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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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kennst du mich nur so gut?« Dann wechselte er das Thema. »Hattest du vor, mir das mit Biffy zu erzählen?«
    »Gütiger Himmel, wie kannst du davon wissen? Biffy ist viel zu umsichtig, um irgendetwas verraten zu haben.«
    »Ich weiß es, meine Liebe, weil er sich verändert hat. Da war eine gewisse Leichtigkeit an ihm. Er fügte sich richtig ins Rudel ein, was er bis dahin nur widerstrebend tat. Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Ich habe ihm eine Aufgabe und eine Familie gegeben. Ich sagte dir doch, dass es das ist, was er braucht.«
    »Aber das habe ich doch mit dem Hutladen versucht.«
    »Ich schätze, es musste einfach die richtige Aufgabe sein.«
    Lord Maccon lachte, wodurch Prudence ziemlich heftig durchgeschüttelt wurde. Zum Glück hatte sie, ganz wie ihr Vater, einen äußerst festen Schlaf.
    Es war ein grauer, winterlicher Tag, und es gab wenig zu sehen, sobald sie sich auf dem offenen Meer befanden.
    Allmählich spürte Alexia die Kälte. »Lass uns unsere Tochter hineinbringen. Es ist ziemlich kalt hier draußen an Deck, findest du nicht?«
    »Zweifellos.«
    Biffy fühlte die Abwesenheit seiner Alphas wie eine Art seltsamen Schmerz. Es ließ sich schwer beschreiben, aber die Welt war ein wenig wie eine maßgeschneiderte Weste ohne Knopflöcher – es fehlte etwas Wichtiges. Nicht, dass sie nicht auch ohne Knopflöcher gepasst hätte, aber sie fühlte sich ein wenig lose an.
    Er kehrte zeitig vom Bahnhof zurück, nur um einen Fremden an der Türschwelle seines Hutladens vorzufinden. Einen wohlgerundeten Fremden mit einem schmalen Holzkästchen unter dem Arm, einer gleichgültigen Art, sich zu kleiden, und einem abnorm wuchernden Bart. Aus der Menge an Staub, die auf seiner Kleidung lag, schloss Biffy, dass der Mann auf Reisen gewesen war. Ohne Gamaschen, wie er voller Beunruhigung feststellte. Der Mantel des Fremden hatte einen Schnitt, der auf Frankreich schließen ließ, und dem wetterbeständigen Stoff nach war er per Zug direkt vom Landeplatz in Dover gekommen, nachdem er mit dem Expressluftschiff aus Calais den Ärmelkanal überquert hatte.
    »Guten Abend, Sir«, sagte Biffy. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    »Ah, guten Abend.« Der Mann hatte eine gemütliche Sprechweise und tatsächlich einen französischen Akzent.
    »Sind Sie vielleicht auf der Suche nach Madame Lefoux?«
    »Cousine Genevieve? Nein, wie kommen Sie …? Ach ja, das hier war früher mal ihr Laden. Nein, ich bin auf der Suche nach Lady Maccon. Ich habe eine Lieferung für sie. Das hier ist die Adresse, die bei dem Auftrag angegeben wurde.«
    »Tatsächlich? Ist es zufällig etwas für das London-Rudel?«
    »Nein, nein. Speziell für sie, auf Lord Maccons Wunsch.«
    Biffy schloss die Ladentür auf. »In diesem Fall sollten Sie vielleicht besser hereinkommen, Mister …?«
    »Monsieur Trouve, zu Ihren Diensten.« Der Franzose lüpfte den Hut, und seine Knopfäuglein funkelten, offensichtlich vor bloßer Freude darüber, dass man ihn gebeten hatte, sich vorzustellen.
    Biffy fand, dass bei einem Mann, der sich so freundlich gab, der Bart gleich weniger abstoßend wirkte.
    »Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick. Ich muss erst das Licht andrehen.« Biffy ließ den Franzosen am Eingang stehen und huschte schnell in seinem routinierten allabendlichen Ritual umher, um das Gas in allen Lampen hochzudrehen und von den Aktivitäten des Tages durcheinandergebrachte Handschuhe und Haarwärmer wieder zurechtzurücken. Seine leitende Verkäuferin war gut, aber wenn sie den Laden am Abend schloss, ließ sie die Dinge nie so zurück, dass es Biffys hohen Ansprüchen entsprach.
    Lady Maccon hatte ihm von ihrer Reise durch Europa erzählt, zu der sie aufgebrochen war, nachdem Lord Maccon ein bedauerliches Misstrauen an ihrer Charakterstärke geäußert hatte, und Lady Maccon hatte auch diesen französischen Uhrmacher erwähnt, einen gewissen Monsieur Trouve. Er war es auch, der die Käfige unten in der Erfinderwerkstatt entworfen hatte.
    Biffy beendete seinen Rundgang durch den Laden und kehrte zu seinem Besucher zurück.
    »Experten sagen, Sie seien die führende Koryphäe auf dem Gebiet von Uhren. Und ich habe von Ihren Heldentaten bezüglich eines gewissen Ornithopters gehört, der Schmutzigen Ente . Es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    Der Franzose warf den Kopf in den Nacken und stieß ein schallendes Gelächter aus. »Ja, natürlich. Es ist so lange her, seit ich Lady Maccon und Cousine Genevieve das

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