist als Hartkäse, kann mit Schnittlauch, Knoblauch
oder Ananas angemacht werden. Und Roggenknäcke bildet eine gewissermaßen trockene Grundlage.
Rindfleisch und andere schwere Fleischspeisen werden durch Meerrettich oder Senf und eine Beilage aus grünem Blattgemüse oder Bittersalat leichter verdaulich. Biertrinker sollten die eher bitteren Sorten bevorzugen, möglichst aus Bioproduktion und zimmerwarm. Nüsse können sanft geröstet werden, damit sie nicht ranzig werden. Zuckermäuler sollten auf Süßmittel übergehen, die nicht so stark raffiniert sind, zum Beispiel Melasse, Malzextrakt, Dattelsirup, Amasake (ein dicklicher, weißer süßer Reiswein) oder Honig.
Nässebildende Nahrungsmittel oder Speisen gänzlich zu meiden ist kein Vergnügen. Versuchen Sie
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