Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
weniger unter Kontrolle als andere in ihrem Alter. Er durfte nicht riskieren, dass sie einen Befehl missachtete, wenn das Leben ihres Teams auf dem Spiel stand.
    Was meinst du, wie ihr die Flucht aus dem Medialnet gelungen ist? Indem sie sich wie ein Dummerchen den Anweisungen von Walker und Judd widersetzt hat?
    Manchmal ging ihm diese Stimme in seinem Kopf mächtig auf die Nerven, die sich immer dann meldete, wenn er auf die dümmsten Ideen kam. Eigenartig, dass dann oft Sienna im Spiel war.
    „Was machst du denn da?“
    Er sah zu dem Kleinen mit der piepsigen Stimme hinunter, hatte ihn schon von weitem gerochen. „Ich suche Judd.“ Der Offizier war nicht in seiner Wohnung gewesen, und Hawke wollte dessen Meinung über Siennas Selbstbeherrschung hören.
    Ben lutschte an einem orangefarbenen Eis am Stiel. „Is nich hier.“
    „Ach ja?“ Hawke ging in die Knie und sah begehrlich auf das Eis.
    Ben hielt es ihm sofort hin. „Willste mal kosten?“
    „Nein, ich hab nur Spaß gemacht.“ Dieses Junge würde zu einem Mann heranwachsen, auf den das Rudel stolz sein konnte. Als Leitwolf wusste er das. „Weißt du denn, wo er ist?“
    „Draußen. Mit Brenna.“ Er leckte wieder am Eis. „Die ’musen.“
    Hawke grinste. „Und woher weißt du das?“ Ben war zu klein, um die Weiße Zone zu verlassen, und Judd „’muste“ sicher nicht vor den Augen spielender Kinder.
    „Hat er mir gesagt.“
    „Er hat es dir gesagt?“
    „Ja. Ich hab gefragt, warum ich nicht mitdarf, und er hat gesagt, er will Brenna küssen, und das is bestimmt eklig für mich.“ Ben biss vom Eis ab. „Jetzt will ich lieber Marlee besuchen.“
    „Ist sie denn hier?“
    „Ja, mit Sienna und Toby.“
    „Dann kann ich genauso gut gleich mit Sienna sprechen“, sagte Hawke. „Klopf mal für mich an.“
    Ben klopfte mit seiner kleinen Faust an die Tür. „Bist du wütend?“
    „Nein.“
    „Du guckst so böse.“
    In diesem Augenblick öffnete Sienna die Tür.

 
    24
    Der Nachrichtenhändler hatte einen Teil seiner Liste zusammen. Er überlegte, wie er sie seinen Auftraggebern zukommen lassen konnte. Die meisten hätten wohl eine Kommunikationskonsole benutzt oder eine sichere Telefonleitung, aber der Nachrichtenhändler war extrem vorsichtig.
    Erst erwog er eine persönliche Übergabe, kam dann aber doch zu dem Schluss, dass es in dieser Phase noch nicht notwendig war. Er würde eine altmodische Art der Übermittlung benutzen. In einem Bürogebäude, das hauptsächlich, aber nicht ausschließlich von Menschen und Gestaltwandlern benutzt wurde, steckte er den Umschlag in den Kasten für die ausgehende Post, als sich der Mann am Empfang gerade umdrehte, setzte sich dann in einen der Besuchersessel und las auf seinem Organizer die Tageszeitung.
    Der automatische Abholdienst kam pünktlich zehn Minuten später, Briefe und Päckchen fielen in den Wagen. In spätestens einer Stunde würden sie verteilt werden. Zufrieden stand der Nachrichtenhändler auf und ging zu den Fahrstühlen. Anfang der Woche hatte er ein Treffen in diesem Gebäude vereinbart, zu dem er jetzt unterwegs war. Er machte nur ganze Sachen.
    Vor allem, wenn er mit so topgefährlichen Geheimnissen handelte.

 
    25
    Riley war noch etwa eine Stunde von dem Gebiet der Bären entfernt, als er eine sehr vertraute Witterung aufnahm. Wolf und Mann blieben stehen, ihre Aufmerksamkeit war geweckt. Der Wind fuhr durch das Wolfsfell, kalt und doch zärtlich. Erde, Wind und der durchdringende Geruch nach Immergrün beruhigten ihn … normalerweise. Heute pulsierte eine wilde Erregung in ihm, die nicht so leicht beruhigt werden konnte.
    Er jagte dem Geruch nicht hinterher, sondern schlich sich an. Vorsicht, Vorsicht, flüsterte der Wolf. Übe dich in Geduld, sonst verschwindet sie vielleicht. Und das wollte er nicht. Er wandte alle möglichen Kniffe an, damit sie ihn nicht roch, als er sich ihr näherte. Und dann entdeckte er sie, zusammengerollt auf einem von der Sonne erwärmten Felsen, goldenes Fell mit dunklen Ringen. Wolf und Leopard waren natürliche Feinde, aber in diesem Augenblick wussten Wolf und Mann, dass man so etwas Wunderbares nicht angreifen durfte. Riley stand einfach nur da und schaute sie an, eine Minute, vielleicht auch zehn. Als er schließlich aus dem Schatten des Waldes heraustrat, hob sie keineswegs überrascht den Kopf.
    Sie öffnete die Lider nur halb. In Tiergestalt glänzten ihre Augen fast golden, als hätte das innere Feuer das Braun verbrannt. Zwei

Weitere Kostenlose Bücher