Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
ihretwegen und mit ihr. „Du bist nie einfach so losgezogen, nicht wahr?“
Er zuckte die Achseln. „Habe es nicht anders gewollt – das Rudel hätte mir eine Auszeit zugestanden, aber ich konnte einfach nicht.“
Genauso war er, dachte Mercy. Sein Bedürfnis zu schützen hatte über den Wunsch nach Freiheit gesiegt. „Ich werde dich zum Karneval mitnehmen“, sagte sie und stellte sich vor ihn, stützte sich mit den Händen auf den Schreibtisch, „wenn du endlich aufhörst, um den heißen Brei herumzureden.“
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und als er wieder aufsah, war alle Hilflosigkeit in seinem Blick einer stahlharten Entschlossenheit gewichen. „Ich lasse dich nicht mehr gehen.“
Mercy blinzelte, die Leopardin war so überrascht, dass sie nicht wusste, ob sie knurren oder ihn einfach nur anstarren sollte. „Ist das nicht meine Entscheidung?“ Die Weibchen hatten das letzte Wort beim Paarungstanz.
Er kam einen Schritt näher, jeder Zoll ein Wolfsoffizier. „Du bist meine Gefährtin. Schluss, aus und Feierabend.“
Sie hob eine Augenbraue. „Das kannst du nicht befehlen.“
„Mercy, wir sind im Paarungstanz – allein in deiner Nähe zu sein, macht meinen Wolf wahnsinnig.“ Er gab einen frustrierten Laut von sich und tat dann etwas, das sie niemals von dem beherrschten Riley erwartet hatte, bevor er ihr seine wilde, lustvolle Seite gezeigt hatte. Er streckte die Hand aus, legte sie um ihren Nacken und drückte mit dem Daumen der anderen Hand auf ihr Kinn. Ihr Mund öffnete sich, ehe sie überhaupt begriffen hatte, was er vorhatte.
Ein langer, tiefer Kuss, der ihr den Atem nahm.
Und eine extrem besitzergreifende Geste.
Sie musste zugeben, dass es auch wunderbar war, so von einem Mann geküsst zu werden, der es wagte, mit ihrer Raubkatze um den Sieg zu spielen.
Er biss sie in die Unterlippe.
Ihre Lider klappten auf. „Küssen ist besser.“
„Nein.“ Seine Zähne zwickten sie noch einmal. Scharf. Sinnlich. „Du machst mich so verdammt an, dass ich dir überall mein Zeichen aufdrücken möchte. Damit jeder weiß, dass du mir gehörst.“
Die Leopardin grollte tief in der Kehle. „Ich gehöre dir nicht.“ Sie war eine eigenständige Person, ein Raubtier genau wie er.
„Das werden wir ja sehen.“ Er senkte den Kopf … biss in ihren Hals und saugte an ihrer Haut, bis sie stöhnte und seinen Kopf an den Haaren zurückzog.
„Hör auf.“
Stattdessen knetete er mit einer Hand ihre Brust, als habe er ein Recht darauf, in ihrem eigenen Büro an ihr herumzufummeln. Der Anblick seiner großen, gebräunten Hand auf ihrem T-Shirt war zwar ungeheuer erotisch, aber … „O Gott!“ Jetzt knabberte er auch noch an ihrem Ohr.
Erstaunt stellte Mercy fest, wie wunderbar empfindlich ihre Ohrläppchen waren. „Noch einmal“, bat sie und griff ihm mit der Hand ins Haar.
„Nein.“ Er hob den Kopf, seine Augen glitzerten. „Du bekommst nicht alles, was du willst, solange du mir nicht gibst, was ich will.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Treib keine Spielchen mit einer Raubkatze.“
„Mit wem sollte ich denn sonst spielen?“ Seine Hand schloss sich fester um ihre Brust, er küsste sie auf den halb geöffneten Mund. „Komm, spiel mit mir.“
Der Vorschlag besänftigte die Raubkatze, sie entkrampfte sich, wollte ihn ein wenig necken. Aber zuerst – „Gestern Nacht hast du gesagt, du würdest es versuchen. Hältst du das hier, das zwischen uns, für etwas Selbstverständliches, nur weil wir uns im Paarungstanz befinden?“
„Nein.“ Seine Hand hielt immer noch ihren Nacken umfangen, seine Finger strichen besitzergreifend über ihre Haut. „Es geht nicht einfach darum, einen Gefährten zu haben.“
„Worum geht es denn dann?“ Sie schob seine Hand von ihrer Brust und richtete sich auf. Sofort legte er die Hand auf ihr Hinterteil. Er bedrängte sie. Aber gerade das mochte sie an ihm.
Er beugte sich zu ihr und sah ihr in die Augen. „Es geht darum, einen Gefährten zu haben, der einen heiß und innig liebt.“
Sie wusste nicht, ob er von sich selbst oder von ihr sprach, ob es ein Versprechen oder eine Aussage war, aber eines wusste sie genau: Keine Frau hätte ihm in diesem Moment widerstehen können. „Dann lass uns tanzen, Wolf.“ Ein sinnliches, neckendes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die Arme um seinen Hals schlang, obwohl ganz tief in ihr eine Stimme ihr warnend etwas zurief – eine Gefahr, die sie nicht sah, etwas, das sie niemals würde ertragen
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