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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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unmöglich zu begreifen.«
    »Warum bittet sie dann darum, Prudence zu sehen? Warum bringt sie sich ins Spiel?«
    »Da hast du die wahre Gefahr, meine süße Clementine, und die wahre Frage, und natürlich haben wir keine Möglichkeit, die Antwort zu verstehen.«
    »Weil sich Königin Matakara unserem Verständnis entzieht?«
    »Ganz genau.«
    »Eine ungewöhnliche Frau.«
    »Und dabei hast du noch gar nicht gesehen, wie sie sich kleidet.«
    Während Lyall den Aufzeichnungen über Luftschiffhalter nachging und Lord Maccon umherflitzte und nach Hinweisen suchte, plante Lady Maccon ihre Reise. Oder, um genau zu sein, sie sagte Floote, was sie wollte, und er kümmerte sich um die nötigen Arrangements und Besorgungen, auch hinsichtlich der Tunstells. Sehr zu Alexias Missfallen bestand Countess Nadasdy jedoch darauf, eine ihrer Drohnen als Botschafter der englischen Vampire mitzuschicken.
    »Sie will nur mich im Auge behalten«, beklagte sie sich bei Floote, während sie darüber nachdachten, welche Reisekleider sich am besten für das ägyptische Klima eigneten. »Wissen Sie, wen sie schickt? Natürlich wissen Sie das.«
    Floote antwortete nichts.
    Lady Maccon warf in frustrierter Verzweiflung die Hände in die Luft und begann, im Zimmer auf und ab zu marschieren, wobei sie im Einklang mit ihrem italienischen Erbe heftig gestikulierte.
    »Ganz genau – Madame Lefoux! Dieser Frau kann man nicht vertrauen. Ich bin überrascht, dass die Countess dies tut. Allerdings, vielleicht schickt sie Madame Lefoux, gerade weil sie ihr nicht vertraut.«
    »Eine Frau mit Loyalitätskonflikten, Madam. Aber Sie sollten sich davon nicht beunruhigen lassen, Madam.«
    »Nicht?«
    »Sie können sich zumindest einer Sache sicher sein, Madam. Diesmal will Madame Lefoux nicht Ihren Tod.«
    »Ach ja? Wie kann ich das wissen?«, schnaubte Alexia und setzte sich auf ihr Bett, sodass sich ihr spitzenbesetzter Morgenmantel in einem Wasserfall der Opulenz um sie herum aufplusterte. »Wissen Sie, Floote, ich habe Madame Lefoux’ Gesellschaft wirklich genossen. Das ist das Problem daran.«
    »Das tun Sie immer noch, Madam.«
    »Werden Sie nicht vertraulich, Floote.«
    Floote ignorierte die Bemerkung. »Es wird gut für Sie sein, jemanden wie Madame Lefoux dabeizuhaben, Madam.«
    »Was meinen Sie damit, Floote?«
    »Vernünftig. Wissenschaftlich.«
    Alexia schwieg einen Augenblick. »Sagen Sie das als mein Butler oder als der Kammerdiener meines Vaters?«
    »Sowohl als auch, Madam.« Flootes Gesichtsausdruck war, wie stets, nahezu unergründlich. Aber nach Tagen des Packens und Organisierens bekam Lady Maccon allmählich das bestimmte Gefühl, dass er ihre Reise nach Ägypten nicht guthieß.
    »Sie wollen nicht, dass ich gehe, nicht wahr, Floote?«
    Floote starrte nur auf seine Hände, die in makellosen weißen Baumwollhandschuhen steckten, wie es für das gehobene Hauspersonal angemessen war. »Ich habe Mr Tarabotti zwei Versprechen gegeben. Das erste war, für Ihre Sicherheit zu sorgen. Ägypten ist nicht sicher.«
    »Und das zweite?«
    Floote schüttelte beinahe unmerklich den Kopf. »Ich kann Sie nicht daran hindern, Madam. Aber er würde nicht wollen, dass Sie gehen.«
    Alexia hatte die Tagebücher ihres Vaters gelesen. »Ich habe in meinem Leben eine Menge getan, das er nicht gutgeheißen hätte. Meine Ehe, zum Beispiel.«
    Floote machte sich wieder ans Packen. »Er hätte gewollt, dass Sie so leben, wie Sie es wünschen, aber nicht in Ägypten.«
    »Es tut mir leid, Floote. Wenn Sie mir nichts über meinen Vater erzählen wollen, vielleicht gibt es dann dort jemanden, der es tut.« Alexia hatte stets geglaubt, Flootes Loyalität wäre absolut. Er war bei ihrer schwangeren Mutter geblieben, als Alessandro sie verlassen hatte. Er hatte Alexia die Windeln gewechselt, als sie ein Baby gewesen war. Er hatte den Haushalt der Loontwills verlassen, um ihr nach ihrer Hochzeit mit einem Werwolf zu dienen. Nun kam ihr zum ersten Mal der Gedanke, dass es vielleicht seine Loyalität ihrem verstorbenen Vater gegenüber war, die so unerschütterlich war, und dass sie lediglich den Stellvertreter spielte.
    Später an diesem Abend, als ihr Gatte nach Hause kam, schmiegte sich Alexia heftiger an ihn, als sie es normalerweise tat. Conall kannte seine Frau gut genug, um ihre Verwirrung zu spüren, und er bot ihr körperlichen Trost von der Art, wie sie ihn erst wenige Abende zuvor ihm geschenkt hatte.
    Dann aber wurde ihr bewusst, dass sie ihre Interessen zu

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