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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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letzte Mal gesehen habe, dass ich mir sagte, ich könnte die Ware persönlich nach London bringen. Ein Vorwand, um den Kontakt aufrechtzuerhalten, oui ?«
    »Ich fürchte, Sie haben sie beide verpasst. Sie sind erst vor wenigen Stunden nach Southampton aufgebrochen.«
    »Oh, wie bedauerlich. Werden sie bald zurück sein?«
    »Leider nein. Sie reisen mit einer größeren Gesellschaft nach Ägypten. Aber wenn dieses Kästchen das enthält, was ich denke, wird Lady Maccon es so schnell wie möglich haben wollen. Ich wurde damit beauftragt, wichtige Gegenstände an sie weiterzusenden. Sie reisen per Dampfschiff aus Rücksicht auf Lord Maccons … äh, Gesundheit.«
    »Ah, dann kreuzen Luftschiffe mit Post ihre Reiseroute. Eine äußerst kluge Idee, Mister …?«
    »Oh, du meine Güte, ich bitte aufrichtigst um Vergebung, Sir! Wenn Sie gestatten, Sandalio de Rabiffano, aber alle nennen mich Biffy.«
    »Ah, das neueste Mitglied des London-Rudels. Genevieve hat mir von Ihrer Metamorphose geschrieben. Eine Angelegenheit von einigem wissenschaftlichen Interesse, von der politischen Unruhe, die damit verbunden war, ganz zu schweigen.« Zu wissen, dass er sich mit einem Mitglied von Lord Maccons Rudel unterhielt, schien den Franzosen ein wenig zu entspannen, obwohl Frankreich Übernatürlichen gegenüber alles andere als progressiv eingestellt war.
    »Dann haben Sie keine Angst vor mir, Monsieur Trouve?«
    »Aber, mein lieber junger Mann, warum sollte ich? Oh, ach ja, Ihre bedauernswerte monatliche Unpässlichkeit. Ich gebe zu, vor meiner Begegnung mit Lady Maccon hätte ich vielleicht tatsächlich ein wenig bestürzt reagiert, aber uns kam bei mehreren Gelegenheiten ein Werwolf zu Hilfe, und von welch wunderbarem Nutzen er uns außerdem war! Also Vampire hingegen, das muss ich schon sagen, für die habe ich wenig Verwendung. Aber es ist gut, in einem Kampf Werwölfe auf seiner Seite zu haben.«
    »Wie liebenswürdig von Ihnen, das zu sagen.«
    »Hier ist das Kästchen für die Lady. Der Inhalt ist zwar recht robust, dennoch würde ich es nicht gern sehen, wenn er verloren ginge.«
    »Ganz gewiss nicht. Ich werde dafür sorgen, dass es sicher transportiert wird.«
    Das Funkeln erschien wieder aus den Tiefen all der Gesichtsbehaarung. Biffy hätte dem Mann liebend gern die Dienste eines guten Barbiers ans Herz gelegt, befürchtete aber, dieser könnte das als Beleidigung auffassen. Deshalb senkte er nur den Kopf, um das Paket zu untersuchen – ein schlichtes Ding aus unbehandeltem dünnen Holz wie bei einer Zigarrenkiste.
    »Da wäre noch eine weitere Sache.«
    Erwartungsvoll blickte Biffy von seiner Musterung auf. »Ja?«
    »Major Channing, ist er ebenfalls nicht in der Stadt?«
    Biffys gute Erziehung übernahm die Führung, weshalb er sich seine Überraschung nicht anmerken ließ. »Nein, Sir. Ich glaube, er befindet sich im Stadthaus des Rudels.« Er gab sich zwar Mühe, die Neugier in seiner Stimme zu verbergen, doch der Franzose schien sie dennoch zu bemerken.
    »Ach, dieser Werwolf, von dem ich gesprochen hatte. Der, der zu unserer Rettung kam. Es endete damit, dass wir gemeinsam durch Europa reisten. Anständiger Kerl.«
    Wie vor den Kopf geschlagen gab Biffy ihm die Adresse des Rudels. Er und der Gamma hatten wenig miteinander zu schaffen. Biffy zeigte dem Major regelmäßig seinen Hals, und der Major zeigte seine Dominanz, wie es erforderlich war, und ignorierte ihn den Rest der Zeit über. Nie zuvor hatte irgendjemand Major Channing Channing von den Chesterfield Channings als einen anständigen Kerl bezeichnet.
    Der französische Uhrmacher setzte diese überraschende Wendung der Unterhaltung fort. »Ich denke, ich werde ihm einen Besuch abstatten, nachdem die Damen fort sind. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben, Mr Biffy. Ich wünsche Ihnen einen guten Abend.«
    »Ich hoffe, der Rest Ihres Londonbesuchs erweist sich als fruchtbarer, Monsieur Trouve. Guten Abend.«
    Kaum war der Mann gegangen, klappte Biffy die lange, dünne Holzschachtel auf, um einen Blick hineinzuwerfen. Es war natürlich schrecklich ungehörig, anderer Leute Post zu kontrollieren. Aber er redete sich ein, dass es nur der Sicherheit des Inhalts diente, und schließlich war er inzwischen ein Mitglied von Lady Maccons Parasol-Protektorat. Das gestattete ihm, wie er fand, ein gewisses Recht auf Vertraulichkeit.
    Als er den Inhalt erblickte, schnappte er vor Entsetzen nach Luft. Lady Maccon hatte im Laufe ihrer Bekanntschaft ja

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