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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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sie schließlich umstellt waren. Neun gefährlich spitze Waffen zeigten auf die Umzingelten, zum tödlichen Stoß bereit. Ihre Träger, durchweg junge Männer nicht älter als Krister selbst, machten keinen besonders Vertrauen erweckenden Eindruck. Ihre Gesichter wirkten seltsam stoisch, beinahe ausdruckslos, aber dennoch konzentriert. Sie trugen unisono weit geschnittene Hosen aus dunklem Mamoraleder sowie deutlich engere, feiner gearbeitete Oberteile gleichen Materials, aber kein Schuhwerk.
    „Wir benötigen einen Arzt, einen Medikus für unseren kranken Gefährten.“ Krister ließ die Trage ab und deutete erklärend auf mich. In keiner der zehn Gesichter regte sich auch nur eine Miene. „Gibt es in dieser Stadt einen Medikus? Wenn ja, führt uns zu ihm, wir brauchen seine Dienste.“
    „Sie verstehen uns nicht“, bemerkte Luke. „Wir sprechen nicht ihre Sprache.“
    „Sieht so aus. Welche Sprache wurde in Laurussia gesprochen?“
    Luke zuckte mit den Achseln. „Ich habe keinen Schimmer.“
    Krister wandte sich energisch an den einen Laurussen, der keine Waffe trug.
    „Verstehst du mich?“ fragte er und tat einen Schritt auf ihn zu. Vier Speerspitzen gingen daraufhin ruckartig in die Höhe, die jeweils mit nur wenigen Zentimetern Abstand auf seine Körpermitte zeigten. Krister erstarrte in der Bewegung, erlaubte sich jedoch keinen Anflug von Furcht. „Kann mich irgendjemand verstehen?“
    „Ich spreche deine Sprache.“
    Aus dem Schatten des Gebäudes, das den Männern Deckung geboten hatte, die zuerst den Platz betreten hatten, trat eine weitere Gestalt ins Licht. Die junge Frau ging langsamen Schrittes ohne ein weiteres Wort auf die Gruppe zu, die sich inmitten des Platzes gebildet hatte. Je weiter sie sich näherte, je mehr Einzelheiten von ihr aus der schrumpfenden Distanz erkennbar wurden, desto mehr legte sie an Schönheit zu.
    Angekommen äußerte sie einige fremdartig klingende Worte, woraufhin die vier Speere wieder deutlichen Abstand von Kristers Brust nahmen. Der hingegen konnte den Blick nicht mehr von ihr abwenden.
    Was für ein faszinierendes Wesen!
    Sie mochte wohl in seinem Alter sein, Ende Zwanzig oder Anfang Dreißig. Sie trug ein karmesinrotes, schulterfreies Gewand mit schwarzem Saum aus feinem Stoff, der sowohl ihm als auch Luke unbekannt war. An ihren Füßen befanden sich ebenfalls keine Schuhe. Ihr rötlich schimmerndes, schulterlanges Haar war mit einem Netz von hellen Bändern durchzogen. Ihre Züge, dominiert von hohen Wangenknochen, verliehen der Fremden einen würdevollen Ausdruck. Aus tiefschwarzen, mandelförmigen Augen musterte sie zunächst Krister, dann Luke. Schließlich ruhte ihr Blick auf der Person, die wie tot auf der Tragbahre lag: auf mir.
    „Bitte bring uns zu einem Medikus“, bat Krister. „Unser Freund ist krank, wir wissen nicht, was wir tun sollen.“
    „Ihr kommt aus dem Norden?“ fragte die anmutige Frau mit ruhiger Stimme, ohne ihren Blick von mir zu lassen.
    „Ja, aus Avenor“, bestätigte Krister.
    „Wir bekommen selten Besuch aus dem Norden. Was bringt euch zu uns?“ Immer noch betrachtete sie mich, der ich eingewickelt und fixiert auf der Bahre lag, aus großen Augen. Mein eigenes Gesichtsfeld war stark eingeschränkt, dennoch nahm ich sie wie durch dichten Nebel wahr.
    Krister bemerkte, auf Fragen dieser Art wenig vorbereitet zu sein. Seine Bereitschaft, die wahren Hintergründe preiszugeben, belief sich auf Null.
    „Bitte, können wir nicht erst etwas für Jack tun und später reden? Bring uns zu eurem Medikus. “
    Sie nickte mit flatternden Augenlidern. „Also dies ist Jack“, lächelte sie, sein Bitten und Drängen ignorierend. „Und wie sind eure Namen?“
    Krister stand nicht der Sinn nach Austausch von Nettigkeiten, aber er spürte, sich den Spielregeln dieser außergewöhnlichen Frau besser zu unterwerfen. „Ich heiße Krister. Krister Bergmark.“
    „Luke Eastley“, stellte sich Luke knapp vor. Er war dabei, ihr die Hand zum Gruß zu reichen, besann sich jedoch eines anderen und ließ die Geste im Ansatz ersticken, was die Frau im karmesinroten Gewand mit einem kaum sichtbaren Lächeln quittierte.
    „Willkommen in Basturin. Mein Name ist Avalea.“ Eine kurze Handbewegung genügte und neun Speerspitzen zeigten gen Himmel. „Leider muss ich euch enttäuschen. Unsere kleine Siedlung hier verfügt nicht über die Künste eines Medikus.“
    Die Ernüchterung auf den Gesichtern der Neuankömmlinge sprach Bände.
    „Was nicht

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