Selbststaendigkeit wagen (TaschenGuide)
Sie, dass Sie zum Abschluss von einigen Versicherungen auch gesetzlich verpflichtet sind (z. B. die Kfz-Haftpflichtversicherung und in vielen Fällen auch die Produkthaftpflicht). Bevor Sie sich Angebote von Versicherungsgesellschaften einholen, ist es ratsam, Ihre persönlichen und betrieblichen Risiken zu analysieren. So können Sie gezielter Informationen einholen. Prüfen Sie daher, welche der folgenden Versicherungen Sie für Ihr Unternehmen abschließen sollten.
1 Die Betriebshaftpflichtversicherung
Als Unternehmer haften Sie für alle Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die von Ihrem Unternehmen verursacht werden. Zur Minderung dieses Haftungsrisikos ist der Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung ratsam. Denn diese Versicherung regelt alle Schäden, die von Ihnen als Unternehmer oder von Ihren Mitarbeitern während der Arbeit verursacht werden.
2 Die Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt alle Kosten, die Ihnen bei eventuellen Rechtsstreitigkeiten entstehen können (wie Rechtsanwaltsgebühren oder Gerichtskosten).
3 Die Feuer- und Sturmversicherung
Eine Feuerversicherung benötigen Sie, um sich vor Brand-, Blitzschlag- und Explosionsschäden abzusichern. Schäden, die durch einen Sturm (mindestens Windstärke acht) bzw.Hagel und deren Folgen entstehen, werden durch eine Sturmversicherung abgedeckt.
4 Die Berufsunfähigkeitsversicherung
Können Sie durch eine schwere Krankheit oder einen Unfall Ihre Tätigkeit als Unternehmer dauerhaft nicht mehr ausüben, so erhalten Sie aus der Berufsunfähigkeitsversicherung eine zusätzliche Rente.
5 Die Betriebsunterbrechungsversicherung
Führt ein Sachschaden (z. B. durch Feuer oder Diebstahl) zu einer Betriebsunterbrechung, so werden die weiterhin anfallenden Kosten, wie z. B. Löhne, Mieten oder Kreditzinsen und ggf. auch der entgangene Gewinn durch die Betriebsunterbrechungsversicherung getragen.
Wichtig
Sie können sich nicht gegen alle unvorhersehbaren Gefahren absichern. Dies wäre einerseits zu teuer, andererseits praktisch nicht durchführbar. Sie sollten daher nur jene Risiken absichern, die Ihnen die Fortführung des Unternehmens unmöglich machen könnten.
Wie Sie an Informationen kommen
Lassen Sie sich von den vielen Fehlern, die Sie als Jungunternehmer begehen können, nicht schrecken. Die meisten Fehler lassen sich vermeiden, wenn Sie sich rechtzeitig informieren. Eine gute Beratung spart viel Geld und macht Sie souveräner in Ihren Entscheidungen.
Wichtig
Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen! Eine verspätete Beratung kann Ihre Firma unter Umständen sogar die Existenz kosten.
Dies gilt auch für die ersten Jahre nach der Gründung. Ein unabhängiger Berater sieht Chancen und Probleme objektiverund kann Sie besser vor Schwierigkeiten warnen. Er hilft Ihnen bei problematischen Entscheidungen, deren Bedeutung Sie vielleicht noch nicht abschätzen können.
Denken Sie aber daran: Eine Beratung führt nur dann zum Erfolg, wenn Sie bereit sind,
offen über alle Probleme zu reden,
dem Berater die notwendigen Unterlagen und Daten auszuhändigen und
das erarbeitete Konzept in Ihrer Firma auch umzusetzen.
Wichtig
Ein seriöser Fachmann wird Ihre Angaben vertraulich behandeln und Ihnen vor Beratungsbeginn einen Überblick über die möglicherweise anfallenden Kosten geben.
Hier erhalten Sie Informationen
in den Beratungsstellen an Hochschulen
bei den Berufsgenossenschaften
beim Bundesministerium für Wirtschaft
bei den Bürgschaftsbanken der Länder
bei den einzelnen Fachverbänden und Vereinigungen
beim Finanzamt
beim Gewerbeamt Ihres Orts
bei der für Sie zuständigen Handwerkskammer
bei der Industrie- und Handelskammer Ihres Bezirkes
bei den Investitionsbanken der einzelnen Bundesländer
bei den Krankenkassen
bei der KfW-Bank
in den einzelnen Kreditinstituten
bei Notaren und Rechtsanwälten
bei Steuerberatern
in den Technologie- und Gründerzentren
bei den freien Unternehmensberatern
bei den einzelnen Versicherungsunternehmen
Was kostet die Beratung?
Die Kostenhöhe ist oft abhängig vom Umfang des Beratungsbedarfs, von der Dauer der Beratung und der Komplexität der Aufgabe, die an den Berater gestellt wird. Eine Beratung muss aber nicht teuer sein. Besonders die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, die Technologie- und Beratungsstellen der Hochschulen sowie die Technologie- und Gründerzentren bieten kostenlos bzw. gegen eine geringe Teilnahmegebühr Schulungen
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