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Selection

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Titel: Selection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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in dem der König oder die Königin anwesend sind, oder wenn die Hoheiten in einen Raum kommen, in dem Sie sich aufhalten, sollten Sie stets einen tiefen Knicks machen. Wenn Sie angesprochen werden, dürfen Sie aufstehen und Ihren Platz einnehmen. Bitte alle zusammen!« Und wir machten alle einen tiefen Knicks und senkten den Kopf vor dem Königspaar.
    »Willkommen im Palast, meine Damen«, sagte die Königin. »Bitte nehmen Sie Platz. Wir freuen uns, dass Sie hier sind.« Ihre Stimme hatte einen angenehmen Klang, wirkte ruhig und lebhaft zugleich.
    Nun kamen die Bediensteten und schenkten uns von rechts Orangensaft ein. Unsere Teller wurden zugedeckt auf großen Tabletts hereingetragen, und direkt vor uns lüftete man den Deckel. Duftender Dampf stieg von den Pancakes auf. Zum Glück übertönte das beeindruckte Murmeln der anderen das Knurren meines Magens.
    König Clarkson segnete die Speisen, dann begannen wir zu essen. Ein paar Minuten später kam Maxon herein, doch bevor wir uns erheben konnten, rief er: »Bitte behalten Sie Platz, meine Damen. Ich wünsche guten Appetit.« Er ging zum Kopfende des Tisches, küsste seine Mutter auf die Wange, klopfte seinem Vater auf den Rücken und ließ sich links vom König nieder. Er raunte dem Butler etwas zu, der neben ihm stand. Der Mann lachte, und Maxon widmete sich seinem Mahl.
    Weder Ashley noch die anderen Mädchen waren Maxon gefolgt. Ich schaute mich verwirrt um und versuchte herauszufinden, wie viele fehlten. Acht.
    Kriss, die mir gegenübersaß, beantwortete die Frage in meinen Augen.
    »Sie sind ausgeschieden«, sagte sie.
    Ausgeschieden? Oh.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie in knapp fünf Minuten getan hatten, um Maxon zu missfallen, aber ich war plötzlich dankbar, dass ich mich entschieden hatte, aufrichtig zu sein.
    Jetzt waren wir auf einmal nur noch siebenundzwanzig.

12
    Die Kameraleute machten einen letzten Schwenk über die Szene und filmten den Prinzen. Dann zogen sie sich zurück, um uns in Ruhe speisen zu lassen.
    Ich war ein bisschen erschüttert über das plötzliche Verschwinden der anderen, aber Maxon nahm ungerührt sein Frühstück zu sich, und als ich ihn beobachtete, fiel mir auf, dass ich auch lieber essen sollte, bevor alles kalt wurde. Wieder fand ich alles unfassbar köstlich. Der Orangensaft war so intensiv, dass man ihn nur in kleinen Schlucken trinken wollte. Eier und Speck schmeckten himmlisch, und die Pancakes waren perfekt, nicht so dünn wie bei mir zu Hause.
    Den kleinen zufriedenen Seufzern nach war ich nicht die Einzige im Raum, die diese Köstlichkeiten zu schätzen wusste. Wie ich es gelernt hatte, nahm ich mit der Gebäckzange ein Erdbeertörtchen aus einem Korb auf dem Tisch. Dann hielt ich nach den anderen Fünfern Ausschau, um zu sehen, ob sie auch so begeistert waren von ihrem Frühstück. Dabei fiel mir auf, dass ich als Einzige von den dreien übrig geblieben war.
    Ich wusste nicht, ob Maxon sich dessen bewusst war – er konnte sich ja kaum unsere Namen merken –, aber es beschäftigte mich. Wäre ich auch rausgeworfen worden, wenn Maxon mich nicht bereits gekannt hätte?, fragte ich mich, als ich in das Erdbeertörtchen biss. Es schmeckte so süß, und der Teig war so luftig, dass all meine Sinne mit Genießen beschäftigt waren. Mir entfuhr ein kleines Stöhnen, weil es das Wunderbarste war, das ich jemals gegessen hatte. Und ich konnte nicht anders: Ich musste einfach einen zweiten Bissen nehmen, noch bevor ich den ersten geschluckt hatte.
    »Lady America?«, hörte ich jemanden sagen.
    Alle schauten in Richtung der Stimme, die zu Prinz Maxon gehörte. Es schockierte mich, so direkt und informell angesprochen zu werden.
    Und noch schlimmer war die Tatsache, dass ich nicht reden konnte. Ich hielt die Hand vor den Mund und kaute so schnell wie möglich. Es dauerte sicher nur ein paar Sekunden, kam mir aber vor wie eine Ewigkeit, weil alle mich anschauten. Celestes höhnische Miene entging mir nicht. Sie triumphierte bestimmt innerlich.
    »Ja, Eure Majestät?«, sagte ich, als ich geschluckt hatte.
    »Wie schmeckt Ihnen das Essen?« Maxon schien sich das Lachen verkneifen zu müssen, was an meiner verwirrten Miene oder aber daran liegen mochte, dass er auf ein Detail aus unserer ersten höchst inoffiziellen Begegnung anspielte.
    Ich versuchte die Ruhe zu bewahren. »Hervorragend, Eure Majestät. Dieses Erdbeertörtchen … ich habe eine Schwester, die Süßes noch mehr liebt als ich. Sie würde vermutlich zu

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