Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
Sorgen pflegen das Verdauungssystem zu belasten und die Umwandlungsprozesse der Milz zu beeinträchtigen. Wann immer Gefühle in der Psyche schwelen und nicht aufgearbeitet werden können, ist der psychologische Nährboden für Nässe gegeben.
Schließlich spielen noch Umweltfaktoren eine Rolle. Wer in einem feuchten Klima zu Hause ist oder in feuchten Räumen wohnt, leidet natürlich schneller unter Nässesymptomen. Wenn wir auf feuchtem Untergrund schlafen, haben wir beim Aufwachen oft ein Gefühl von Schwere und überall Schmerzen; ein solcher Kontakt mit der Bodenfeuchtigkeit kann auf die Dauer einen Nässestau in Muskeln und Gelenken bewirken. Derartige äußere Anzeichen für Nässe müssen nicht unbedingt mit einer inneren Schwäche der Organe einhergehen.
Nässe erkennen
Wie Nässe in Erscheinung tritt, ist je nach betroffenem Körper-Geist-Bereich sehr unterschiedlich und auch davon abhängig, ob sie sich mit anderen Einflüssen wie Hitze oder Kälte verbindet. Allgemeine Anzeichen sind Schweregefühl, Appetitmangel, Druckgefühle im oder dicht unterhalb des Brustkorbs, Probleme beim Wasserlassen, ein klebriger Mund und unreine oder klebrige Körpersekrete.
Die Behandlung von Nässe
Nässe ist nichts anderes als eine Stauung und braucht Bewegung. Wir müssen uns also viel bewegen, besonders, wenn wir in einer feuchten Umgebung wohnen. Sich in alle Richtungen zu strecken hilft, Nässe aus den Muskeln zu vertreiben. Außerdem wird durch solche Übungen das Yang dazu angeregt, angestaute Feuchtigkeit zum Verdampfen zu bringen. Auch Massage, besonders mit essenziellen Ölen (wie Salbei für die Lunge, Sandelholz bei Hitzestörungen, Wacholder bei Kältesymptomen oder Kardamom zur Verdauungsförderung), die Nässe umzuwandeln vermögen, tut wohl.
Manchmal wird eine tiefenpsychologische Therapie benötigt, um den emotionalen »Sumpf« auszutrocknen. In die dunklen, morastigen Tiefen unseres Wesens hinabzutauchen ist selten angenehm, aber mit einer gute Lampe und Sinn für Humor gelingt es sicher.
Ernährungsratschläge
Was die Ernährung betrifft, unterstützt regelmäßiges Essen den Abtransport von Nässe. Im Allgemeinen ist es besser, kleine Portionen ziemlich reichhaltiger, nahrhafter Speisen gut über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Außerdem ist es ratsam, nicht zu schwere Speisen
zu essen, vor allem nicht am Abend. Und natürlich sollte bei der Zufuhr Nässe bildender Speisen Maß gehalten werden. Dazu gehören unter anderem Milchprodukte (solche aus Schafs- oder Ziegenmilch sind unproblematischer), fettes Fleisch und gebratene Speisen, gesättigte Fette, Zucker und Süßstoffe, Weizen, Brot, Bier und Nahrungsmittel aus Konzentraten wie Orangensaft oder Tomatenmark. Gehärtete Fette, die die Enzymproduktion in der Leber stören und den Cholesterinspiegel heben, halten ebenfalls Nässe fest. Überdies führt zu reichlicher Verzehr von Nüssen zu Nässeansammlungen; bei Sonnenblumen- und Kürbiskernen, Walnüssen und Mandeln allerdings ist diese Gefahr nicht ganz so groß.
Bei Nässestauungen kann man nicht einfach in einer Liste nach den Auslösern suchen und diese meiden. Vielmehr muss man wirklich aktiv etwas dagegen tun. Grundsätzlich sollte bei der diätetischen Behandlung von Nässe relativ fettarme Vollwertkost unter Zusatz von einigen austrocknenden, Wasser ableitenden Nahrungsmitteln gegessen werden. Während Süßes die Beschwerden meist verschlimmert, hat sich Bitteres und Scharfes als heilsam erwiesen. Der umsichtige Genuss von sauren Speisen kann Verstopfungen entgegenwirken, aber wenn zu viel davon gegessen wird, staut sich eher noch mehr Flüssigkeit an, besonders in Verbindung mit Süßem.
Nahrungsmittel mit feuchtigkeitsableitenden Eigenschaften wie Adzuki-Bohnen und Alfalfa-Sprossen helfen besonders gut bei Nässe im Unterbauch, da sie auf Fortpflanzungsorgane, Harnwege und Dickdarm Einfluss nehmen. Bei Nässe in der Leibesmitte, wo sich Leber, Gallenblase und Magen befinden, haben sich bittere Nahrungsmittel bewährt, die das Austrocknen fördern, wie Endivie und Löwenzahn, außerdem Gemüsesorten von milder Schärfe, die Nässemuster aufbrechen, wie Vertreter der Zwiebelfamilie. Im Oberkörper kann sich Schleim in der Lunge bilden, dem durch
scharfe Genüsse wie Rettich, Knoblauch oder Senfblätter begegnet werden kann.
Obst wirkt generell befeuchtend, aber manche Früchte haben eine treibende Wirkung, die bei Nässe günstig ist. Papaya, Ananas und Birnen sind nützliche
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