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Selfmade Girl

Selfmade Girl

Titel: Selfmade Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kajsa
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Dinge in sein verschlafenes Gehirn vorgedrungen waren, schlug er die Augen auf und reckte sich. Vielleicht war sein Sonnenschein ja schon aufgestanden, um Frühstück zu machen. Doch die Intuition sagte ihm, dass dem nicht so war. Dafür fühlte sich die Wohnung einfach zu leer an.
    Eine Viertelstunde später war er sicher, dass sein mieses Gefühl ihn nicht getrogen hatte. Sie war weg! Er starrte auf den Zettel in seiner Hand, den er neben der Kaffeemaschine gefunden hatte und auf dem stand: Sag deinem Bruder: Niemand wird diese Wette gewinnen!
    Er hatte keinen blassen Schimmer, was Kirsten damit genau meinte, doch ihm war völlig klar, dass nichts Gutes dahinter steckte und dass das, was im Moment absolut nicht gut war, ganz sicher den Namen Leo trug. Ein Blick in Kirstens Zimmer bestätigte seine schlimmen Befürchtungen: Ihre Sachen waren weg. Komplett!
    Brandon versuchte , seinen Bruder ans Handy zu bekommen, doch nur die Mailbox sprang an. Auch die gefühlten Tausend Anrufe auf Kirstens Handy liefen nur ins Leere. Er musste zu anderen Mitteln greifen, um irgendwie zu ihr vorzudringen!
     
    »Molly, ich weiß, du bist ihre beste Freundin, aber du musst mir sagen, wo Kirsten ist. Bitte!« Brandon hatte Molly auf dem Campus abgefangen und fiel fast vor ihr auf die Knie.
    »Wenn sie gewollt hätte, dass du sie findest, dann hätte sie dir einen Tipp gegeben.« Molly schulterte ihre Tasche und wandte sich zum Gehen.
    »Bitte, Molly! Ich muss sie sprechen, es geht um alles, wirklich! Aber sie geht nicht an ihr Handy.«
    »Das hättest du dir überlegen sollen, bevor ihr Reeds -Brüder sie zu eurem Spielball machen wolltet.«
    »Aber das ist alles nur ein bescheuerter Irrtum! Leo, mein Bruder, ist ein verdammt mieser Kerl ... aber ich meine es ehrlich mit Kirsten! Ich vermisse sie und muss sie unbedingt erreichen, hörst du? Sonst ist alles aus, wegen nichts !«
    Molly hielt inne und dachte einen Augenblick nach.
    »Leo hat sie damals richtig mies behandelt, und ich meine das genau so – ich hab das hautnah mitbekommen. Wenn mir das passiert wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich um die Ecke gebracht vor Wut …« Sie schaute in Brandons vor Schreck geweiteten Augen. »Weißt du, wenn du sie liebst, lässt du sie in Ruhe ... Aber wenn du sie wirklich liebst, na ja, dann kannst du ja immer noch der Spur ihres Handys folgen.« Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte sie sich um und rannte zum Portal, um nicht zu spät zum Seminar zu kommen.
    Sein Blick g litt über das Campusgebäude, dann entschied Brandon, dass er heute und in den nächsten Tagen Besseres zu tun hatte. Wenn Kirsten nichts Besseres war als das hier, wer dann? Er zückte sein Handy und wählte eine Nummer.
    »Hi, Jackson! Ich brauch dringend deine Hilfe – und zwar schnell! Du bist doch so ein IT-Spezialist ... Du musst eine Handynummer für mich orten, und zwar möglichst sofort ...«
     

15. Kapitel
     
     
     
    Kirsten räumte das Geschirr in die Spülmaschine und warf einen traurigen Blick aus dem Fenster. Draußen war es bereits dunkel, sodass sich ihr Gesicht in der Fensterscheibe spiegelte. Sie konnte sogar ihre dunklen Augenringe erkennen. Die vielen Tränen hatten ihre Spuren hinterlassen. Wie sie sich für ihre Schwäche hasste! Warum nur konnte sie nicht stärker sein und Typen wie Lenny und Brandon zum Teufel schicken? Warum konnte sie nicht über solche Typen stolpern, wiederaufstehen, die Krone richten und dann einfach nach vorn sehen?
    Der hilflose Blick , den ihre Mutter ihr eben noch zugeworfen hatte, verstärkte dieses Gefühl, das sie versagt hatte, noch. Wie ein Kleinkind war sie nach Hause geflüchtet, in die Arme der Mutter, die sie tröstend empfangen hatte. Kommentarlos hatte sie Kirsten in die Arme geschlossen, ohne zu fragen, was geschehen war. Und nun hatte Kirsten ein schlechtes Gewissen, weil es ihrer Mutter alles abverlangte, sie in San Francisco aufs College zu schicken.
    Kirsten kam sich so undankbar vor! Die eigene Zukunft für einen Typen zu verlieren, den sie gerade mal einige Wochen kannte, war mit Sicherheit ihrer Mutter gegenüber nicht fair. Es war ihr selbst gegenüber nicht fair!
    »Weißt du , Mom, ich hab mir überlegt, ich nehme diese Woche als eine Art Auszeit«, raunte sie gegen die Scheibe. »Ich werde am Montag wieder zurück ans College gehen und dann meinen Abschluss machen, wie ich es vorhatte.«
    Kirsten s Mutter, die sich gerade bereit gemacht hatte, um gleich ihren Dienst als Nachtschwester

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