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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Haar verlegt hatte und es sich nicht wieder bändigen ließ, ganz gleichgültig, was er damit anstellte.
    Biffy fragte sich kurz, ob man seine Einstellung vielleicht für unfein halten konnte, und er wollte keinesfalls als unfein gelten. Es war nur einfach so, dass er sich immer noch nicht mit seinen Werwolfbrüdern verbunden fühlte. Sie kannten nur wenige Gesprächsthemen außer Sport und Waffen. Zwar trug ein Mann wie Major Channing seine Halsbinde stets ordentlich gebunden, aber nicht einmal Biffy konnte zu jemandem eine Freundschaft aufbauen, wenn diese einzig und allein auf attraktivem Halsschmuck fußte.
    Biffy machte sich früh davon, um sich um den Hutladen zu kümmern, und kehrte für einen Mitternachtsimbiss zurück, nur um festzustellen, dass Lord und Lady Maccon außer Haus waren und die wenigen Daheimgebliebenen schwarze Westen trugen. Mit einem Seufzer ging er sich umziehen und empfand eine noch größere Abneigung gegen Dubh, als es der arme Kerl vermutlich verdiente, weil er seine Garderobe seinetwegen wechseln musste.
    Er stocherte gerade lustlos in einem Teller Räucherhering herum, als Professor Lyall hereinspazierte und sagte: »Oh, Biffy! Genau der Mann, den ich gesucht habe.«
    Biffy war überrascht. Professor Lyall begegnete ihm stets äußerst freundlich, aber abgesehen davon, dass er ihm die Verantwortung für die Erfinderwerkstatt und den damit verbundenen Papierkram übertragen hatte, hatten der Beta und Biffy nur sehr wenig miteinander zu schaffen. Sich um Lord Maccon zu kümmern war ja auch sicherlich eine Vollzeitbeschäftigung. Er war so ein großer und furchterregender Mann und so überaus ungepflegt. Teils fürchtete sich Biffy vor dem Alpha, teils bewunderte er ihn – und ein weiterer Teil von ihm verspürte das dringende Bedürfnis, ihn zu einem guten Schneider zu schleppen.
    Biffy schluckte seinen Bissen Räucherhering hinunter und erhob sich, die Rangordnung des Rudels beachtend, leicht von seinem Stuhl. »Professor Lyall, wie kann ich Ihnen dienlich sein?« Insgeheim hoffte er, eines Tages hinter das Geheimnis der fügsamen Frisur des Betas zu kommen. Sie bewies so bewundernswerte Zurückhaltung.
    »Wir suchen Zeugen des Vorfalls in der Fenchurch Street, und mir kam in den Sinn, dass Sie in dieser Gegend vielleicht noch ein paar Kontakte haben, aus Ihrer früheren Zeit?«
    »Ich habe für Lord Akeldama tatsächlich gelegentlich ein Pub in der Nähe besucht. Eines der Schankmädchen erinnert sich vielleicht noch an mich.«
    »Schank mädchen ? Nun, wenn Sie es sagen.«
    »Wollen Sie, dass ich ein paar Nachforschungen anstelle?«
    »Bitte tun Sie das, und wenn Sie nichts gegen ein wenig Gesellschaft hätten …«
    Biffy musterte den Beta von Kopf bis Fuß. Professor Lyall war ein ruhiger, unaufdringlicher Mann mit ausgezeichnetem Geschmack für dezente Westen und einer gemeinhin leidgeprüften Miene. Nicht die Art von Gesellschaft, die Biffy sich in seiner Vergangenheit ausgesucht hätte, aber die Vergangenheit war nun einmal Vergangenheit. »Natürlich, Professor, mit Vergnügen.« Vielleicht konnte er ja auf diese Weise in Erfahrung bringen, wie man widerspenstige Haarwirbel bändigte.
    »Kommen Sie, Biffy. Ich weiß, dass ich nicht Ihren Maßstäben entspreche.«
    Wäre er dazu noch in der Lage gewesen, wäre Biffy bei dieser unverblümten Aussage errötet. »Oh, Sir, ich würde niemals auch nur andeuten, dass Sie irgendetwas anderes als bestens geeignet …«
    Professor Lyall schnitt ihm das Wort ab. »Ich scherze doch nur. Wollen wir?«
    Biffy stand auf, schnappte sich Hut und Gehstock und folgte dem Professor hinaus in die Nacht.
    Eine ganze Weile gingen sie schweigend dahin. Schließlich meinte Biffy: »Ich habe mich etwas gefragt, Sir.«
    »Ja?« Professor Lyall hatte eine sehr sanfte Stimme.
    »Ich habe mich gefragt, ob Ihr Erscheinungsbild mit Absicht darauf ausgelegt ist, so unaufdringlich zu sein.«
    Biffy sah weiße Zähne in einem kurzen Lächeln aufblitzen. »Nun, ein Beta sollte im Hintergrund bleiben.«
    »Hat Dubh das genauso gesehen?«
    »Nicht so, wie ich es verstehe. Aber er war auch weit davon entfernt, ein wahrer Beta zu sein. Lord Maccon tötete seinen Kingair-Beta, bevor er das Rudel verließ, weil der ihn verraten hatte. Dubh sprang ein, weil kein Besserer zur Stelle war.«
    »Was für ein schreckliches Chaos das gewesen sein muss.«
    Neben ihm stockte Professor Lyalls Schritt einen verschwindend kurzen Augenblick lang. Ohne sein übernatürliches

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