Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
Gehör wäre Biffy das Zögern niemals aufgefallen. »Für das Kingair-Rudel? Ja, ich nehme an, das war es. Wissen Sie, damals habe ich nicht einmal einen Gedanken an sie verschwendet. Das Woolsey-Rudel hatte seine eigenen Probleme.«
    Biffy hatte die Gerüchte gehört. Er hatte außerdem sein Bestes gegeben, alles über die Geschichte seines Rudels zu erfahren. »Soweit mir bekannt, wurde der Vorgänger von Lord Maccon mit der Zeit ziemlich ungenießbar.«
    »Das ist eine recht elegante Art, es auszudrücken.«
    »Mochten Sie ihn nicht, Professor Lyall?«
    »Ach, Biffy, denken Sie nicht, dass Sie mich inzwischen Randolph nennen könnten?«
    »Du liebe Güte, muss das sein?«
    »Alle anderen im Rudel tun es.«
    »Das macht es auch nicht angenehmer. Darf ich Ihnen einen anderen Namen geben?«
    »Nur nicht Dolly, bitte.«
    »Randy?«
    Das traf auf säuerliches Schweigen.
    »Dann also Lyall. Werden Sie meine Frage nun beantworten, Sir, oder ihr weiterhin ausweichen?«
    Lyall bedachte ihn mit einem scharfen Blick. »Sie haben recht. Ich mochte ihn nicht.«
    Unvermittelt durchlief Biffy ein kleiner entsetzter Schauer. »Werden alle Alphas mit der Zeit ungenießbar?«
    »All die alten, fürchte ich. Zum Glück sterben die meisten im Kampf gegen Herausforderer. Aber die wirklich Starken, diejenigen, die länger als drei- oder vierhundert Jahre leben, die werden alle – wie Sie so schön sagten – ungenießbar.«
    »Und wie alt ist Lord Maccon?«
    »Oh, machen Sie sich um ihn keine Sorgen.«
    »Aber es wird bei ihm auch so weit kommen?«
    »Ich vermute, er könnte einer von denen sein, bei denen es sich so verhält.«
    »Und Sie haben einen Plan?«
    Professor Lyall stieß ein kleines, belustigtes Schnauben aus. »Ich glaube, er hat einen. Sie halten unsere Welt für eine viel hässlichere als die der Vampire, nicht wahr, junger Welpe?«
    Darauf entgegnete Biffy nichts.
    »Vielleicht verbergen die Vampire ihre dunkle Seite einfach nur besser. Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht?«
    Biffy dachte an Lord Akeldama. Der hatte ein ganz und gar leichtes Herz und ein liebliches Fangzahnlächeln. Wieder entgegnete er nichts.
    Professor Lyall seufzte. »Sie sind jetzt einer von uns. Sie haben es durch die ersten Jahre geschafft. Sie beherrschen die Verwandlung. Sie übernehmen Verantwortung für das Rudel.«
    »Nur wenig. Haben Sie bemerkt, wie sich mein Haar in letzter Zeit verändert? Es wird immer unordentlicher.«
    Sie winkten eine Mietdroschke herbei und stiegen ein. »Fenchurch Street, bitte, guter Mann. Zum Trout and Pinion .«
    Die Kutsche brachte sie zügig zu dem fragwürdig erscheinenden Etablissement. Für diesen Teil der Stadt in der Nähe der Hafenanlagen, der eher auf das Tageslichtvolk ausgerichtet war, war es ziemlich spät in der Nacht, doch das Pub war auch um diese Stunde noch ziemlich gut besucht.
    Die Gäste verstummten, als die beiden Fremden eintraten und zur Bar gingen. Das Schankmädchen aber erinnerte sich an Biffy. Er gab gutes Trinkgeld, und er grabschte nie oder erwartete etwas von ihnen. Außerdem kleidete er sich so gut, dass er stets einen gefälligen Eindruck bei den Frauen dieser Spezies hinterließ.
    »Na, da ist ja mein feiner, junger Gentleman! Ist aber schon eine ganze Ewigkeit her, seit ich Sie das letzte Mal gesehen habe.«
    »Nettie, mein Täubchen!« Biffy legte sein extravagantestes Verhalten an den Tag. »Wie geht es dir denn an diesem bezaubernden Abend?«
    »Könnte mir nicht besser gehen, Schnucki. Was kann ich euch Jungs denn bringen?«
    »Zwei Whiskey, bitte, mein Schätzchen, und ein wenig von deiner Gesellschaft, wenn du Lust hast.«
    »Machen ’se drei draus«, bot Nettie an, »dann setz ich mich auf Ihr Knie, während wir trinken.«
    »Abgemacht!« Biffy warf eine Münze auf den Tisch, dazu noch ein großzügiges Trinkgeld, dann bahnten er und Lyall sich einen Weg zu einem kleinen Tisch in der Nähe des offenen Kamins.
    Nettie brüllte nach einer Ersatzkellnerin und gesellte sich zu ihnen, drei schwappend gefüllte Whiskeygläser in den Händen. Sie machte es sich wie angekündigt auf Biffys Knie bequem, schlürfte ihren Drink und zwinkerte die beiden Männer hoffnungsvoll an. Sie war ein vollbusiges Ding, vielleicht ein wenig rundlicher, als Lyall es bevorzugte, falls Biffy den Geschmack des Mannes richtig einschätzte, aber von sehr angenehmem Wesen und mit einem Hang zur Geschwätzigkeit, wenn man sie in die richtigen Bahnen lenkte. Ihr Haar war so blond, dass es

Weitere Kostenlose Bücher